- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel hinterlässt insgesamt keinen einheitlichen Eindruck. Es gibt viele Dinge die man lobend erwähnen kann, aber gleichzeitig fallen einem aber auch immer Gegenbeispiele ein. Alles in allem ist es sicher eine Frage der Erwartungshaltung, ob man sich wohl fühlt oder nicht. Zu unserer Reisezeit "zwischen den Jahren" waren die Gäste zu 90% im "höheren Alter" (deutlich jenseits der 70!?). In den Einzelrezensionen kann man das Pro und Contra genauer werten.
Auch hier gibt es große Unterschiede. Einerseits moderne Zimmer im Haupthaus, andererseits große "rustikalere" Räume im Fachwerkbau, bzw. in den sonstigen Anbauten! Wir hatten z.B. ein Zimmer im Fachwerkhaus (ehemaliges Kurhaus "Stern"). Dieses Zimmer hatte ein Bad mit einer großzügigen ebenerdigen Dusche. Andere Zimmer haben stattdessen eine konventionelle Badewanne mit Duschschlauch. Insgesamt machten die Zimmer im Fachwerkhaus einen etwas "verwohnten" Eindruck und wirkten auch nicht durchgängig gepflegt (Vorhänge, Schließmechanismus der Fenster, Fenstersauberkeit, Boden, etc.). Nach ca. 250 Jahren darf man trotz Renovierungen vielleicht auch nicht zu viel verlangen. Dass allerdings kein Kühlschrank vorhanden ist, kann im Sommer schon ärgerlich sein. Die Minibar bestand stattdessen aus einem Korn mit Knabbereien und zwei kleinen Mineralwasserflaschen. Alle anderen üblichen Minibarbestückungen (z.B. alkoholische Getränke) kann man sich allerdings im Untergeschoss an zwei Automaten (Schwimmbad und Fitnessraum - und nicht wie angegeben in der 2.Etage) gegen Einwurf von Münzen besorgen! Dass in unserem Zimmer die Glastür zu der an sich schönen Dusche beim Öffnen laute Geräusche von sich gab, liegt wahrscheinlich an den Besonderheiten eines Fachwerkbaus! Die Betten sind eher etwas hart; zusätzliche Kopfkissen sind bei Bedarf verfügbar. Der moderne Flachbildfernseher war in Ordnung, auch wenn ein Fernsehen vom Bett aus kein Genuss war (zu weiter Abstand zum Gerät). Allerdings war uns das auch nicht besonders wichtig. Unser Zimmer war sehr ruhig, was aber wohl auch am Altersdurchschnitt der Gäste lag. gegen 22:30 Uhr hörte man nichts mehr im Haus!
Damit wir nicht missverstanden werden; das Essen (Frühstück und Abendessen) war durchgehend schmackhaft und die Auswahl gut (eher 5 Sterne). Sonderwünsche (Spiegeleier, ...) wurden fast immer erfüllt; zum Hochzeitstag wurde sogar ein kostenloses Sektfrühstück für die Gruppe arrangiert! Immer angeboten wurden zum Frühstück Rühreier mit krossem Speck und kleinen Bratwürstchen, hartgekochte Eier, eine reichliche Wurst- und Käseauswahl und Lachs mit diversen Saucen. Abends gab es am Buffet immer eine schmackhafte Vorsuppe, frische Salate, diverse Töpfe mit süßem Nachtisch und als Hauptspeisen ein gutes Fleischgericht, eine Fischvariation und eine große Gemüseauswahl (auch für Vegetarier). Wenn man sich den Weg zum Buffet ersparen wollte, konnte man sich die einzelnen Gänge auch zum Platz bringen lassen (bei dem Altersdurchschnitt der vielen Gäste auch mit Rollatoren, auch sehr sinnvoll). Allerdings hat es sich uns bis zuletzt nicht erschlossen, warum man neben in dem schmalen Restaurant (ca. 60 Plätze) auch ein zweites identisches Buffet im großen (sehr lauten) Saal aufbaut. Sieht irgendwie nach Zweiklassengesellschaft aus und führt zu kuriosen Situationen. Zu unserer Anwesenheitszeit zwischen Weihnachten und Silvester gab es nur wenige Gäste im Restaurant, von denen manchmal weniger als 10 Personen das Buffet beanspruchten. An einem Abend gab es das "Beste von der Gans" (sehr schmackhaft) in einem großen silbernen Warmhaltebehälter mit mindestens 50 Brust- und Keulenstücken. Als ich mir dann zur "Halbzeit" der Essenszeit (gegen 19 Uhr) noch ein Stückchen Gans genehmigen wollte, war der Behältereinsatz verschwunden und es befand sich nur noch heißes Wasser im Behälter. Bin dann gleich zum Nachtisch übergegangen. Als es am nächsten Tag anderen Gästen beim Rinderbraten auch so erging, habe ich mitbekommen, dass im Bedarfsfall die Speisen während der Essenszeit ins große Buffet des Saals verbracht wurden.... Seltsam.... und warum dann eigentlich überhaupt zwei Buffets? Als wirklich ärgerlich empfanden wir die Bar. An sich eine sehr angenehme Umgebung (schönes "Kaminzimmer"), aber leider eine sehr mangelhafte Bedienung. Unsere kleine Gruppe hat sich meist gegen 21:30 - 22:00 Uhr zu einem Schlaftrunk an der Bar versammelt. Es war jedes Mal schwierig, überhaupt jemanden zu finden, der bereit war, uns zu bedienen. Und wenn man dann jemanden nach dem Durchsuchen aller Räume meist im großen Saal gefunden hatte, musste man auh erst noch eine Barkarte finden (lagen nicht aus und wurden auch nicht freiwillig gebracht), um dann ggf. festzustellen, dass z.B. die in der Karte aufgeführten Cocktails "schon lange nicht mehr gemacht werden". Dieser Zustand führt für mich zur Abwertung der gesamten Gastronomie und ist eines solchen Hauses unwürdig. Die bereits bei der Zimmerausstattung erwähnten Getränke-/Snacks-Automaten finde ich auch nicht so toll. Wenn man in der Hotelbeschreibung Kühlschränke in den Zimmern aufführt, sollten diese auch vorhanden sein!
