- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Villa Mari ist ein kleine, eher ruhige, von hohen Mauern eingefasste Urlaubssiedlung oberhalb von Puerto de Naos auf der kanarischen Insel La Palma. Die Anlage ist wie ein tropisches Paradies gestaltet, das liebevoll von den Betreibern gepflegt wird. Es gibt verschiedene Buchungsoptionen, wir waren in einem Bungalow mit einer schönen Terrasse untergebracht, der alle Anforderungen erfüllte. Anstatt "Meerblick" gab es allerdings nur ein Stück Horizont hinter Bananen-Plantagen. Davon sollten sie sich nicht zu viel versprechen. Trotz allem, ideal für einen relaxten Urlaub. Negativ aufgefallen und in anderen Bewertungen nicht oder nicht deutlich genug erwähnt: Das Villa Mari liegt direkt neben einem recht großen Tennisplatz, der umfangreich frequentiert wird. Daher kann von "absoluter Ruhe" in der Anlage nur eingeschränkt gesprochen werden. Meistens ist ein "plock-plock" und "quietsch, quietsch" (von den Schuhen) zu hören, von morgens bis abends. Helle Flutlichtstrahler erleuchten am Abend nicht nur die Tennisplätze, sondern auch Teile des Villa Mari. Was zu vernachlässigen ist. Werden jedoch Partys in der Tennisanlage gefeiert, dann gestalten sich die Störungen heftiger. Wir hatte Live-Musik bis tief in die Nacht, ohne Ohrenstöpsel war in dieser Nacht kein Schlafen möglich. Außerdem konkurrieren die Mietwagenbesitzer vom Villa Mari mit den zahlreichen Tennisplatz-Besuchern um Parkplätze, nicht selten sind alle regulären Möglichkeiten erschöpft und dann muss man irgendwo entlang der Schotterpiste suchen. Wir fanden immer eine Möglichkeit für unseren Wagen, dennoch ist man eben regelmäßig mit Park-Chaos konfrontiert, fast wie zuhause. Unterm Strich überwiegen allerdings die Vorteile der Anlage, jedoch sollte interessierte Zeitgenossen vor ihrer Buchung auch ehrlich über negative Aspekte informiert sein. So kann jeder selber entscheiden.
Wir hatten einen Bungalow in der Anlage. Dieser hatte ein Wohnzimmer mit Einbauküche, ein Schlafzimmer und ein Bad mit Dusche und Safe, überall hohe kanarische Holzdecken. Sicher alles kein Luxus, aber für Wohnungen dieser Art auf La Palma durchaus schon ein gehobener Standard. Das Badezimmer scheint mit einer Art Fußbodenheizung ausgestattet zu sein, das macht sicherlich in den kühleren Monaten November mit April absolut Sinn. Leider fehlte der Dusche hin und wieder abends das heiße Wasser und warum der defekte Duschkopf nicht repariert wurde, ist leider unerklärlich. Die Matratzen waren relativ gut, nicht zu weich. Düften den Geschmack der meisten Urlauber treffen. Allerdings zwei Einzelbetten. Die Putzfrau kommt Montags, Mittwochs und Freitags und bringt stets neue Handtücher mit. Auch zwei große Badetücher gehören dazu. Die Sauberkeit war auch okay, der Safe im Preis mit inbegriffen! Leider war mein 10 Zoll Notebook bereits zu groß, um dort verstaut zu werden. Seltsam mutet an, dass die Fenster des Bungalows sich nicht richtig einbruchsicher verschließen lassen. Zum Öffnen und schließen dienen kleine Metallpinne, die an einer Kette an den Fenstern baumeln. Das heißt, wer will, der bekommt die Fenster auch von außen jederzeit mühelos auf. Hierbei möchte ich jedoch noch einmal darauf hinweisen, dass die gesamte Anlage mit einer hohen Mauer gesichert ist. Wer über die Wintermonate ins Villa Mari fährt, der sollte wissen, dass es dann selbst in Küstennähe schon mal kühler werden kann. Es gibt keine Zentralheizung in den Bungalows, nur einen kleinen, portablen Heizstrahler. Sicher nicht für jeden ausreichend warm. Wir hatten gelegentlich draußen Mücken an unseren Ohren, vielleicht packen sie zur Sicherheit Autan ein. War aber kein wirkliches Problem, wir hatten keinen einzigen Stich.
