Barentsburg

Longyearbyen/Svalbard / Spitzbergen
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Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Dagmar71+
Juni 2010

Im russischen Barentsburg

6,0 / 6

Von Longyearbyen aus kann man per Motorschiff einen Tagesausflug zum Esmark-Gletscher und zu der russischen Bergwerksstadt Barentsburg unternehmen (Preis 1340 NOK = 170 €). Auf Grund des Svalbard-Vertrages von 1926 hat Russland das Recht, auf Spitzbergen nach Kohle und anderen Bodenschätzen zu suchen, obwohl die Inseln unter norwegischer Oberhoheit stehen. Für den Kurzbesuch in Barentsburg benötigt man kein Visum, auch nach einem Ausweis wurde nicht gefragt. Mit dem kleinen MS „Langoysund“ geht es zunächst über den Isfjord bis zum Esmark-Gletscher. Eine dicke Bartrobbe erwartet uns hier und bleibt lässig auf ihrer Eisscholle liegen, sehr zur Freude aller Fotografen. In Blickweite des Gletschers wird an Bord ein großer Holzkohlengrill angeworfen und Würstchen und Hamburger gebrutzelt, dazu gibt es Nudelsalat, frischen Salat, Brot und Mayonnaise. Wir verziehen uns in die warme Sval-Bar, denn an Deck ist es arktisch kalt. Die gemütliche Sval-Bar bietet u. a. 1 Flasche Rotwein zu 175 NOK (22 €); 1 Wasser 20 NOK (2.50 €) oder ein Glas Cognac zu 55 NOK (7 €), Waffeln kosten 25 NOK (3 €). Man kann hier auch Ferngläser ausleihen zu 50 NOK (6.20 €). Fernglas und für die Kamera ein Teleobjektiv sind für diesen Ausflug unverzichtbar, denn um das Schiff kreisen während der gesamten Fahrt viele arktische Vögel, wie Raubmöwen, Eiderenten, Alke etc. etc. Wieder zurück über den Isfjord, dann erscheint Barentsburg am Horizont, d.h. zunächst sieht man nur die schwarze Rauchfahne des Kraftwerks. Die „Langoysund“ legt am verlassenen Kai an, von hier aus führt eine Holztreppe mit 240 Stufen hinauf in die Stadt. Für Gehbehinderte besteht allerdings die Möglichkeit, ein Taxi zu bestellen. Im Vergleich zum modernen Longyearbyen mit seinen bunten Einfamilienhäusern wirkt Barentsburg mit Wohnblocks und Plattenbauten düster, kalt und ungemütlich, streng überwacht von der angeblich nördlichsten Lenin-Büste der Welt. Was in einem Teil der Stadt, der sog. Wissenschaftsstadt, geforscht wird, wissen noch nicht einmal die „normalen“ Bürger von Barentsburg. Unser russischer Guide zeigt uns das Hotel, das auch nicht-russische Gäste aufnimmt; die erste Nacht kostet 500 NOK (63 €), alle weiteren Nächte je 450 NOK (57 €). Im Hotel gibt es ein hübsches kleines Restaurant, einen Souvenir-Shop und eine Art Postamt, wo man Postkarten, Sondermarken und Sonderstempel kaufen kann. Man kann überall mit norwegischen Kronen bezahlen. Allerdings konnten wir kein Brot kaufen, das dürfen nur die Einheimischen mit spezieller Ausweiskarte. In Barentsburg leben hauptsächlich russische und ukrainische Bergarbeiter. Ihre Zahl ging in den letzten Jahren auf cirka 400 zurück, vor allem seit die Kohlegrube vor 2 Jahren in Brand geriet und kaum noch zu löschen war. Jetzt kann man gerade genug für den Eigenbedarf fördern, hofft jedoch auf baldige bessere Erträge. Nach knapp 10 Stunden legt die „Langoysund“ wieder in Longyearbyen an. Während des gesamten Tages war nur leichter Seegang, aber in dem eisigen Fahrtwind waren wir froh über unsere dicke Winterkleidung (Wollmütze, Schal, warme Handschuhe und Lippenbalsam nicht vergessen!) und vor allem die winddichten Anoraks. Die Tageshöchsttemperatur lag bei ca. +4°, doch die gefühlte Temperatur irgendwo so um die -10° dank des wind-chill-Faktors.