- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Zur Lage: Villa Bellevue ist gut 250 m von einer Hauptstrasse entfernt und über einen kleinen holprigen Weg erreichbar, etwas versteckt. Es liegt auf einem Hügel, sehr ruhig und mit sehr schöner Aussicht. Zur Anlage: Insgesamt gibt es dort etwa 20 Appartements/Studios, angenehm wenig. Die Zimmer sind recht zweckmäßig eingerichtet, aber vollkommen ausreichend und sauber. Wer erkannt hat, daß jedes Land seinen eigenen Standard hat und kein "Holiday Inn" oder dergleichen erwartet, wird sich hier sicher wohlfühlen. Die Architektur ist typisch griechisch, insgesamt gehören 3 Gebäude zu der Anlage. Zu den Gästen: Überwiegend buchen dort Deutsche und Österreicher ein, da es ja ein Vertragshotel von "1, 2, Fly" ist. Der Altersschnitt ist gut gemischt. Zusätzlich zu den Appartements gibt es noch einen Speiseraum, eine Terrasse, auf der man abends gut sitzen kann, sowie einen sauberen Pool. Liegestühle und Schirme sind inklusive, lediglich die Klimaanlage (optional) wird mit 6 Euro/ Tag berechnet. Zur Anlage gehört auch ein kleiner Minimarket, die Preise dort sind gut. Das Hotel ist ganzjährig geöffnet, die beste Zeit dürfte jedoch die Sommerzeit sein. Nachts sind es hier meist um die 26 Grad, tagsüber locker an die 40 Grad, was jedoch aufgrund der geringeren Luftfeuchtigkeit nicht so unangenehm ist wie in Deutschland. Auf Kreta weht zudem ein guter Wind, der mitunter auch mal etwas kälter sein kann (also speziell für abends auch eine dünne Jacke oder dergleichen mitnehmen!!!). Regen gibt es dort nicht allzu oft und wenn dann meist nur für einen halben Tag, dafür dann aber auch sintflutartig. Dauerbewölkung o.ä. gibt es praktisch nicht. Zur Kommunikation: An Supermarkets gibt es Telefonkarten und Telefonzellen, dies ist deutlich günstiger als Hoteltelefone. Die Handynetze sind dort problemlos über regionale Partner erreichbar, zumindest 02 und Vodafone. Leihwagen am besten direkt im Hotel buchen (s.o.), festes Schuhwerk sollte aufgrund der hügeligen Lage und der vielen unbefestigten Wege (auch bei Ausflügen) ein unbedingtes Muss sein. Die Sonne brennt dort recht intensiv, LSF 25-30-Sonnencreme sollte daher schon im Handgepäck sein. Für alle 1,2-Fly-Bucher: An einem der ersten Tage gibt es ein Infotreffen mit der Reiseleitung, hierbei können auch Tagestrips gebucht werden. Wir haben zwei dieser Trips mitgemacht: 1. Chania/Rethimnon: Interessante Führung, aber leider viel zu wenig eigenständige Zeit vor Ort. Sollte man eher selbst mit dem Leihwagen erkunden!, 2. Fahrt ins Landesinnere (das traditionelle Dorf Margarites, Kloster Arkadis, die Schlucht des heiligen Antonius): Sehr viel Fahrerei (serpentinenreich, Vorsicht bei Reisekrankheit!), aber sehr interessant, da man auch viel über das derzeitige Griechenland (soziodemografische Daten, Schulsystem, usw.) erfährt. Gerade die kleineren Orte sind zudem sehr reizvoll. Kosten je Tour: meist um die 50-70 Euro rum. Alternativ gibt es z.B. auch noch Tagestrips nach Santorin (sehr schöne Insel!), diverse Familienfahrten (auch Bootsfahrten) und auch den einen oder anderen Ausflug für Abenteuersportler. Aber wie gesagt: Die Inlandstour war recht reizvoll, den Rest kann man besser alleine erkunden.
