Villa La Serenissima

Die Villa liegt in Hanglage ca. 100m über dem Meeresspiegel und ist über einen sehr steilen Weg zu erreichen. Es gibt 5 sehr unterschiedliche Zimmer. 3 sind als DZ, 2 als EZ eingerichtet. Die EZ teilen sich ein gemeinsames Bad. Nur 1 Doppel- und 1 Einzelzimmer haben Balkon. Im Übernachtungspreis ist Halbpension eingeschlossen. Das Gebäude macht von außen einen sehr eleganten Eindruck. Die Inneneinrichtung der Zimmer ist dagegen relativ sparsam und eher zweckmäßig gehalten. Die Zimmer werden regelmäßig gereinigt, Handtücher alle 2-3 Tage gewechselt. Für Gehbehinderte und Familien nicht geeignet. Die Villa bietet kein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis - es gibt auf Korfu reihenweise vergleichbare Unterkünfte, aus denen ich mir für meinen nächsten Besuch etwas anderes aussuchen werde.

Wir hatten glücklicher weise das größte und schönste Zimmer im oberen Teil der Villa. Vom Balkon aus eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Bucht. Die Einrichtung bestand aus Bett, Beistellkonsole und Lampe, Einbauschränken, zwei Korbstühlen und einem Bistrotisch. Keine Klimaanlage, TV, Radio, Föhn, Minibar o.ä., Kaffeezubereiter, Telefon.... für einen Zimmerpreis von ca. 150EUR nicht gerade üppig. Das Badezimmer war sehr groß, hatte aber nur eine Wanne ohne Duschvorhang oder sonstige Abtrennung. Beim Duschen war also regelmäßig der halbe Fliesenboden nass. Der große Salon der Villa war gleichzeitig das Wohnzimmer der Inhaberin, die jeden Abend gegen 22:00 Uhr die Flügeltüren zur Terrasse schloss und sich (zum Fernsehen) darin zurückzog.

Zweiter großer Kritikpunkt. Das Speisenangebot sowohl zum Frühstück (Brot, Marmelade, Frischkäse) als auch zum Abendessen war sehr einfach - ein zusätzlich gewünschter Apfel oder Joghurt zum Frühstück kostete extra bzw. war nicht vorrätig. Kaffee gab es nie ausreichend und musste ständig nachgefordert werden. Ein Dessert zum Abend fiel grundsätzlich aus und wurde auch nicht gegen Zuzahlung angeboten. Die Speisenauswahl war eher deutsch denn griechisch, die Portionsgröße vorgegeben, ohne Möglichkeit nachzubestellen. Der einzige im Haus erhältliche "Hauswein" (ohne Jahrgangsangabe) schmeckte mir nicht - eine Alternative war nicht zu bekommen, nur der beleidigte Kommentar der Inhaberin, dass ich die erste wäre, die den Wein nicht möge. Die Speisen werden von einfachem Geschirr und mit kunststoffbezogenem Campingbesteck eingenommen - etwas unpassend für eine so "edle" Villa.

Hier ist das große Manko der Villa. Alleinige Ansprechperson ist die Inhaberin der Villa, der ich leider weder Flexibilität, ausgesprochene Freundlichkeit oder Servicebewußtsein zuschreiben kann. Bei uns und den zeitgleich anwesenden anderen Gästen entstand der Eindruck, eher notwendiges Übel, denn gern gesehener Gast zu sein. Aber Touristen bringen Geld und das scheint bitter nötig zu sein. Der im Reisepreis enthalte Vortrag über das venezianische Seeimperium war eine unzusammenhängende Aufzählung von Jahreszahlen - angefangen im 3. Jahrhundert vor Christi! Unser Abflug am Morgen zwang uns zur frühen Abreise um 06:30Uhr - zu früh für die Gastgeberin, uns zu verabschieden. Statt dessen bot Sie uns an, den Kaffee für den Morgen schon am Vorabend in einer Thermoskanne bereitzustellen.

Durch die Hanglage über der Bucht bietet der Blick von der Terrasse ein wunderbares Panorama auf das Meer und die umliegende Landschaft. Ohne Mietwagen ist man hier allerdings völlig aufgeschmissen bzw. dem Angebot des Hauses ausgeliefert. Nächste Einkaufsmöglichkeiten sind ca. 1km entfernt, der nächste, zu Fuß erreichbare Strand mindestens ebensoweit. Unterhalb der Villa verläuft die Hauptstraße, deren mäßiger Verkehr immer zu hören ist. Wir waren in der Vorsaison dort - ich vermute, dass man während der Hauptsaison auch mal damit rechnen muss, dass die Musik aus den Diskotheken in Pirgi nach hier oben schallt.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Wir haben 2 organisierte Wanderungen unternommen. Die Wege waren gut ausgesucht und damit ein schönes Urlaubserlebnis. Die Begleitung durch die Inhaberin der Villa allerdings eher anstrengend, da diese mit ständigem Blick auf die Uhr kaum Ruhe zum Verweilen ließ. Zur Mittagspause bestellte sie ohne vorherige Absprache mit den Gästen einfach eine Platte mit Fingerfood, das zwar lecker war - mir allerdings wäre ein Salat lieber gewesen. Getränke mussten alle selbst bezahlen. Eine Stadtführung in Korfu wurde unsererseits frühzeitig abgebrochen, da diese eher den Charakter eines erneuten Monologs über die Macht und Verhandlungskünste der Venezianer annahm.