- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Geschätzt 15 Bugalows mit je 2 bis 4 Zimmer/Appartements. Randständig die Rezeption mit Restaurant. Dort vormals schöne Sonnenterrasse wenige Meter vom Strand. Zimmer und Gemeinschaftseinrichtungen befinden sich sozusagen im freien Fall. Überall Schmutz und Zerstörung ohne erkennbaren Willen, Abhilfe zu schaffen. Für die angebotene Verpflegung reicht das Attribut "schlecht" nicht aus. Altes Brot, alte Wurst (ungenießbar riechend), spartanisch bemessene Menge Schafskäse. Zuweilen nicht mal mehr Butter. Da in wenigen Kilometern Entfernung bestens bestückte Supermärkte stehen, kann man das Angebot im "long Beach" nur mehr als feindselig wahrnehmen. Im ganzen Areal waren nur zwei Bungalows besetzt. Wahrscheinlich versuchen einige Veranstalter ihre Gäste umzuleiten. Hotel liegt in einer schönen Gegend. Guter Ausgangspunkt für Ausflüge. Strandwanderungen möglich. Gute benachbarte Badegelegenheit. Auf absehbare Zeit aber in der Gegend mit Lärm eines öffentlichen bauvorhabens entlang des Strandes zu rechnen. Fazit: Wer extreme Sonderangebote nützt, selbst für seine Verpflegung sorgt, Spülmittel, Handtücher und Taschenlampe (keine Notstromversorgung!) mitbringt und neben Ruhe und Einsamkeit auch das Abenteuer liebt, der kann sich u.U. mit dem Desaster arrangieren.
Die Zimmer waren ursprünglich nett konzipiert. Es gibt geräumige Zweibettzimmer und Appartements mit getrenntem Schlafzimmer. Das Interieur befindet sich allerdings in Auflösung. Ursprünglich gab es Kaffemaschine und Toaster in einer kleinen Küchenzeile. Die Geräte sieht man jetzt versammelt in einem Regal des zentralen Versorgungsbaus stehen. Kühlschrank funktioniert. Im Bad schrundige Armaturen, Fugenschimmel und schlecht riechende Handtücher.
Gewichtsverlust während des Aufenthalts war in Anbetracht der in den Foren angekündigten verheerenden Verpflegung in Kauf genommen. Denn geplant waren vornehmlich Mietwagenausflüge zu den archäologischen Stätten Nordzyperns. Unterbrochen von Ruhetagen am Sandstrand vor dem Bungalow. Also Hauptsache Ruhe, Dach über dem Kopf und nicht völlig verhungern müssen. So schlimm wie in den Bewertungsforen würde es schon nicht kommen! Es kam schlimmer. Jeder Hoteltag begann mit dem Frühstücksbuffet. Das binnen drei Tagen schließlich auf einen mit Folie abgedeckten Teller reduziert wurde. Darauf befanden sich Bröckchen Schafskäse, sichtlich nicht mehr frische Tomatenstücke, die türkische Variante von Marmelade und drei definitiv ungenießbar riechenden Wurstscheibchen. Brot sollte aus jeden Tag von neuem hingeworfenen Plastikbeuteln entnommen werden. Aber selbst die und auch die schon alternden Butterstückchen gab’s zuweilen nur auf Anforderung. Einmal gar nicht: „butter finish!“. Die „Halbpension“ war das noch größere Ereignis. Montags bis sonntags „chips“. Generell. Täglich. Ohne Gnade. Dazu irgendwas lieblos Aufgewärmtes aus der Tiefkühltruhe. Als Dessert nachlässig auf einen Teller geschmissenes ungewaschenes Obst mit schwachem Geschmack aber einschlägigen Folgen. Die Verpflegung, wenn man das mal so nennen mag, fiel nicht mehr in die Kategorie „nachlässig“, „schlecht“ oder „lustlos“. Das im Long Beach dargebotene Essen verdient angesichts der rundherum überquellenden Supermärkte einzig und allein das Attribut „feindselig“. Hier übt jemand Rache, meint man. Oder er provoziert vorsätzlich den Untergang der Anlage. Oder beides.
"Service" fand praktisch nicht statt. Die ganze Hotelbesatzung bestand aus 3 Personen: einem entweder am Computer spielenden, fernsehenden oder auf dem Sofa in der Lobby schlafenden mürrischen Angestellten, einer Putzfrau „on demand“ (kam nur auf mehrfache „Bitte“) und dem Koch-servier-räum-Faktotum mit appetithemmender Körperausdünstung. Tag für Tag das gleiche Bild: die zwei oder drei Angestellten räkelten sich in den Polstern vor dem Fernseher gegenüber der Rezeption. Während im durchaus dekorativ verstaubenden Restaurant wurmige Katzen über die Tische liefen, lecke Wasserspender Pfützen auf dem Boden bildeten, Brotreste vergangener Monate den Toaster verstopften, sich im Deckenbehang seit Jahren Insektenleichen sammelten und zerbrochene Liegestühle samt verschlissenen Plastikauflagen den mit allerlei anderem Müll verunzierten Sandstrand gänzlich unbewohnbar machten. Niemand rührte eine Hand, um dem abzuhelfen.
Die Lage des "resorts" ist großartig. Die Bugalows liegen direkt am Sandstrand. Der Strand ist allerdings verwahrlost und nicht mehr benutzbar. In 100 Meter Entfernung verläuft die Hauptstraße zwischen Famagusta und der Karpaz-Halbinsel. Supermärkte in ca. 5 Kilometer Entfernung. Restaurants ebenso. Mietwagen sollte sein!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Schwimmbecken war sauber, das Wasser sehr kalt und überall stand kaputtes Gestühl aus besseren Tagen herum. Ein Hauch von Varosha. Falls jemand so was braucht ... Unterhaltung gab es in der Rezeption, falls man sich das Vergnügen machte, der umherdösenden Hotelbelegschaft zuzukucken. Man konnte auch mit ihnen vor dem Fernseher sitzen. Lustig war auch, mit dem Mann an der Rezeption eine (angesichts des Gesamtdesasters im Grunde überflüssige) Reklamation zu radebrechen. Liegestühle waren zu mehr als der Hälfte kaputt. Die Auflagen waren zerrissen, verschmutzt, durchnässt und wurden an Ort und Stelle der nächsten Flut Sturm überantwortet.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Francesco |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 3 |