Langzeiturlaub im Winter: Darauf sollten RentneInnnen besonders achten

Ob Teneriffa, Antalya oder Mallorca – solche Reiseziele locken nicht nur in den Sommermonaten. Wenn bei uns die kalte Jahreszeit Einzug hält, haben dort zahlreiche Unterkünfte weiterhin ihre Türen geöffnet. Die Übernachtungspreise fallen oftmals deutlich niedriger aus als in der sommerlichen Hochsaison. Viele RentnerInnen aus Deutschland nutzen die günstigen Konditionen und verbringen mehrere Wochen oder sogar Monate in südlich gelegenen Ländern. Doch damit das vermeintliche Schnäppchen nicht zur kostspieligen Angelegenheit wird, solltest Du im Vorfeld einige wichtige Punkte klären.

Du planst, mehrere Monate unter südlicher Sonne zu verbringen? Dann musst Du Dir um Deine monatlichen Rentenzahlungen keine Gedanken machen – diese werden ganz regulär fortgesetzt. Entscheidend ist allerdings, dass Dein offizieller Wohnsitz weiterhin in Deutschland registriert bleibt. Solange Du hierzulande gemeldet bist, läuft alles wie gewohnt. 

Die Deutsche Rentenversicherung versichert etwa auf ihrer Webseite: "Ob Mallorca, Paris oder Florida – jeder erhält seine deutsche Rente auch im Ausland." Eventuell anfallende Gebühren für Überweisungen auf ausländische Konten oder Verluste durch Währungsumrechnungen gehen zu Deinen Lasten und werden von der Rentenkasse nicht erstattet. Selbst bei einem kompletten Umzug sollte es nicht zu Problemen kommen, zuvor solltest Du Dich allerdings beraten lassen, um alle wichtigen Fragen zu klären.

Eine Erkrankung während des Urlaubs kann nicht nur den Erholungseffekt zunichtemachen, sondern auch erhebliche finanzielle Folgen haben. Besonders kritisch wird es in Staaten außerhalb der Europäischen Union: Ohne gesonderte Auslandskrankenversicherung übernimmt Deine reguläre Krankenversicherung in vielen anderen Ländern oftmals keine Behandlungskosten. 

Selbst innerhalb der EU-Länder besteht jedoch kein vollständiger Versicherungsschutz. Die Leistung muss in der Regel aufgrund des PatientInnen-Gesundheitszustands erbracht werden und Kosten werden für gewöhnlich nur bis zu einer Höhe übernommen, die auch bei einer Behandlung in Deutschland anfallen würden. Behandlungen in Privatarztpraxen werden beispielsweise ebenfalls oft nicht übernommen. Das Bundesministerium für Gesundheit rät: "Nähere Informationen zum Leistungsumfang und zu den Besonderheiten bei der Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen des Gastlandes gibt jede Krankenkasse."

Je nach Alter und Aufenthaltsdauer unterscheiden sich für gewöhnlich die Kosten für Auslandskrankenversicherungen. Auch hier sollten sich RentnerInnen beraten lassen. Wenn Du Deinen ausgedehnten Winteraufenthalt entspannt genießen möchtest, solltest Du Dir zuvor also ausreichend Zeit nehmen, um verschiedene Angebote zu vergleichen und eine passende Auslandskrankenversicherung abzuschließen.

Auch wenn Du auf Unterstützung angewiesen bist, kannst Du in vielen Fällen bei längeren Aufenthalten außerhalb Deutschlands weiterhin mit Deinem Pflegegeld rechnen. In vielen Staaten außerhalb der Europäischen Union erlischt der Anspruch allerdings nach sechs Wochen. Planst Du beispielsweise einen ausgedehnten Winteraufenthalt in Antalya, sollte dieser Zeitraum von sechs Wochen nicht überschritten werden. Zusätzlich ist es ratsam zu prüfen, ob Du für ambulante Pflegesachleistungen im Ausland weiterhin Kostenerstattung erhältst. Am besten klärst Du diese Fragen direkt mit Deiner Pflegekasse, bevor Du die Reise buchst.

Wenn Du regelmäßig auf Medikamente angewiesen bist, solltest Du die Versorgung für Deinen gesamten Aufenthalt bereits vor der Abreise sicherstellen. Kläre mit Deinem Hausarzt, ob dieser Dir ein Rezept für einen größeren Zeitraum ausstellen kann. Wichtig: Informiere Dich auch bei Deiner Krankenkasse, ob sie die Kosten für eine erweiterte Medikamentenmenge übernimmt.

Manche Präparate sind im Ausland möglicherweise nicht erhältlich oder tragen andere Bezeichnungen. Erstelle deshalb eine Liste mit den Wirkstoffen Deiner Medikamente – am besten sowohl auf Deutsch als auch in der Landessprache Deines Reiseziels. Pack außerdem die Beipackzettel und eine Kopie der Rezepte ins Gepäck. So bist Du im Notfall auf der sicheren Seite und kannst bei Bedarf auch vor Ort einen Arzt aufsuchen.

Ein mehrmonatiger Aufenthalt bedeutet auch, dass Deine Wohnung oder Dein Haus über längere Zeit leer steht. Informiere unbedingt Deine Hausratversicherung über Deine Abwesenheit – viele Versicherungen haben spezielle Regelungen für Leerstände. So kann verlangt werden, dass die Wohnung regelmäßig kontrolliert wird. Bitte daher Vertrauenspersonen wie Nachbarn oder Familienangehörige, nach dem Rechten zu sehen. Sie sollten den Briefkasten leeren, Rollläden bewegen und nach möglichen Wasserschäden oder Einbruchsspuren Ausschau halten. Denke auch daran, verderbliche Lebensmittel zu entsorgen und die Heizung auf eine frostfreie Temperatur einzustellen, um Rohrbrüche zu vermeiden. Eventuell lohnt sich auch eine temporäre Abmeldung von Zeitungsabos oder die Umstellung auf digitale Ausgaben.