Wir hatten ein Studio gemietet, Größe ca. 30 qm, mit eigener Kitchenette (=Kochplatte, Kühlschrank und Basisgeschirr und -töpfe). Wie oben schon erwähnt: Jedes Land hat seinen eigenen Standard, man darf Griechenland nicht mit deutschen Komforthotels vergleichen, sondern muß auch bereit sein, sich den Gegebenheiten anzupassen. Die Zimmer waren zweckmäßig eingerichtet, mit Klimaanlage (optional mietbar), kleinem Fernseher (dt. Kanäle: ZDF Doku und Vox) und Radio ausgestattet. Interessant insbesondere für Frauen: Kreta hat zwar die gleiche Stromspannung wie Deutschland, aber zum einen braucht man (zumindest im Bad) einen Reiseadapter, zum anderen sind Dinge wie ein Fön nur bedingt einsetzbar, da nach kurzer Zeit eine Schutzschaltung die Leistungsversorgung kappt - das kretische Stromnetz ist nicht ausgelegt für Stromfresser. Die Badezimmer haben eine Badewanne mit Dusche, stets sauber seitens des Hotels her. Zu den Appartements/Studios gehört jeweils ein Balkon bzw. eine Terrasse, je nach Lage. Diese sind ausgestattet mit zwei Stühlen und einem Tisch. Die Toiletten dort sind genau wie bei uns, jedoch gibt es überall Hinweise, daß Toilettenpapier aufgrund der engen Rohre separat über einen Mülleimer zu entsorgen sei. In dem Punkt waren wir etwas skeptisch (Geruchsbildung, usw.), aber wenn man einfach zwischendurch abspült, geht es auch so ;-)
In anderen Kritiken liest man oft, daß das Essen zu gering wäre, zu deutsch und zu eintönig. Hierzu sei angemerkt, daß es zwar kein Buffet gibt, aber dieses ja nicht unbedingt ein Nachteil ist. Im Restaurant kriegt man auch fertig konfektionierte Essen serviert!? Es ist ja auch eine wirtschaftliche Frage: Ein Buffet wäre natürlich deutlich teurer und es würde viel übrig bleiben. Bei einem Hotel in der Größe würde es sich vermutlich nicht rentieren, zudem wäre es schwieriger planbar. Zum Frühstück: Es gibt pro Person ein Brötchen und 2 Scheiben Weißbrot, dazu Tomatenscheiben, Käse, täglich wechselnde Wurst, mehrere Marmeladensorten, ein kleines Glas Saft und wahlweise Tee, Kaffee oder Kakao, serviert jeweils in Kännchen. Auf der Theke steht dann noch (empfehlenswerter Thymian-)Honig und eine Art Nutella. Zusätzlich zu bestellen für wenig Geld (meist um einen Euro herum) gibt es dann noch diverse Eier-Variationen (Rührei, Spiegelei, wahlweise mit und ohne Speck, usw.). Ab und an gab es dann noch einen Teller mit Melonenstücken dazu. Fazit: Wir wurden satt - und finden ein Brötchen und 2 Brotscheiben pro Person auch ausreichend. Zum Abendessen: Der Hotelvater ist gelernter Koch, was man auch gut merkt, das Essen war an allen Tagen wirklich gut, auch von den Portionen her wurden wir satt. Sie waren mengenmäßig durchaus mit Tavernenessen vergleichbar. Was gab es? Jeden Tag einen frischen Salat mit Tomaten, Paprika, Salat, Gurken, usw. Dazu an zwei Tagen Dolomares (gefüllte Weinblätter mit Reis) und Zaziki. Zu den Hauptmahlzeiten: 1x Pastitio (=griechischer Nudelauflauf), 1x Stiffado (=griechisches Gulasch), 1x Schnitzel, 1x Moussaka, 1x Schweinebraten (=sehr leckere Sauce und sehr mager!) und 1x Hähnchenbrustfilets, hervorragend gewürzt! Dazu jeweils die typischen Beilagen: Mal Pommes, mal Gemüse (wechselnd: Broccoli, zum Braten auch Rosenkohl), stets auch gut gemischt und nicht eintönig. Die Pommes waren die besten Pommes, die wir dort in der Gegend bekommen haben, da sie aus frischen Kartoffeln waren und nicht aus dem üblichen, zusammengestampften Kartoffelpulver. Im Anschluß gab es noch jeweils ein wechselndes Dessert. Dieses bestand jedoch auch nicht nur aus dem 08/15-Alibi-Früchtequark, sondern war durchaus raffinierter. Die Getränke beim Essen waren selbst zu bezahlen, wie allgemein üblich bei Halbpension. Zum Speiseraum selbst: Irgendwo habe ich hier was von einer Lehmhütte gelesen, das stimmt jedoch nicht. Es ist vergleichbar mit einem Kleingartenvereinsheim, halt nur typisch griechisch aufgemacht, auch von der Wanddeko her. Zum Abend: Direkt neben dem Speiseraum gibt es eine Außenterrasse, auf der man abends gut sitzen und etwas trinken kann. Die Getränkepreise sind - verglichen mit Deutschland - wirklich gut: 0,5 l Bier EUR 2,50, eine Flasche Wein EUR 7,00, Softdrinks 0,3 l je etwa EUR 1,30. Die Abende wurden dort meist nicht so teuer. Schade war es nur, daß man gegen 20.30 Uhr die letzten Getränke bestellen konnte, aber dies war auch verständlich: Die Bewirtung hat der Sohn übernommen, da er noch einen Souvenirshop hat, ist er täglich von 5-23 Uhr arbeitsmäßig im Einsatz, der Vater beginnt ebenso um 5 Uhr mit den Frühstücksvorbereitungen. Da ist es ja verständlich, daß die Gastronomie nicht noch bis in die Nacht laufen kann. Erfahrungsgemäß war man jedoch eh bis 22 Uhr locker getränkemäßig versorgt, da man natürlich vorausschauend bestellt hat. Für Nachtschwärmer gibt es alternativ ja auch noch Tavernen...
