Historisches Museum

Museum in traurigem Zustand

Ein regnerischer Tag veranlaßte mich zum Besuch des Historischen Museums der Stadt Bischkek. Auf zwei oder drei Stockwerken ohne jegliche Beleuchtung werden u.a. Goldschätze Kirgistans, die aber meist in internationalen Ausstellungen gezeigt werden, dann eine Mumie, kirgisische Stickerei und Teppiche (Brautausstattungen, Jurten- und Pferdeutensilien) und für mich am interessantesten, im 1. Stock (in Kirgistan ist das der zweite Stock) eine Ausstellung von Denkmälern aus der Sowjetzeit. Ca. 10 - 15 überlebensgroße Skulpturengruppen, jeweils mit Lenin in der Mitte, spiegeln den Geist der Zeit wieder. Ich fand den Umgang mit dieser Geschichtsepoche bemerkenswert, denn bei uns wird ja alles eingeschmolzen, obwohl wir uns ständig zur Geschichte bekennen sollen (was immer das bedeutet). Interessant auch, dass in nur einer oder zwei dieser ausgestellten Skulpturengruppen Frauen integriert waren. Ansonsten Arbeiter, Soldaten, Lumpenproletariat. Heißt das nun, dass Männer anfälliger für Lenins Ideen waren oder was? Es bilde sich jeder selbst sein Urteil. Lagebeschreibung: Am Ala-Too-Platz, gegenüber dem Weißen Haus. Hinweis/Insider-Tipp: Eintritt minimal, halber Euro o.s.ä. es dauerte ca. 15 Minuten, bis die Frauen endlich die Eintrittskarten gefunden hatten, so schlecht wird das Museum offenbar besucht. Schade eigentlich.