Die Gastronomie befindet sich in Puerto des Naos, ein paar Autominuten vom Villa Mari entfernt. Spanische Restaurants, ein Chinese, ein Steakhouse, ein deutscher Bäcker und unser Tipp, das "La Scala", ein tolles italienisches Restaurant, wo die Pizza noch für 8 Euro zu haben ist. 5-Sterne-Küche werden sie hier eher nicht finden. Weitere Restaurants sind erreichbar, wenn sie die Hauptstraße in Richtung Todoque fahren oder in der nächst größeren Stadt, Los Llanos, die auch umfangreichere Shopping-Angebote bietet.
Der Vermieter deponiert den Schlüssel zur Anlage bei ihrer Ankunft in einem Schlüsselsafe an der Haupteingangstür. Die Putzfrau kommt dreimal die Woche. Zu bestimmten Urlaubszeiten kann man offenbar Brötchen beim Vermieter bestellen, die dann morgens geliefert werden. Im September war das bei uns nicht so.
Villa Mari erreichen sie über die Haupstraße LP-213 von Todoque in Richtung Meer. Ein paar Kilometer vor dem Küstenort Puerto de Naos zwischen weiß gestrichenen Mauern links in eine Seitenstraße abbiegen und nach rund 100 Metern rechts. Die ersten 50 Meter am Eingang zum Tennisplatz vorbei, danach noch einmal 50 Meter ungeteerte Schotterpiste fahren und dann rechts, dort befindet sich der Zugang in Form einer hölzernen Tür. Die komplette Ferienanlage ist mit einer hohen, weiß gestrichenen Mauer abgesichert, was schon mal etwas subjektive Sicherheit schafft. Links am Torbogen der Eingangstür ist ein Schlüsselsafe angebracht. Wir erhielten am Flughafen den benötigten Code. Bitte beachten sie, dass der Deckel des Safes nach erfolgreicher Eingabe des Codes manuell nach vorne geklappt werden muss, wir sahen Urlauber, die an dieser Aufgabe gescheitert sind. Hinter der hölzernen Eingangstür befindet sich ein liebevoll gepflegtes, tropisches Paradies mit unterschiedlichen Bungalows und Apartments. Ein ausreichend dimensionierter Pool mit Schattenplätzen unter Palmen ist vorhanden, dort sind jedoch nur wenige Liegen verfügbar. Die meisten Urlauber sind allerdings sowieso den ganzen Tag wandern. Unser Bungalow wurde mit "Meerblick" beworben, jedoch besteht dieser nur aus einem schmalen Streifen Horizont. Die Bananenplantagen verhindern eine bessere Aussicht. Vielleicht war das nicht immer so, aber "Meerblick" würde ich das heute nicht mehr nennen. Puerto Naos lässt sich über die Hauptstraße in nur wenigen Minuten über die oben genannte Haupstraße erreichen. Dort gibt es einen schwarzen Lava-Sandstrand, zahlreiche Restaurants, Geschäfte, eine nette Promenade und sogar einen professionellen Fahrrad-Verleih. Erwarten sie hier jedoch weder 5-Sterne-Küche, noch ein Shoppingparadies. An La Palma ist der Massentourismus weitgehend vorbeigegangen, daher sind die Angebote dort eher einfacherer Natur. Sie sollten sich dessen bewusst sein, dass eine Anlage wie Villa Mari ohne Mietwagen nur wenig Sinn macht. Ja, sie können zu Fuß nach Puerto de Naos und zurück gehen, aber sie sind dann der Einzige, der das macht. Es gibt natürlich auch einen gelegentlichen Busverkehr.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
La Palma ist eine Wanderinsel, wer dort hinfährt, der nutzt die vielen gut ausgeschilderten Routen. Weniger verlockend ist der schwarze, feinsandige Lavastrand. Wir besuchten jeden Morgen den schönen Playa de Charco Verde zum Schwimmen im Meer, mit dem Auto nur wenige Minuten von Villa Mari entfernt. Nicht selten werden sie jedoch auf hohe Wellen und eine unangenehme Strömung treffen, was vielen Urlaubern zu schaffen macht und hin und wieder sogar gefährlich wird, insbesondere für Kinder und ältere Menschen. Unbedingt Badeschuhe einpacken, denn im Wasser liegen viele schwarze Kiesel. Direkt neben dem Villa Mari liegt ein Tennisplatz. Vielleicht kann man dort als Urlauber gegen einen kleinen Obulus spielen. Wir hatten nicht gefragt. Zum Glück gibt es im Villa Mari kein Entertainment, keine Massagen oder sonstige Angebote. Nur individuell gestaltete Ruhe. Der Pool ist okay, er wird regelmäßig gereinigt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2018 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 8 |