- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ein eher schlichter Zweckbau aus der DDR-Zeit das irgendwann vor längerer Zeit einmal ein wenig "aufgehübscht" wurde, inzwischen aber dringend wieder einer gründlichen Modernisierung bedarf. Insbesondere die uralten Teppiche sollten unbedingt gegen pflegeleichte Hartböden ausgetauscht werden. Dieses Hotel lebt allein von seinem engagierten Personal.
Die Zimmer waren ausreichend groß und mit 2 Stühlen und einem Schreibtisch ausreichend möbliert. Das TV-Programm war ausreichend, der Flachbildfernseher war von der Größe her in Ordnung. Was gar nicht ging war die fehlende Verdunkelungsmöglichkeit, denn die Vorhänge sind so dünn und hell, dass es schon frühmorgens taghell im Zimmer war. Dafür war das Bad klein und finster. Positiv: Seifenspender im Bad, Zimmer war bei der Ankunft sauber, das Hotel ist nicht hellhörig. Negativ: Sehr schmuddeliger Teppichboden, sehr harte und unbequeme Matratzen, Zimmerservice nur gegen Anmeldung (nur Handtuchwechsel, Reinigung gegen Gebühr). Zusätzliche Anmerkungen: In der Nachbarschaft werden mehrere große Hunde gehalten, welche besonders Nachts stundenlang lautstark miteinander "kommunizieren". Und je nach Windrichtung erzeugen die Verkleidungsplatten der Fassade lautstarke Pfeifgeräusche, also besonders im Sommer Ohrstöpsel nicht vergessen. Der ungepflasterte Parkplatz wird bei Regen zu einer pfützenübersäten Schlammfläche und mangels Parkmarkierungen wird eher wild durcheinander kreuz und quer anstatt platzsparend geparkt. Wer nach 16 Uhr zurückkommt sucht bei ausgelastetem Hotel oft vergeblich einen Parkplatz. Noch eine Anmerkung: Der einzige Fahrstuhl wird abgeschaltet wenn die Bar schließt, wer da nicht gut zu Fuß ist sollte besser nicht in den oberen Etagen wohnen.
Das Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen. Es war von allem immer genug da, egal ob Wurst, Käse, Marmelade, Müsli, Eier, Saft, Kaffee, Tee, Orangensaft, Obst usw.. Lediglich die Brötchen waren zähe Aufbackware und das bereits aufgeschnittene Brot oftmals schon sehr trocken Insgesamt aber ein durchaus hohes Niveau. Der Kuchen zum Nachmittag war durchaus lecker, aber nur eine halbe Stunde "Kaffeezeit" ist dafür viel zu kurz. Abends darf man in solch einem Hotel natürlich keine überbordenden Buffets erwarten und speziell das Gemüseangebot war eher "übersichtlich" und wenig abwechslungsreich, aber die Küchenmannschaft macht einen sehr guten Job. Das Salatbuffet war gut, speziell der Tomatensalat sehr lecker, genauso wie die täglich wechselnde Tagessuppe. Es gab jeden Tag ein Fleisch- und ein Fischgericht, dazu auch immer ein Angebot für Vegetarier. Dazu verschiedene Beilagen, die täglich kreativ wechselten. Nur beim Gemüse fand man jeden Tag aufs Neue Rosenkohl, Kohlrabi und eine wechselnde dritte Gemüsesorte auf dem Buffet. Alles schmackhaft und in ausreichender Menge. Der Speiseraum stammte zwar noch aus den alten FDGB-Zeiten, war aber - wie auch der Barbereich (in dem auch die Hundebesitzer ihr Essen einnehmen durften) - sauber und nicht ungemütlich, was aber auch an der schönen Aussicht liegt. Thema Getränke: Der Service war (trotz personeller Engpässe) stets bemüht die Getränke schnell zu servieren. Der Rotwein war sehr süß, der Weißwein war angenehm zu trinken, das Bier aus der Schwarzbacher Brauerei lecker. An Spirituosen gibt es bei AI nur die Auswahl zwischen Rum, Gin und Wodka, alles andere nur gegen Bares. Dafür sind die AI-Getränke von hoher Qualität, also kein billiger Fusel wie man ihn andernorts schon mal vorgesetzt bekommt. Unschön sind die engen zeitlichen Begrenzungen beim AI. Weniger weil in der Bar um 21 Uhr 30 damit Schluss ist, sondern vor allem zur Kaffeezeit.
Bis auf den Zimmerservice, den man bei der Rezeption extra ordern muss, war der Service gut. Das gesamte Personal stets freundlich und hilfsbereit, wenn es auch manchmal aufgrund der personellen Unterbesetzung einen Tick länger dauern konnte. Insgesamt aber ein ganz großes Lob für alle.
Hoch oben über dem winzigen Ort Schnett gelegen, ein mehrere Kilometer von Masserberg entfernter Ortsteil. Bevor Borkenkäfer und Trockenheit dem Wald gewaltig zusetzten, gab es sicher sehr schöne Wanderziele in der näheren Umgebung. Mittlerweile muss man allerdings zu fast allen attraktiven Wanderzielen mit dem Auto oder - mit der in der Kurtaxe enthaltenen Thüringen-Card - mit dem Bus fahren. Bei der Anfahrt sollte man sich nicht auf das Navigationssystem verlassen, sondern auf der Autobahn bis Schleusingen fahren, andernfalls kann die kürzeste Route auf den Landstraßen aufgrund der unzähligen kleinen Dörfer ziemlich zeitraubend sein. Verpassen sollte man auf keinen Fall lohnende Ziele wie die Fachwerkstadt Schmalkalden, das Museum in Schleusingen,die Glasbläsereien in Lauscha. Und auch das Kloster Veßra ist einen Besuch wert.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Schwimmbad und Sauna werden von den Gästen gerne genutzt, auch wenn das Becken im Hallenbad doch recht klein ist. Allerdings nutzt auch die einheimische Bevölkerung das Schwimmbad am Mittwoch für ein Babyschwimmen, also die Schwimmbadbesuche danach "timen". Ansonsten findet man in der Lobby reichlich Informationsmaterial und das Hotelpersonal betreibt nebenbei einen kleinen, hoteleigenen Laden für Wanderkleidung und -zubehör und hübschen, preiswerten Silberschmuck aus lokaler Fertigung. Von Entertainment haben wir nichts mitbekommen, da wir immer frühzeitig zu Bett gegangen sind, um - wie schon erwähnt - die kurze Dunkelheit im Zimmer zum Schlafen ausnutzen zu können.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2023 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Reimund |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 3 |