- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Wir können die überwiegend sehr positiven Bewertungen nicht nachvollziehen. Einige kritische Rezensenten geben das reale Erlebnis "Villa Fenaroli" treffend wieder. Auf diese sollten zukünftige Gäste auch besser hören. Anreise: Über eine lange Zufahrt gelangt man zum Eingangstor des Hotels. Dort stehen Parkplätze zur Verfügung. Das Gepäck muss über eine größere Distanz dann zum Hotel getragen werden. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit mit unebenen Steinen ist ein Schieben von Koffern kaum möglich. Und wenn man es versucht, dürfte dieser anschließend entsprechend ramponiert sein und mindestens ein Satz neuer Räder anfallen. Leider hilft einem auch kein Personal. Hat man also viel oder schweres Gepäck und kann aufgrund von Alter, Krankheit oder anderen Gründen sein Gepäck nicht mühelos über längere Distanzen tragen, beginnen die Probleme bereits hier. Das Hotel und die Zimmer: In einer Rezension laß ich vom Vergleich des Hotels mit einer Heilanstalt des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Das trifft es recht gut. Statt mondäner Atmosphäre herrscht eher Tristesse und eine gewisse Beklommenheit. Es ist dunkel in den Gängen und auf den Zimmern. Die Beleuchtung ist schlecht und schlecht gewählt. Die Möbel erdrücken und sind von billiger Qualität. Die Fenster hängen viel zu hoch und lassen wenig Licht in die Zimmer. Um ein Fenster zu öffnen, muss man groß sein und trotzdem noch auf einen Stuhl steigen, da man es sonst nicht erreicht. Die Badezimmer haben ihre beste Zeit hinter sich. Die verbauten Materialen entsprechen billigstem abgenutzten Baumarktstandard. Die Betten sind unbequem. Der Safe funktionierte aufgrund leerer Batterien nicht. Der nach Aussage der Rezeption sofort informierte Hausmeister, auf den wir auf dem Zimmer warten sollten, ließ sich über eine Stunde Zeit, um dann festzustellen, dass die Batterien leer seien und er welche besorgen müsse, was eine genauso lange Wartezeit nach sich zog. Ohne Italienischkenntnisse war eine Kommunikation hier nur mit Handzeichen möglich. Restaurant: Noch nie habe ich in Italien ein derart schlimmes Restauranterlebnis gehabt. A la carte zu essen, war nicht möglich. Man musste sich zwischen einem Ein-, Zwei oder Dreigangmenü mit Weinbegleitung entscheiden. In Erscheinung trat nur eine Bedienung, die sichtlich überfordert mit der Anzahl Gäste war. So dauerte jede Kleinigkeit Ewigkeiten. Leider konnte uns auch nicht gesagt werden, wie groß die Portionen ausfallen, um entscheiden zu können, wie viele Gänge wir wählen sollten. Der angebotene Wein ist eine Zumutung. Man kann keinen Wein aussuchen, keinen gegen Aufzahlung wählen, getrunken wird, was auf den Tisch kommt. Und bislang hat mir jeder verkorkte, zu Essig gewordene Wein besser geschmeckt als die dort aufgetischte Frechheit. Der Wein wurde von einer zweiten "Fachkraft" eingeschenkt, die bisher nicht in Erscheinung getreten war. Die Dame sprach wohl nur italienisch, aber im Grunde sprach sie gar nicht. Sie kam ohne zu grüßen, mit extrem ernster Miene, guckte niemanden an und schenkte einfach den Rotwein in viel zu kleine Gläser, insbesondere kein Rotweingläser, und zog von dannen. Auch war nicht zu erklären, warum in einigen Gläsern die doppelte Menge abgefüllt war, wie in anderen. Wir waren zu fünft. Direkt nach dem ersten Schluck habe ich nach der Bedienung gerufen, um den Wein zu reklamieren. Die "ernste Dame" kam nach etwa 15 Minuten, tat so als verstünde sie nicht und ging. 10 Minuten später kam sie wieder, räumte ungefragt alle Gläser ab, stellte noch ungeeignetere Gläser auf den Tisch und wollte bereits eine neue Weinflasche anderer Herkunft ausschenken. Mein Hinweis, dass sie doch bitte geeignete Gläser verwenden sollte führte dazu, dass sie mit "RIESENGLÄSERN" kam. Ich vermute, dass pro Glas ein guter Liter reingepasst hätte. Hätte ich bei der Dame etwas Empathie, Ironie, Sarkasmus oder etwas ähnliches vermutet, würde ich sagen, sie wollte uns "eins auswischen". Aber ich bin überzeugt, sie meine es ernst. Noch in Schockstarre über das Erlebte, schenkte sie ein. Der Wein war ebenso unausstehlich und wir tranken ihn nicht. Weitere Diskussionen erschienen uns aber hoffnungslos. Zu diesem Zeitpunkt war das Essen noch nicht bestellt, da noch keiner die Bestellung aufnehmen wollte und es wäre unsere Gelegenheit gewesen einfach aufzustehen und zu gehen. Diese Gelegenheit haben wir leider verstreichen lassen. Um die Sache abzukürzen: Das Essen kam spät, es kam nicht zur selben Zeit für alle und war einfach schlecht. Wir hörten auch, wie sich die italienischen Gäste im Hotel beim Personal über das schlechte Essen beschwerten. So kann ich ausschließen, dass wir kein "trauriger Einzelfall" waren. Atmosphärisch ging es auch im Restaurant eher traurig zu. Der Speisesaal wirkte kalt und ungemütlich, auf den Tischen standen keine Kerzen, eine Beleuchtung oder irgendetwas, dass eigentlich auf einen gedeckten Tisch gehört. Die Stühle waren hart und unbequem. Und man hatte auf zwei Seiten die Fenstern weit geöffnet und es zog wie Hechtsuppe durch den Saal. In gut erreichbarer Nähe zum Hotel gibt es durchaus die ein oder andere tolle Osteria. Jeder, der sich dieses traurige Schauspiel ersparen will, sollte das Hotel-Restaurant unbedingt meiden. Frühstück: Das Frühstück haben wir dank gutem Wetters auf dem Balkon eingenommen. Eine andere Möglichkeit wurde den Gästen aber auch nicht geboten. Die Qualität der Speisen war maximal durchschnittlich. Häufiger von untergeordneter Qualität. Die Stühle und Tische wirkten rostig und nicht gereinigt. Sitzpolster auf den Stühlen waren Fehlanzeige. Die Tische waren derart klein, dass zwei Personen mit zwei Teller bereits Probleme hatten, sich zu organisieren. Wir haben dann mehrere Tische zusammengeschoben. Fazit: Wir sind mit durchaus höheren Erwartungen angereist und wurden in sämtlichen Kategorien enttäuscht. In einigen Fällen waren wir einfach nur entsetzt. Ich gebe zu, dass wir nach den ersten Irritationen über den Aufenthalt nur noch lachen konnten und spätestens mit dem Wein-Erlebnis die Erwartung so weit unten war, dass wir alles nicht mehr ernst genommen haben. Und für eine Nacht auf der Durchreise ist ein derartiges Erlebnis auch keine Urlaubskatastrophe. Wer hier jedoch mit mehrere Tage verbringen möchte und mit der Erwartung an ein tolles Schloss-Erlebnis anreist, dem spreche ich eine ganz klare Warnung aus.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2023 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Richard |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 45 |