- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
- Zustand des HotelsEher schlecht
- Allgemeine SauberkeitEher gut
Ein großer Hotelbau, dem man nicht erst bei näherem Hinsehen anmerkt, dass er in weiten Teilen sehr in die Jahre gekommen ist. Unterschiedlichste Stile und Designs finden sich in den Häusern friedlich nebeneinander vereint. Beigefarbene Wandpaneele mit pinkfarbenen Stoßkanten im Treppenhaus, dazu weiße Loungemöbel vor dem Schwimmbad, das rustikal eingerichtete Restaurant mit Glasabtrennungen zwischen den Tischen, ein fast schon hochherrschaftlicher Saal, das offensichtlich aus den 60er Jahren stammende Design des Schwimmbades und nicht zu vergessen, die pompöse im indischen Stil gehaltene Therme. Unser Zimmer (222): Sehr einfach eingerichtet und recht sauber. Eine Infomappe findet man dort jedoch ebenso vergebens, wie eine Bedienungsanleitung für den Safe, der nicht wie meist üblich über einen Zahlencode bedient wird. Der Balkon ist mit seiner Größe, oder besser Kleinheit, eher als Aussichtsplattform auf die umliegenden Häuser geeignet. An der Verkleidung finden sich mehrere herausstehende Nägel. Bis hinauf in unser Zimmer war, wie im Übrigen auch im gesamten Haus dauernd ein penetranter Schwimmbadgeruch deutlich wahrnehmbar. Die 60er Jahre Bettbelechtung mit ihren 2 Leuchtstoffröhren (Nachttischlampen sind keine vorhanden) ist sicher weder zeitgemäß, noch lädt sie dazu ein, im Bett noch etwas zu lesen, besonders, wenn der Bettnachbar bereits schlafen möchte. Die Stand-by Leuchte des Flachbildfernsehers würde sich sicher auch als Landebahnbefeuerung eines großen Flughafens eignen und erhellt nachts mit ihrem blauen Licht das gesamte Zimmer. In der Deckenbeleuchtung war eine Glühbirne defekt --- Energiesparlampen sind im ganzen Zimmer nicht zu finden. Das Badezimmer ist klein und bis auf einige Streifen am Rand des Spiegels sauber. Die mit Paneelen versehene Badezimmerdecke ist vergilbt. Auf der Stoßkante des Fliesenspiegels über dem Waschbecken sieht man deutlich Brandflecken, die offensichtlich von Zigaretten herrühren, die dort einmal abgelegt wurden. Die Dusche weist einen sehr hohen Wasserdruck auf und wenn man den Duschkopf auf Massagestrahl stellt, könnte man damit auch sicher ein stark verschmutztes Fahrzeug „abkärchern“. Deutlich ist zu sehen, dass das Zimmer mit einem neuen Anstrich versehen wurde. Überall finden sich Farbspritzer und die Farbe wurde auch Zentimeterbreit über die Abdeckleiste des Kleiderschrankes verteilt. Die Edelstahlinnenseite des Aufzuges ist stark verschmiert und hat wohl über einen langen Zeitraum kein Reinigungs- und Poliermittel mehr gesehen. Das Essen: Wenn man davon ausgeht, dass Bayern ja fast schon zu Italien gehört, dann ist die Behauptung auf der homepage sehr wohl richtig, was die typisch bayerische und internationale Küche angeht, die dort angepriesen wird. Zwei Seiten mit Tagesangeboten, die sehr lieblos als einfacher Ausdruck auf weißem Papier in die Karte geheftet wurden, weisen deutlich darauf hin, dass das eine oder andere Gericht nicht mehr verfügbar ist --- man hat sie einfach durchgestrichen. Ansonsten beherrschen verschiedene Schnitzelgerichte, darunter das „Chef Schnitzel“ mit seiner ungewöhnlichen Rezeptur (gefüllt mit Salami, Gurke und Speck) sowie 2 Seiten Pizzen verschiedenster Art die Karte. Dazwischen findet man noch einige andere Speisen, die jedoch auch keine klare Restaurantlinie erkennen lassen. Abendessen: 1. Gruß aus der Küche: Ja, selbst hier hat man wohl gehört, dass ein kleiner Gruß aus der Küche dazu gehört. Allerdings gehört schon ein wenig mehr dazu, als eineinhalb Gabeln voll gute geölten Wurstsalat in ein kleines Gläschen zu füllen und auf einem ebenso gut geölten Teller zu servieren, wobei, das Öl auf dem Teller nicht beabsichtigt war, sondern einfach nur darauf „verkleckert“ wurde. Leberknödelsuppe, Cordon Bleu und Chef Schnitzel waren gut und schmackhaft, die Pommes Frites waren knusprig und schön abgetropft, allerdings war die Salatgarnitur nicht mehr frisch, bzw. hat zu viel Wasser/Dressing gezogen und war matschig. 