Von außen lockt das Haus mit rustikalem Fachwerk und historischem Ambiente, innen herrscht 70-Jahre Atmosphäre von Bodenbelägen über Mobiliar bis zur Decke. Gleichwohl sind die Zimmer, soweit zu beurteilen, sauber und aufgeräumt. Hotelangestellte sind freundlich und zuvorkommend. Das Frühstück war durchschnittlich, und waren die gekochten Eier einmal aufgebraucht, gab's keinen Nachschub mehr, ebenso bei den Säften. Das Restaurant bietet Gutbürgerliches mit Schwerpunkt auf die regionale Küche. Die Qualität ist eher unterer Durchschnitt, gleichwohl eßbar. Die jungen Damen des Services waren sehr freundlich und bemüht, wurden aber von einer älteren Mamsell gegen Betriebsende am Abend regelmäßig mit großem Nachdruck darauf aufmerksam gemacht, daß es ab 22:30 nichts mehr zu trinken gibt - dies mit dem Hinweis, man könne sich ja gar nicht vorstellen, was es jetzt noch alles aufzuräumen gäbe. Auch der Versuch herauszufinden, ob die Profession des Hauses im Bewirten seiner Gäste liegt (immerhin waren wir mit 13 Personen für 3 Tage angereist), oder ob man sich auf deren Hinwegkomplimentieren spezialisiert hatte, war nicht genau zu eruieren. Einmal vergrault, setzten wir uns gegenüber zu einem freundlicheren Wirt, um den Abend doch noch zu genießen - und die Damen des Goldenen Ochsen nicht etwa beim Aufräumen, sondern beim Tratschen bis 00:30 Uhr beobachten zu dürfen. Soll heißen: die Bedienung unter Leitung besagter Mamsell hatte ab 22:30 keine Lust mehr 13 durstige Gäste zu bewirten, und dies immerhin an 2 von 3 Tagen. Der Chef des Hauses machte einen derart angespannten und gestressten Eindruck, daß man es tunlichst vermied, ihn mit Beschwerden zu behelligen. Alles in allem kann man das Haus dem empfehlen, der lediglich eine Schlafstätte zu einem annehmbaren Preis sucht, ansonsten keine großen Ansprüche an Komfort hat und sich auch wirklich nur zum Schlafen in dem Haus aufzuhalten gedenkt. Das Restaurant würde ich auf Grund der offenkundig unantastbaren Herrschaft der Mamsell keinem empfehlen, der nach 22:00 Uhr nocht etwas trinken oder gar essen möchte. In nächster Umgebung gibt es gleich eine handvoll Gasthöfe und Restaurants, die sich sehr freundlich und professionell um die Gäste bemühen (zum Beispiel das "Alt Maikammer"). Da muß man sich solch ein Haus, was einem an vielen Stellen gegenüber zum Ausdruck bringt, wieviel Arbeit man den geplagten Mitarbeitern doch mit seiner Anwesenheit macht, nicht wirklich antun. Fazit, je nach Perspektive: mit vielen Einschränkungen akzeptabel - oder mit wenigen Ausnahmen als Ganzes nicht empfehlenswert. Man sollte der Fairness halber vielleicht noch erwähnen, daß das Hotel am Pfingstwochenende tatsächlich den Eindruck machte, als sei es ausgebucht.

Zimmer

Eher schlecht