Braun-Menéndez-Museum

Punta Arenas/Chile
Möchtest Du Urlaub in der Nähe buchen?Folgende Hotels könnten Dir gefallen

Infos Braun-Menéndez-Museum

Für den Reisetipp Braun-Menéndez-Museum existiert leider noch keine allgemeine Beschreibung. Dein wertvolles Reisewissen ist jetzt gefragt. Hilf mit, objektive Informationen wie in Reiseführern anderen Urlaubern zur Verfügung zu stellen.

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Dagmar71+
Februar 2009

Der Palast der Schaf-Barone

5,0 / 6

In der goldenen Ära, als die Großgrundbesitzer in Patagonien noch wie die kleinen Könige über ihre riesigen Estancias herrschten, gehörten die Familien von Mauricio Braun und José Menéndez zu den reichsten von allen. Als dann die Heirat von Mauricio Braun mit Josefina Menéndez beide Familien (und ihren Wohlstand) vereinte, sollte natürlich auch ihr Haus der Repräsentation ihres Reichtums dienen. Man ließ 1903 einen französischen Architekten ein opulentes Wohnhaus entwerfen, bestellte Tapeten, Lampen, Teppiche und sämtliche Möbel in Europa und konnte 1906 endlich das edle Quartier beziehen, das für die damalige Zeit hochmodern eingerichtet war. So gab es z. B. einen kleinen Lift, der die Speisen aus den Dienstbotenquartieren im Untergeschoss hinauf zum herrschaftlichen Speisesaal beförderte. Man hatte selbstverständlich ein Haustelefon und auch eine elektrische Klingel am Bett. Neben der Schafzucht war ein großer Teil des Reichtums der Brauns von der Belieferung der unzähligen Schiffe gekommen, die vor dem Bau des Panamakanals Kap Horn umrunden mussten, um in den Westen Südamerikas und der USA zu gelangen. Damals liefen an jedem Tag mindestens ein oder zwei Schiffe den Hafen Punta Arenas an, um Lebensmittel oder Kohle zu laden. Doch nachdem im August 1914 der Panamakanal fertig gestellt war, kam höchstens noch ein einziges Schiff pro Monat über die gefährliche Kap-Horn-Route. Hier war also kein Geld mehr zu verdienen und auch die Wollpreise sanken nach dem 1. Weltkrieg. Familie Braun zog nach Buenos Aires, wo sie andere Geschäftsinteressen hatte und behielt ihren kleinen Palast in Punta Arena nur als bescheidenen Sommersitz. 1974 wurde der Braun-Menéndez Palast zum Nationalen Denkmal erklärt. 1983 schenkten dann die Erben Mauricio Brauns den gesamten Besitz dem chilenischen Staat, der es zu einem Museum umwidmete. Man kann hier nicht nur die im neu-französischen Stil üppig ausgestatteten Zimmer der Familie bestaunen, sondern es schließt sich auch ein kleiner Museumsbereich mit Funden aus der früheren Geschichte Patagonien an. Öffnungszeiten sind im Winter (Mai-Oktober) von 10 Uhr 30 – 14 Uhr; im Sommer (November-April) von 10 Uhr bis 17 Uhr.