Auch hier ist wieder keine einheitliche Beurteilung möglich. Entgegen manchen anderen Beurteilungen fanden wir den Service an der Rezeption meist aus gezeichnet. Für alle unsere Wünsche (Blumenstrauß zum Hochzeitstag, weitere Kopfkissen, diverse Handtücher für Schwimmbad und Sauna, etc.) gab es eine Lösung, die auch meist sehr gut funktionierten. Eine Ausnahme kann die Inanspruchnahme von Massagen und Spezialbäder sein, die über externe mobile Dienstleiter lief. Die Zimmerreinigung lief über den ganzen Tag und bei dem eingesetzten Personal konnte es sein, dass das Zimmer - je nach Lage im Haus - erst am späteren Nachmittag gemacht wurde! Im Haus wird offensichtlich sehr viel ausgebildet und es "wimmelte" vor jungen Leuten im Servicebereich der Gastronomie. Das kann sehr positiv sein, aber auch mal nicht so funktionieren (kein Ansprechpartner sofort im Restaurant vorhanden, aber viele kümmerten sich gleichzeitig um das Buffet im Saal (siehe auch bei Gastronomie). Manche jungen Leute waren sehr angenehm, andere wieder etwas arrogant oder unsicher.
Bad Meinberg ist - insbesondere im Winter - nicht der Nabel der Welt. Aber das weiß man ja vorher. Ein ruhiger Kurort in einer landschaftlich leicht zu erschließenden Gegend. In der Nähe gibt es weniger spektakuläre Ausflugsziele als viel mehr reizvolle Kleinodien. Uns hat besonders die Dichte der Kleinstädte mit mittelalterlichem Stadtbild gefallen (Detmold, Horn, Bad Salzuflen, ...). Natürlich ragt als lohnendes Nahziel das Hermannsdenkmal heraus! Allerdings empfiehlt es sich zumindest im Winter ein Auto dabei zu haben (Tourismus dann meist auf Sparflamme).
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Auch hier wieder kein einheitliches Bild. Der große Swimmingpool im Untergeschoss ist sicherlich positiv zu bewerten. Auch die zuschaltbaren "Regenduschen" sind o.k.! Bereits in anderen Beurteilungen wurde auf das defekte Whirlpool hingewiesen. Zu unserer Anwesenheitszeit funktionierte der Whirlpool auch nicht, obwohl ein Din-A4-Zettel an den Schaltern darauf hinwies, wie man diese zu betätigen hat. Der Schalter für den Whirlpool war anfangs zersplittert (Verletzungsgefahr) und später plötzlich mit silbernem Isolierband überklebt. Einen Hinweis auf den nicht funktionierenden Whirlpool gab es aber nicht! Im Saunabereich gibt es eine finnische Sauna (o.k., auch wenn es wohl Zufall war, ob in einem vorhandenen Bottich Aufgussflüssigkeit vorrätig war), ein Dampfbad (was am 26.12. funktionierte, danach nicht mehr) und eine Infrarotkabine die zusätzlich per Münzeinwurf funktionieren soll (nicht ausprobiert)! Der etwas obskure Fitnessbereich (sehr klein) beinhaltet vier Geräte, von dem zumindest eins funktionierte. Die anderen habe ich nicht in Gang setzen können, es aber auch nicht bis zum Letzen versucht. Habe die ganzen Tage nie jemanden in diesem Raum gesehen. Wird wohl nicht wirklich nachgefragt....! Man kann die Freizeitangebote im Kurort rund herum (z.B. Wanderungen, Nordic Walking, etc.) zusätzlich in Anspruch nehmen, was wir allerdings nicht getan haben. Zusätzliches Entertainment ist uns nicht aufgefallen. Meist haben wir aber auch spätestens gegen 23 Uhr lieber unsere Zimmer aufgesucht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3-5 Tage im Dezember 2016 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Werner |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 12 |