- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Waldseehotel Wirchensee befindet sich am Wirchensee im Schlaubetal in idyllischer, sehr ruhiger Lage. Die Zimmer verteilen sich auf mehrere Gebäude. Ein großer Parkplatz steht kostenfrei zur Verfügung, ebenso Internetzugang über WLAN. Baulich ist der jetzige Betreiber bemüht, viele in vergangenen Jahren unterlassene Modernisierungen und Instandsetzungen nachzuholen, es gibt aber durchaus noch ein gutes Stück zu tun.
Mit der Größe von Zimmer und Bad waren wir sehr zufrieden. Schade nur, daß das Hotel meinen bei der Buchung per Internet geäußerten Wunsch nach einem Nichtraucherzimmer weder kommentiert noch erfüllt hat. Da wir gleich bei unserer Ankunft auf die zeitgleich anwesende Hochzeitsgesellschaft hingewiesen wurden, hielten wir es für möglich, daß man einfach kein freies NR-Zimmer mehr hatte. Von einer Beschwerde haben wir auch hier abgesehen. Leider war unser Zimmer, das in dem hinteren Gebäude am Parkplatz lag, sehr hellhörig. Man konnte jede Aktivität vor allem in den angrenzenden Badezimmern problemlos mitverfolgen. Ein Papierkorb im Zimmer fehlte gänzlich, hier sind wir auf den Mülleimer im Bad ausgewichen. Der Fernseher wurde von uns nicht genutzt, es war ein sehr kleines Röhrenmodell. Es gab Telefon im Zimmer und auch WLAN - hierzu muß man aber wissen, daß jedes Haus seinen eigenen Zugriffspunkt mit etwas abweichendem Namen hat. Über das WLAN hat man Zugriff zu dem durchaus brauchbaren Internetanschluß des Hotels, was in einem Gebiet mit ansonsten sehr schlechter Mobilfunkversorgung sehr hilfreich ist.
Die abendliche Küche des Waldseehotels ist deutsch und weckt durch ein entsprechendes Vorwort in der Speisekarte hohe Erwartungen an die Qualität der Speisen, die aus unserer Sicht nicht enttäuscht wurden. Alles, was wir aßen, hat uns ausgesprochen gut geschmeckt, die Portionen waren in Ordnung und die Speisen kamen ansprechend angerichtet an den Tisch. Die Atmosphäre könnte ansprechender sein, was vor allem der eher billig wirkenden Möblierung und dem nebenbei laufenden normalen Radioprogramm geschuldet ist - doch das ist auch eine Geschmacksfrage. Auch das Frühstücksbuffet ist in seiner Auswahl dem Hotelstandard angemessen. Nicht zufrieden waren wir lediglich mit der normalerweise (d. h. ohne Hochzeitsgesellschaften) aufgebotenen Brot- und Brötchenauswahl. Hier setzt man anscheinend fast ausschließlich auf TK-Ware zum Aufbacken und auch auf zu wenig Auswahl. Eine Brot- und eine Brötchensorte (Schrippen) mit nur ganz vereinzelt zu findenden zusätzlichen dunklen Brötchen ist einfach zu wenig. Schade fanden wir auch, daß jeder Tisch ungefragt mit einer vollen Thermoskanne mit Filterkaffee bestückt wird. Hier könnte man den Gast fragen und ihn auf Alternativangebote hinweisen, insbesondere auch Kaffeespezialitäten anbieten.
Der Service hinterließ ein gemischtes Bild bei uns. Beim Check-in wurden wir von einer freundlichen jungen Dame begrüßt, die später auch zusammen mit einer Kollegin hinter der Bar für die abendliche Bedienung im Restaurant zuständig war. Die beiden waren aufmerksam, flink, altersentsprechend ein wenig lockerer, aber sicher auftretend und dem Gast zugewandt, was wir als sehr angenehm empfanden. Auch beim Frühstück am Sonntag stimmten die Details, hier waren andere zuständig und man gab sich offenbar besonders viel Mühe, weil auch eine Hochzeitsgesellschaft noch anwesend war. So weit sehr schön, wenn da nicht das Frühstück am Samstag und Montag gewesen wäre. Die dort eingesetzte einzelne Dame trübte das positive Bild durch viele nicht optimal laufende Kleinigkeiten leider deutlich, was nach unserem Eindruck vor allem mit einem fehlenden Blick der Kraft für die wesentlichen Dinge und mit falscher Arbeitsorganisation zusammenhing. Warum wird nicht dafür gesorgt, daß während der Frühstückszeit bei nur 6 verfügbaren Tischen, die kaum einmal alle gleichzeitig besetzt waren, permanent zu jedem Zeitpunkt mindestens ein frisch zum Frühstück eingedeckter Tisch zur Verfügung steht? Statt dessen deckte die Dame wiederholt einzelne Tische schon für den Abend ein und mußte dies dann wieder rückgängig machen oder hastig einen von den vorigen Gästen längst verlassenen Tisch abräumen, wenn neue Gäste zum Frühstück kamen. Auf Tischeimer wurde verzichtet (es gab sie nur am Sonntag), für auf dem Buffet stehende Speisen waren teilweise keine passenden Vorlegebestecke (Tortenheber, Käsemesser) vorhanden, Butter, Brot, und Rührei gingen offenbar von der Kraft unbemerkt aus und wurden erst auf Nachfrage nachgelegt, und selbst das dauerte eine Weile, weil Brot und Brötchen nämlich nicht frisch vorhanden waren, sondern aufgebacken wurden - und das teilweise auch noch deutlich zu kurz, so daß das Brot innen noch halb gefroren und die Brötchen noch halbe Rohlinge waren. Auf eine Beschwerde vor Ort haben wir verzichtet, da wir nicht durch dann andauernd nötige Erinnerungen oder Fragen nach Kleinigkeiten dies zum ständigen Tischgespräch machen wollten. Auch mit der Zimmerreinigung waren wir nicht besonders zufrieden. Zwar hat man am Zustand des Badezimmers gemerkt, daß jemand zugegen war. Aber das Bett hat augenscheinlich niemand angerührt, es wurde offenbar nicht aufgeschüttelt oder frisch gemacht. Die Decke schien nur deswegen ordentlich zu liegen, weil meine Freundin sie vor Verlassen des Zimmers so hingelegt hat. Schade, daß wir hier nur 3 Sterne geben können - die beiden erstgenannten Kräfte hätten locker 5-6 verdient.
Da das Hotel im Naturpark Schlaubetal liegt, empfiehlt es sich vor allem für Wanderer und Radfahrer als Ausgangspunkt. Die Umgebung ist sehr ruhig und grün. Der nächste größere Ort Neuzelle ist rund 10 Kilometer entfernt. An der Hauptstraße verkehrt ein Bus, über dessen Frequenzen und Verfügbarkeit wir aber keine Aussage treffen können, da wir mit dem Auto hier waren.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2014 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thomas |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 3 |