2. 2. Abend: Tomate Mozzarella: Ein in dünnste Streifen geschnittener Blattsalat, der in einem mit viel Crema di Balsamico angemachtem Dressing förmlich ertrank. Der Salat wurde gekrönt von 8 Mozzarellakügelchen von weniger als 1cm Durchmesser, die ihrer schneeweißen Farbe mittels eines Bades in Balsamico vollständig beraubt waren und sehr unansehnlich braun auf dem abgesoffenen Salat lagen . Auch die Tomatenscheiben ließen nicht auf eine motivierte Kochmannschaft schließen. Die Scheiben waren unterschiedlich dick und teilweise schräg angeschnitten. Die kunstvoll aufgespritzten Wellenlinien aus besagter Crema di Balsamico können nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Salat ein kulinarisches Erlebnis war, sondern mit sage und schreibe 8,50 Euro völlig überteuert war. Nürnberger Rostbratwürstchen m. Sauerkraut: Das Sauerkraut war sehr schmackhaft. Die Nürnberger gaben uns jedoch Rätsel auf. Rundum von einer hellbraunen Farbe geprägt, fragten wir uns, wie diese zubereitet wurden. Weder Ober- noch Unterseite der Würstchen wiesen Spuren des Anbratens, geschweige denn Röstaromen auf. Die Farbe der Würstchen lassen nur den Schluss zu, dass diese wie eine Berliner Currywurst ohne Darm nur kurz in der Fritteuse erhitzt wurden. Eine Schande für die Armen Würstchen. Auch hier war die Salatgarnitur wenig ansehnlich und nicht sehr frisch und knackig. Gebackene Champignons: Sehr blass ausfrittiert lagen die Champignons einsam und allein und nicht wie in der Speisenkarte angekündigt auf einem Salatbouquet. Stattdessen fand sich am Tellerrand wieder diese unansehnliche und nicht sehr knackige Garnitur, die ebenfalls wieder in Balsamico Dressing schwamm. Kulinarischer Höhepunkt dieses Gerichtes jedoch war die Remoulade, die so auf dem Teller angerichtet war, dass man sofort erkennen konnte, dass sie aus der Tube/Spritzflasche kam und ganz nebenbei bemerkt sehr geschmacksneutral war. Postpfannerl: Ein kleines Stück Schweinelende und ein kleines Stück Rindfleisch, von dem ich mir nicht sicher bin, ob es wirklich aus der Lende kam, auf einem Bett aus Bratkartoffeln in einem Pfännchen. Die Bratkartoffeln verdienen ihren Namen sicher nicht. Ganze Kartoffeln wahllos in unterschiedlich große Stücke zu schneiden und diese dann in viel Fett zu garen und nicht knusprig anzubraten, dazu gehört keine große Kochkunst, ganz zu schweigen davon, dass ich Zwiebeln oder gar Speck vergeblich darin suchte. Das arme Schwein und das arme Rind mussten nach ihrer Schlachtung offensichtlich noch einmal einen sehr qualvollen Tod sterben, denn beide waren zu Tode gebraten, das Rind dazu auch noch zäh. Bei beiden Hauptgerichten sah man deutlich Fingerabdrücke an den Tellerrändern. 3. Frühstück: Im Frühstücksraum fallen nicht nur einige nicht gerade von gestern stammende Flecken auf dem Boden auf, sondern auch zahlreiche defekte Beleuchtungskörper in der Deckenbeleuchtung, die sicher nicht auf einzelne Schaltkreise deuten lassen, sondern darauf, dass man die defekten „Birnen“ bisher übersehen hat. Dazu gesellt sich eine stattliche Sammlung toter Insekten, in den Abdeckungen der beiden großen Beleuchtungskörper die im Februar sicherlich nicht gerade erst dort gelandet sind. Das Frühstück selbst ist sehr reichhaltig, mit einer großen Auswahl an wirklich frischem Brot, frischen Brötchen und Croissants, Wurst, Käse, Joghurt etc., etc. Anders als auf der homepage angepriesen