Das Weingut mit den angeschlossenen Zimmern macht auf den ersten Eindruck einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck. Sowohl die Mitarbeiterin in der Vinothek als auch die Dame an der Rezeption waren sehr freundlich und zuvorkommend. Gebucht war Übernachtung/Frühstück, kostenloses WLAN war im Zimmer vorhanden. Spätestens um 20.00 Uhr herrschte im gesamten Anwesen absolute Ruhe, sodass ein erholsamer Schlaf möglich war. Das Hotel ist absolut weiterzuempfehlen...vielleicht waren unsere Erfahrungen mit dem Reinigungsservice irgendwelchen mir nicht bekannten Umständen geschuldet? Zum Essen würde ich mich das nächste Mal lieber ins Auto setzen, um woanders hinzufahren.
Unser Doppelzimmer war sehr groß und geschmackvoll eingerichtet. Den kleinen Röhren-TV könnte man vielleicht gegen einen etwas größeren Flatscreen austauschen, aber das ist Geschmackssache. Leider ließ die Sauberkeit im Bad zu wünschen übrig. Den Austausch der Handtücher kann ich selber steuern, indem ich die gebrauchte Wäsche auf den Boden lege, wenn ich etwas Neues wünsche. Das haben wir nicht gemacht, denn drei Nächte kann ich durchaus das selbe Handtuch benutzen. Allerdings ist es sogar in Häusern mit geringerem Standard inzwischen üblich, dass der Duschvorleger täglich ausgewechselt wird. Das Waschbecken zeigte auch nach drei Nächten noch die Zahnpastaspuren des ersten Abends und die Klarglaswände der Duschkabine wurde in den drei Tagen nicht einmal abgewischt. Das war sehr gut an den noch vorhanden Spuren des Duschgels erkennbar. Hatte die Putzfrau Urlaub? Warum wurde das Bad nicht geputzt, sehr wohl aber die Betten gemacht? Keine Ahnung...die verantwortliche Dame war am Tag unserer Abreise leider nicht da.
Das im Weingut befindliche Restaurant macht einen guten, sauberen Eindruck, der Stil wirkt gehoben. Wir entschieden uns für das 4-Gang-Menu mit entsprechender Weinbegleitung. Die jeweiligen Essensgänge waren handwerklich gut umgesetzt und geschmacklich nicht zu bemängeln, das Preis-/Leistungsverhältnis ist aber absolut überzogen. Der erste Gang war eine fritierte Jakobsmuschel mit einem Spargel-/Erdbeersalat und bestand aus einer (in Worten: einer) Stange Spargel, die in vier kleine Stücke geschnitten war. Dieser Spargel hätte in unserem Anbaugebiet (Rheinhessen in der Nähe von Ingelheim) maximal die Handelsklasse 3 bzw. Suppenspargelqualität. Daneben waren zwei Erdbeeren in Viertel geteilt und mit zwei Blatt Rucola garniert. Der zweite Gang bestand aus einer Spargelcremesuppe, an der im Großen und Ganzen nichts zu bemängeln war. Der Hauptgang war Perlhuhn mit Spargel und Kartoffeln. Auf dem Teller befanden sich eine (in Worten: eine) Kartoffel sowie vier Stangen Spargel derselben minderen Qualität (Stangen dünner als ein kleiner Finger mit verfärbten Köpfen und ein Stück Perlhuhnbrust und ein Teil einer Keule. Auch das Dessert bestand aus drei Erdbeeren mit einem Klecks Sabayon. Auf unseren Einwand nach dem Essen, dass das Preis-/Leistungsverhältnis unterirdisch und die Spargelqualität absolut nicht in Ordnung war, meinte die Bedienung, dass sie unsere Beschwerde weitergeben würde. Am Nebentisch, wo Schnitzel mit Spargel serviert wurde, erfolgte die gleiche Beschwerde ob des Spargels. Es hatte also nichts damit zu tun, dass wir das Menu hatten. Von anderen Restaurants kenne ich, dass nach so einer Beschwerde der Küchenchef oder ein sonstiger Verantwortlicher zum Gast kommt, um die Beschwerde anzusprechen. Hier, Fehlanzeige...hatte man vor den folgenden zwei Ruhetagen keine Lust mehr, sich mit dem Gast auseinanderzusetzen? Ich muss nach vier Gängen nicht so satt sein, dass ich das Gefühl habe, aus dem Restaurant "herauszurollen". Aber ich möchte zumindest nicht das Gefühl haben, jetzt noch etwas essen zu müssen. Meines Erachtens geht es im Restaurant nur um Profitmaximierung und das Ausnutzen des Alleinstellungsmerkmals im Dorf.
Wie eingangs erwähnt, war das Personal sehr freundlich. Die Betten wurden täglich gemacht, gebrauchte Wassergläser wurden nicht gegen saubere ausgetauscht.
Das Weingut befindet sich in einem kleinen, gepflegten Dorf oberhalb von Meißen auf der rechten Elbseite. Andere Restaurants als das, welches sich im Weingut befindet, sind dort nicht vorhanden; ein Auto ist unbedingt empfehlenswert. Das weiß ich aber im Vorfeld, wenn ich mich für eine Unterbringung in diesem Weingut entscheide.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2014 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Klaus |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 1 |