Hummel Denkmal

Hamburg/Hamburg
Möchten Sie Urlaub in der Nähe buchen?Folgende Hotels könnten Ihnen gefallen

Infos Hummel Denkmal

Das "Hummel-Denkmal" befindet sich am Rademacherplatz in der Hamburger Neustadt. Es erinnert an ein Stadtoriginal aus dem 19. Jahrhundert, den "Wasserträger Hans Hummel". Das Denkmal wurde im Jahr 1938 von dem Bildhauer Richard Kuöhl geschaffen.

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Jörn51-55
Februar 2020

Die Erinnerung an ein Stadtoriginal

6,0 / 6

Etwas versteckt befindet sich am Rademacherplatz in der Hamburger Neustadt das Denkmal für ein längst verstorbenes Stadtoriginal, den „Wasserträger Hummel“. Mit bürgerlichem Namen hieß „Hans Hummel“ eigentlich Johann Wilhelm Bentz und trug den Neustädter Bürgern vor der Rohrnetzversorgung ihr Trinkwasser ins Haus. Johann Bentz soll wohl ein etwas mürrischer Mensch gewesen sein und wurde entsprechend von den Kindern geneckt, die ihm ein „Hummel, Hummel“ nachriefen, was der Wasserträger in plattdeutscher Kurzform mit „Mors, Mors“ beantwortete. In der Langversion steht dies für „Klei mi an’n Mors“ und dürfte heute gut mit dem derben „Leck mich am …“ übersetzt sein. Was es mit dem Spitznamen „Hummel“ auf sich hat, bleibt spekulativ und die wahrscheinlichste Variante ist der damalige Einzug des Wasserträgers in die Wohnung des gerade verstorbenen Stadtsoldaten Daniel Christian Hummel, welcher bei den Kindern des Viertels sehr beliebt war. Sicher ist nur – den schwerbeladenen Wasserträger mit seinem Joch und den beiden Eimern ärgerte dieser Spitzname ungemein. Das Brunnen-Denkmal wurde von Richard Kuöhl im Jahr 1938 aus Muschelkalk gefertigt und neben dem Dienstmann mit Zylinder ist noch eine ganze Anzahl von Kindern dargestellt, die ihn gerade ärgern. Lohnend ist auch ein Blick auf die Hausecke neben dem Denkmal – ein Junge zeigt dem Wasserträger frech sein Hinterteil. Johann Betz starb 1854 im Alter von 67 Jahren, nachdem er sechs Jahre zuvor durch die zentrale Wasserversorgung arbeitslos geworden war. Völlig mittellos erhielt er ein Begräbnis auf dem Dammtorfriedhof, für dessen Kosten das Armenhaus aufkam. Da der „Wasserträger Hummel“ zu den echten Originalen der Hansestadt zählt, lohnt sich aus meiner Sicht der Besuch des Denkmal-Brunnens. Das „Hummel, Hummel – Mors, Mors!“ ist als „Hamburger Gruß“ zwar geläufig, wird aber eigentlich nur noch als Schlachtruf verwendet, etwa im Fußballstadion. Begrüßt man sich in der Hansestadt, dann ist ein freundliches „Moin!“ deutlich angebrachter.