Das Hotel ist familiengeführt, das Personal besteht aus dem Vater, seiner Frau und dem Sohn. An dieser Stelle eine kleine Anmerkung zu den vorherigen Kritiken: Freundlichkeit ist immer beidseitig! Wir sind dem Personal stets freundlich gegenübergetreten und wurden folglich auch freundlich behandelt. Andere Hotelgäste hingegen haben sich teils typisch nörgeldeutsch verhalten, hatten an allem etwas auszusetzen, waren unfreundlich zum Personal, usw. Klar, daß dieses Verhalten auch beim Personal nicht auf allzu viel Begeisterung stößt. Der Vater ist etwas eigenwillig, wirkte auch mal etwas launisch, ist aber insgesamt nett. Der Sohn (etwa 40 J.) ist sehr freundlich und stets bemüht, auch den kleinsten Wunsch seiner Gäste zu erfüllen. Er setzt sich auch mal zu den Gästen und trinkt einen Raki mit. Zur sprachlichen Situation: Mit dem Vater und seiner Frau kann man gut auf englisch reden, der Sohn spricht gutes Deutsch. Zur Zimmerreinigung: Das Zimmer wird 3x/ Woche gereinigt, 2x/ Woche gibt es neue Handtücher und Bettwäsche. Zum Service: Es ist ratsam, für die Zeit dort einen Mietwagen zu nehmen, um mobiler zu sein und auch deutlich bequemer in den Ort oder an den Strand zu kommen. Hier ist es ratsam, das Hotelpersonal anzusprechen, sie arbeiten mit einer Autovermietung zusammen, bei der man für relativ wenig Geld (=knapp 150 Euro/Woche, tagweise mietbar) gut erhaltene, moderne Autos bekommt (Alter meist bis zu 2 Jahre). Die Autovermietungen der Reiseanbieter wie 1,2,Fly sind einfach viel zu teuer im Vergleich.
Wie oben bereits beschrieben liegt die Pension auf einem Hügel. Das Hotel ist gut 20 km vom Flughafen (Iraklion/Heraklion) entfernt und liegt genau zwischen zwei Orten. Um in den nächstgrößeren Ort (Agia Pelagia) oder an den Strand von Ligaria (Tipp: Dieser Strand ist deutlich schöner und näher!) zu kommen, muß man zunächst über eine recht steile Treppe und einen unbefestigten Trampelpfad den Hügel hinabsteigen. Der Abstieg bis zu der nächsten befestigten Straße dauert etwa fünf Minuten und ist - je nach Tageszeit und Temperatur - schon etwas anstrengend, aber man gewöhnt sich recht schnell daran (auf alle Fälle immer was zu trinken mitnehmen! Für Fußfaule gibt es ja auch noch Leihwagen ;-) ), Kreta ist nunmal hügelig. Für Kinder oder Gehbehinderte dürfte dieser Weg eventuell problematischer werden, es gibt jedoch auch noch einen anderen, längeren, aber dafür befestigteren Serpentinenweg, der auch schön zu laufen ist, entlang an Oliven- und Johannisbrotbäumen. Der Weg zum Strand sind etwa 800 m, der Weg nach Agia Pelagia führt etwa 1,8 km über Straßen/Serpentinen. Zum Strand von Ligaria sind es gut 10 Fußminuten, nach Agia Pelagia gut 25. Ein paar Worte zu den Orten: Ligaria ist ein kleiner Badeort am Fuße des Hügels, der ein paar Tavernen, einen nicht so überlaufenden Sand-/Kiesstrand sowie eine tolle Klippenlandschaft bietet. Für Sportbegeisterte gibt es eine Tauchschule. In direkter Strandnähe gibt es auch einen Supermarket. 2 Liegestühle und 1 Schirm sind für zusammen 5 Euro/ Tag mietbar. Agia Pelagia hingegen ist ein reiner Tourismusort, der Strand schmal und recht überlaufen, aber dafür gibt es auch hier viele Tavernen, Souvenirshops und Ärzte bzw. eine Apotheke.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wie am Anfang erwähnt, ist das Hotel ein wirklich gutes, zweckmäßiges Basishotel, dementsprechend gab es hier keine Animation oder große sportliche Vielfalt, dafür einen sauberen Pool, Sonnenliegeplätze mit tollem Panoramablick auf die Küste von Ligaria und Agia Pelagia sowie jede Menge Ruhe zum Entspannen. Wer große Massenaufläufe an Touristen sowie Animationsprogramme genauso grauenhaft findet wie wir und stattdessen einen Ort der Entspannung sucht, ist hier genau richtig.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan & Melly |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |