Villa Nautica

Lost Paradise Im Jahr 1998 und 2001 war ich auf Inseln im Süden der Hauptstadt Male. In Erinnerung an damals gute und ruhige Verhältnisse buchte ich diesmal für Mitte November 2016 nach Rücksprache mit meinem Reisebüro und nach ein wenig Recherche im Netz dieses Resort für meine Partnerin und mich. Die Empfehlung von einigen Leuten in unserer Umgebung zu "All inclusive" war leider ein gewaltiger Irrtum. Am besten wäre wohl Übernachtung und "A-la-Carte" gewesen. Die positiven Dinge: 1) Sehr schöne Lage der Insel am Rande des Atolls. 2) sehr gute Organisation für den Transfer. 3) sehr freundliches und zuvorkommendes Personal, das auch individuelle Wünsche erfüllt, so diese im Rahmen des Erfüllbaren sind. 4) Aufteilung aller Bungalows rund um Insel ist gut gelöst. 5) Gestaltung der Bungalows ist gut und passend zusammen mit herrlich großen Betten (in der Hitze schwitzt man doch besser allein) und die pfiffige Dusche im Freien ist toll. Die negativen Erfahrungen: 1) Nie wieder "All Inclusive". Das verleitet zu Fraß und Sauferei, erreicht nicht das Äquivalent des Aufpreises und zwingt, sich immer in den Bereichen zu bewegen, wo "All" angeboten wird. 2) bei "All" wird ab gebuchten 6 Nächten die wir hatten, ein Nachtfischen angeboten und zwar nur dieses. Pech gehabt, wenn es dann jedesmal aus vollen Kannen geschüttet hat so wie bei uns. Weshalb kann man hier keine Alternative anbieten - z.B. einen Ausflug am Vormittag, wenn die Sonne scheint?? 3) der freie Badebereich vor den Bungalows an der Westseite hat eine sehr geringe Wassertiefe und strotzt vor Korallen, an denen man sich verletzen kann. Das könnte man problemlos beseitigen, damit wird dieser Bereich badefreundlich. 4) einige Bungalows (oder alle?) haben eine Trenntür zum Nachbar. Dadurch kommt es immer wieder zu Lärm der anderen, wenn man seine Ruhe zumindest ab 23:00 haben möchte. 5) das Unnötigste in dieser Anlage ist jedoch die Zwangsbeglückung durch Musik, die tagsüber zwar erträglich und gut ist, zum späten Abend hin verwandelt sich dieser Bereich aber in eine Bum-Bum-Disco bis weit über Mitternacht hinaus. Erst mein persönliches Einschreiten über den Bereichsmanager (leider zweimal in 6 Tagen) brachte nach Mitternacht die Ruhe. Unsere Nachbarn in Bungalow 317 sind sogar umgesiedelt. 6) wenn das Management dieser Insel meint, es besonders den kräftig zahlenden Kunden in dieser Form von Musik recht zu machen, wird aus einem "nominated world luxory hotel" wohl bald eine "Ballermannabsteige". 7) man mag über Tourismus denken, wie man will, doch der hat dort seine Grenzen wo Massen auftreten, die hauptsächlich sehr laut, rücksichtslos, distanzlos und überheblich sind. Damit meine ich vor allem in dieser Reihenfolge: Asiaten, Inder, Russen. Das haben mir unabhängig voneinander einige Personen des gehobenen Personals bestätigt. 8) wer zahlt schafft an?? - so nicht! Nach Asiaten und Indern ist bereits das Essen ausgerichtet. Nach den Russen sind offensichtlich die Preise und die Lautstärke der Disco ausgerichtet. 9) wie mir bestätigt wurde und wir sehen konnten, lebt die Insel hauptsächlich von Tourist-Nomaden die gerade mal ein paar Tage bleiben, sich mit Selfies niederschießen und wieder abhauen. Langzeiturlauber, die Ruhe und besonders das einzigartige Flair der Malediven genießen wollen, gibt es wenige. 10) last not least: der permanente Lärmpegel von Motorbooten, die ihre Achtzylinder immer wieder zu lang im Stand laufen lassen, der Lärm der Boote an der Wasserstraße an der Westseite und spätestens ab 06:00 früh bis Mitternacht der Flugverkehr über die Insel sind einfach nicht akzeptabel. Zusätzlich kreuzen Wasserflugzeuge (Foto-Sightseeing!) über die Insel. Man wird das Gefühl nicht los, "Urlaub" in einem Industriegebiet zwischen Hafenanlagen und Flugplatz zu machen. 11) der Flugplatz ist NUR 11,5Km Luftlinie entfernt, die Startbahn der Flugzeuge ist nach Norden ausgerichtet, womit jeder Flug nach Europa und Asien direkt über die Insel zieht und je nach Belieben der Fluglotsen mehr oder weniger tief erfolgt. Fazit: hier und so nicht wieder!!!

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