stammte das Obst jedoch aus Dosen und auch der unvermeidliche Fruchtcocktail durfte nicht fehlen. Im Joghurt fanden wir dann auch noch einen Teil des Deckels von dem Behälter in dem der Joghurt wohl gelagert wurde. Beim Zapfen des Orangensaftgetränkes aus einer Zapfanlage wurden jedes Mal einige Fruchtfliegen mit in das Glas gespült. Auf unsere Beschwerde hin wurde uns jedoch beschieden, das „Ding“ könne man putzen wie man wolle, das ließe sich nicht vermeiden. Der Aufschnitt wurde nicht gerade appetitanregend als Stapel von mehr als 20 Scheiben übereinander angeboten, war jedoch frisch und schmackhaft. 4. Service: Die Begrüßung beim Einchecken fiel sehr sachlich aus. Kein herzliches Willkommen, kein Wunsch nach einem schönen Aufenthalt. Die Kellner waren zuvorkommend und freundlich. Auf unsere Beschwerde das „Postpfannerl“ und die „Tomate Mozzarella“ betreffend wurde uns erklärt, dass nicht jedermann das Fleisch rosa möge. Ich frage mich, wenn dieser Umstand schon bekannt ist, warum fragt man dann nicht den Gast, wie er sein Fleisch haben möchte? Die ertrunkene „Tomate Mozzarella“ wurde geflissentlich ignoriert, stattdessen, wurde uns ohne große Erklärung, oder gar Entschuldigung je ein Schnaps kredenzt. 5. Schwimmbad: Der Glanz der Fotos auf der homepage des Hotels spiegelt ganz und gar nicht den Zustand des Wellnessbereichs wieder. Der Handlauf zum Whirlpool an den Bodenbefestigungspunkten, sowie der Wasserspeier über dem Schwimmbecken sind stark angerostet. Mehrere Beleuchtungskörper der Deckenbeleuchtung sind defekt. Da auf den Zimmern weder Bademantel noch Badeschlappen bereit liegen, ist man gezwungen sich vor Ort umzuziehen und seine Kleidung in Schließfächern zu deponieren, die nur nach Einwurf eines Euros abschließbar sind. Die Mosaiken an den Wänden weisen auch hier deutliche Spuren von Malerarbeiten auf, denn die Fugen am Rand sind stark mit Farbe verschmiert. Über dem Whirlpool zeichnen sich deutlich dunkle Feuchtigkeitsflecken an der Decke ab. Die Relaxliegen machten einen neuwertigen Eindruck. 6. Therme: Auf den ersten Blick wirklich beeindruckend zeigt sich die im indischen Stil gehaltene Therme. Allerdings passen die billigen LED Kerzen mit ihrem flackernden Licht und besonders die sehr billig wirkenden Plastikseerosen auf dem kleinen Teich nicht wirklich zu diesem Ambiente. Auch die wahrscheinlich mit einem Designpreis bedachten Ruheliegen aus Beton sind nicht wirklich komfortabel. Im Dampfbad wird der Notrufschalter notdürftig durch breites Gewebeband in der Wand befestigt, eine Abdeckung des Schalter fehlt. Fazit: Auch für einen Preis von 78 Euro pro Nacht erwarten wir mehr Herzblut und Engagement für den Gast, insbesondere wenn es um das leibliche Wohl geht. Das ein Haus in die Jahre kommt ist unvermeidlich, das heißt aber nicht, dass man sich nicht auch, bzw. ganz besonders um die vielen Kleinigkeiten kümmert, kleine Schäden sofort beseitigt und in der Küche ein wenig mehr Bewusstsein für den Umgang Lebensmitteln und entwickelt und ein wenig Handwerksehre an den Tag legt.
- ZimmergrößeEher gut
- SauberkeitEher gut
- Ausstattung des ZimmersEher gut
- Atmosphäre & EinrichtungEher gut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischEher gut
- EssensauswahlEher gut
- GeschmackEher schlecht
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Eher gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftEher gut
- Rezeption, Check-in & Check-outEher gut
- FreizeitangebotEher gut
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
- Zustand & Qualität des PoolsEher gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Februar 2015 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Florian |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |