Villaggio Baia d'Ercole

Das Hotel ist eine in die Jahre gekommene Anlage, die einiges zu wünschen übrig lässt. Wer das Pech hat, in den älteren Teil untergebracht zu werden, erlebt Korbmöbel älteren Datums, die durch Anstreichen mit weißer Farbe aufgehübscht wurden. Negatives Highlight war der Schädlingsbefall, den wir zum Glück noch in keiner Reise erleben mussten.

Unbedingt bei der Buchung darauf achten, die renovierten Zimmer zu erhalten, sonst hat man im alten Teil den zweifelhaften Charme einer Absteige aus den 80ern. Diese Zimmer sind mit alten Korbmöbeln, die mit weißer Farbe aufgehübscht wurden ausgestattet. Die sanitären Einrichtungen sind einfacher Standard und dringend renovierungsbedürftig. Die Matratzen waren relativ hart bzw. die Federn waren zu spüren. Highlight war der kleine LED-TV mit immerhin 5 deutschen Programmen. Aber deswegen fährt man ja nicht nach Kalabrien... Das negative Highlight war dann, dass mit Vorwarnung die Schädlingsbekämpfer da waren, weil ein schädling bekämpft werden musste. Wir wurden mit einem Zettel am Abend davor darauf hingewiesen, dass die Fenster und Türen in der Nacht geschlossen bleiben mussten. Wir dachten, ok. Vielleicht eine tropische Mückenart oder ähnliches, aber wir waren dann doch überrascht, als wir am Morgen in Nähe unseres Zimmers viele in den letzten Zuckungen befindliche, ja wirklich, fast 6 cm lange Kakerlaken, auf den Gehwegen lagen. Auch war das verwendete Mittel noch am nächsten Tag zu riechen und hat die Atemwege gereizt. Von anderen Gästen haben wir dann erfahren, dass in der Woche davor auch schon die Schädlingsbekämpfer wegen das gleichen Problems im Einsatz waren. Das war das Sahnehäubchen!!

Das Essen war insgesamt enttäuschend. Beim Frühstück darf man in Italien ja grundsätzlich keine große Vielfalt beim Aufschnitt oder Käse erwarten. Das Tollste in diesem Hotel war, dass der Käse oder auch der Schinken oft auf Edelstahlwannen serviert wurde, die offensichtlich gerade aus der Spülmaschine gekommen, also warm(!) waren. Dementsprechend sah der Aufschnitt aus. Morgens gab es überhaupt keine regionalen Spezialitäten, wie Ricotta, Nduja, Pecorino-Käse etc. sondern Salami, Mortadella (zu dick geschnitten), Kochschinken und Scheibenkäse vom Großmarkt. Es gab 3 Sorten Industriemarmelade plus eine Art Schokosauce für die relativ leckeren Croissants. Es gab Weissbrot und "Vollkornbrot" nach italienischer Art, also eher eine Art krümeliges Mehrkornbrot. Die Brötchen waren industriell gefertigt, was man beim Aufschneiden gleich gemerkt hat. Naturgemäß war das Gemüse ganz gut, bis auf den Eisbergsalat, der gemeinsam mit Radicchio in einer großen Schüssel serviert wurde und leider oft braune Schnittkanten hatte. Das Abendessen war zwar abwechslungsreich, aber teilweise nur genießbar, wenn man nachgewürzt hat. Wir hatten das Gefühl, wegen der salzarmen Kost eine Diätkur zu machen. Nur am Heimatabend gab es kalabresische Spezialitäten, die entsprechend gut geschmeckt haben. Insgesamt eine beschämende Vorstellung für ein Land, dass kulinarisch so vielfältig und gut ist und vor allem vor Ort die besten Zutaten produziert. Man muss diese nur entsprechend einkaufen und ordentlich zubereiten, dann könnte dieses Hotel zumindest gastronomisch dem excellenten Ruf der italienischen Küche gerecht werden. Entweder liegt es am Küchenchef oder am Management, vielleicht sogar an beiden.

Keine ordentliche Begrüßung , kein Gepäckservice, An der Rezeption gab es deutschsprachiges Personal, das sehr bemüht war. Störungen oder Anfragen wurden relativ zügig bearbeitet oder abgestellt. Im Restaurant wurde relativ schlampig gearbeitet und die Sauberkeit der Tische ließ zu wünschen übrig. Allerdings wurde vom Oberkellner dafür gesorgt, dass bei Halbpension für die Dauer des Aufenthalts ein Tisch auf der Terasse mit Meerblick reserviert wurde.

Der einzige Vorteil des Hotels ist seine direkte Strandlage. Allerdings ist der Sandstrand eher schmal. Leider stehen nicht genügend Liegen/Strandstühle für alle Gäste zur Verfügung. Auch am eigentlich schönen Pool oberhalb des Strandes gibt es nur auf einer Längsseite des Pools Liegen und Sonnenschirme. Also die Ausstattung ist suboptimal. Ansonsten ist das Hotel in einem kleinen Ort ohne nennenswertes Zentrum oder gar Abendunterhaltung gelegen. 2-3 kleinere Restaurants sind im Ort vorhanden. Die Anfahrt mit einem Leih-Pkw dauerte ca. eine Stunde von Lamezia Terme. Tropea ist ca 20 Minuten mit dem Auto entfernt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ein leidlich guter Klavierspieler beim Abendessen, der dann an der Bar weiter gemacht hat und teilweise Karaoke für Italiener angeboten hat, war neben der einmal in der Woche bestehenden Möglichkeit in eine Playa-Disco mit kostenkosem Shuttle nach Tropea zu reisen (23:00 bis 03:00 Uhr) das einzige Etertainment. Der Pool war ok, leider zu wenig Liegen und Sonnenschirme, s.o. Ansonsten gab es einen Tennis-/Bolzplatz und natürlich den Hoteleigenen Strand, der aber durch die Felsen im Wasser nur schwer begehbar war. Das Hotel hat im Wasser eine Art Furt mit Sandsäcken gebastelt, mit der man einigermaßen heil ins schöne Mittelmeer eintauchen konnte. Durch die Felsen gab es beim Schnorcheln viele Fische zu sehen. Leider gab es viele Ecken an anderen Strandabschnitten, die vermüllt waren, was nach einem Gewitter dann überall am Strand zu sehen war. allerding wurde der Müll dann am Hotelstrand relativ schnell weggeräumt.