Dartmoor

Lustleigh/South West England
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Infos Dartmoor

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Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Herbert61-65
September 2008

Ein Tag voller Erlebnisse und Überraschungen

6,0 / 6

Auch wenn wir an einem hundsgemeinen Regentag ins Dartmoor fuhren, waren wir nicht schlecht gelaunt. Ein solches Wetter hatten wir ja erwartet, vielleicht sogar gewünscht. Angeregt durch die Geister- und Gruselgeschichten von Agatha Christie und A. C. Doyle waren wir vielmehr voller Spannung und Neugier, als wir von Torquay aufbrachen. Auf dem Weg nach Moretonhampstead entdeckten wir abseits der Straße das kleine Dorf Lustleigh, das so ganz unserem Klischee vom Dartmoor entsprach. Um die Gemeindekirche und den Friedhof herum hatte sich der Ortskern entwickelt. Viele der alten, dunklen Häuser waren reetgedeckt. Hier schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Kolonialwarenladen, Post, Cafe, Pub und Reparaturwerkstatt waren für die Einheimischen nicht nur Versorgungs- und Dienstleistungsstelle, sondern auch Treffpunkt für den Dorfklatsch. Erstaunlich, dass Dorfladen und Post auch für Touristen Geschenkartikel und nationale Zeitungen bereithielt. Viele Dorfbewohner, ca. 600, wohnten aber außerhalb des Ortskerns, in großen Häusern, hinter sehr hohen Hecken versteckt, die nur durch ganz enge Gassen erreichbar waren. Nach dieser unerwarteten Entdeckung fuhren wir weiter nach Moretonhampstead und bogen dann Richtung Tavistock ab. Kurz dahinter liegt Bovey Castle, dem wir einen kurzen Besuch abstatteten. Auf einer langen Auffahrt näherten wir uns dem Schloss, wo die unheimlichste Dartmoor Geschichte, „Der Hund von Baskerville“, gedreht worden ist. Vom Schloss ging tatsächlich eine gespenstige Wirkung aus. Aber durch die vielen Autos der Spitzenklasse und durch das eilfertige Dienstpersonal, das am Eingang mit großen Schirmen bereitstand, ging diese verloren. Bovey Castle ist ein Hotel der Luxusklasse, das seinen Gästen auf seinem riesigen Areal viele Freizeitaktivitäten anbietet, u. a. golfing, hunting, fishing. Diese wollten wir an diesem Tag aber auf keinen Fall nutzen. Wir waren nur neugierig, wie es sich so lebt in einem Schloss. Ohne die Hotelgäste zu stören, die „The Times“ oder „Financial Times“ lesend oder einfach so im warmen Kaminzimmer saßen, machten wir einen Rundgang durch die öffentlichen Räume des Hotels. Vieles erinnerte im Stil und in der Ausgestaltung an das Schlosshotel Kronberg im Taunus, auch die Preise. Nur das Bistro passte absolut nicht zu diesem hohen Standard. Wahrscheinlich werden da nur neugierige Nicht- Hotelgäste abgespeist. Bei strömendem Regen setzten wir unsere Fahrt Richtung „Two Bridges“ fort. Die Straße teilte nun eine immer karger werdende Landschaft. Autos tauchten nur noch selten auf. Und die wenigen Schafe und Ponys, die bei diesem Wetter keinen Unterschlupf gefunden oder gesucht hatten, störten nicht. Über Postbridge kamen wir bald nach Two Bridges, das durch seine zwei steinernen Brücken und als Kreuzungspunkt der beiden durchs Dartmoor führenden Straßen bekannt ist. Unser nächster Stopp war aber Princetown, ein Ort, der nicht nur durch die Vorstellung, sondern auch in Wahrheit gespenstisch wirkte, vor allem an diesem tristen Regentag. Schon von weitem erkannten wir den riesigen Gebäudekomplex des Dartmoor Gefängnisses, das in früherer Zeit Zuchthaus für Schwerverbrecher war, und um das sich viele unheimliche Geschichten ranken. Heute sitzen hier nur normale Straftäter ein, ohne Sträflingskleidung. Das wussten wir aber alles erst im Nachhinein. Wir fuhren zu diesem Komplex, um das Gefängnismuseum zu besuchen. Wir parkten den Wagen auf dem „Visitor“ Parkplatz und gingen dann zu dem Gebäude. Das sah alles sehr echt aus, war es dann auch. Als meine Frau im „Visitor Center“ nach den Personalien und nach dem Namen des Gefangenen gefragt wurde, den sie besuchen wollte, wusste sie, dass sie im richtigen Gefängnis war. Das war für sie ein sehr aufregendes Erlebnis. Sie durfte natürlich nicht rein. Wir gingen von dort dann etwas weiter - zum Gefängnismuseum, in dem vor allem Historisches aus dem damaligen Zuchthaus gezeigt wurde. Und unten waren einige Gruselkammern eingerichtet, nicht unbedingt etwas für sensible Gemüter. Tavistock war dann die letzte Station auf unserer Fahrt durchs Dartmoor. Uns hat die geschäftige Stadt gut gefallen, vor allem das Rathaus, die alte Kirche, der überdachte Pannier Market und die vielen schönen, alten Häuser. Wer das Dartmoor intensiver erkunden möchte und abends ein wenig Abwechslung in einer passenden Stadt sucht, dem können wir Tavistock empfehlen. Die „Tourist Information“ am Rathaus ist sehr rührig. Fazit: Trotz Regens ein richtig guter Tag voller Erlebnisse und Überraschungen.