Junagarh Fort

Bikaner/Rajasthan
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Infos Junagarh Fort

Das Junagarh Fort ist wohl der urtümlichste der großen Rajasthan-Paläste. Er gewährt heute noch Einblick in das Leben der Rathore-Rajputen, die erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ihre Macht und einen Großteil ihres unermesslichen Reichtums verloren haben. Im Jahre 1587 begann der Rajputen-König Raja Rai Singh, einflußreicher Heerführer des Mogulkaisers Akbar, mit dem Bau dieser ebenerdigen Festung, die durch einen Wassergraben und eine hohe Mauer geschützt ist. An manchen Stellen hat die fast 1 km lange Umfassungsmauer eine Breite von 9 m und eine Hohe von 20 m. Diesen beeindruckenden Schutzvorkehrungen ist es zu verdanken, dass das Fort nie von Feinden eingenommen werden konnte und bis heute sehr gut erhalten ist. Nach und nach errichteten die Nachfolger von Rai Singh etliche Bauwerke innerhalb der Festungsmauern, so dass der Besucher heute mehr als 30 Paläste, Tempel und Pavillions bewundern kann. Ein großer Teil der Paläste kann besichtigt werden. Ältester Bestandteil der Palastanlage ist das Eingangstor Suraj Pol, durch das man auch heute noch den Komplex betritt. Es ist ein massiver Bau ohne Schnörkel, dessen glatte Fassade nur durch zwei Balkone und eine sie verbindende Galerie aufgelockert wird, von der aus Musikanten die Abreise oder die Ankunft des Rajas verkündeten. Im Gegensatz zu den übrigen Bauten ist es aus gelbem Marmor gefertigt, der aus dem 300 km entfernten Jaisalmer herangeschafft wurde. Der Legende zufolge soll Rai Singh den Baustoff seiner aus Jaisalmer stammenden Frau zuliebe gewählt haben, wahrscheinlich aber hatte man den langen Transportweg auf sich genommen, weil der später verwendete rötliche Sandstein noch nicht entdeckt worden war. Zwei Elefanten flankieren den Durchgang zum ersten großen Innenhof . Dabei ist es ratsam, sich von im Fort angestellten Führern die vielen Räume zeigen zu lassen, da man sich sonst leicht verirren kann. Besonders beeindruckend sind die Ganga Niwas Durbar Hall mit den fein gemeißelten Wänden und Dächern, der mit Spiegeln verzierte Phul Mahal (Blumensaal) und der mit Jagdszenen bemalte Chandra Mahal (Mondsaal). Die Innenausstattung der Räume zeigt deutlich den Einfluß der mogulischen Architektur. Eines der Glanzstücke des Palastes ist der Saal der Privataudienzen, Anup Mahal, der im 17. Jh. unter Anup Singh entstand und seine phantastische aus Spiegeln, Einlegearbeiten und Malereien in Gold bestehende Dekoration unter Raja Surat erhielt. Für die Innenausstattung griffen die Herrscher von Bikaner bevorzugt auf fremde Künstler zurück. Für Lackarbeiten auf Holz holte man Spezialisten aus Multan (heutiges Pakistan), für Einlegearbeiten Künstler aus Amber bei Jaipur. Wie in etlichen rajputischen Palästen trat auch in Bikaner ab dem 18. Jh. der Mogulstil deutlicher in Erscheinung, da mit dem Niedergang dieser Dynastie viele arbeitslos gewordene Kunsthandwerker an die Fürstenhöfe abwanderten. Im Blumenpalast kann man ein kleines Bett des Rao Bika (1465-1504) bewundern. Der Herrscher ließ seine Beine immer über den Rand hinausragen, um selbst dann noch, wenn er ans Bett gefesselt werden sollte, aufspringen und sich gegen seine Widersacher verteidigen zu können. Ganz unbegründet war dieser Spleen nicht, hatte doch eine Konkubine seinen Großvater mit seinem Turban ans Bett gebunden und so den Häschern preisgegeben. Heute ist hier das Museum untergebracht, das nach alter rajputischer Tradition voller Stolz die übliche Waffensammlung präsentiert, darunter auch eine Kanone, die auf ein Kamel montiert werden konnte, und sogar das wie eine Reliquie ausgestellte Flugzeugwrack aus dem Ersten Weltkrieg.  

Neueste Bewertungen (3 Bewertungen)

Michael61-65
März 2014

Wohl die schönste Palastanlage Rajasthans

6,0 / 6

Der Stadtpalast Fort Junagarh wurde von 1589-1594 in der Hauptstadt des Staates Bikaner am Rande der Wüste Thar errichtet. Erbaut aus rotem Sandstein und Marmor wurde er von Raja Rai Singh, einem einflussreichen General in der Armee des Großmoguls Akbar. Ein Wassergraben und eine 986m lange und 20m hohe Bastions-Mauer mit zwei Eingangstoren umfasst die Festungsanlage, im Inneren mit prachtvollen Palästen, Tempel und Innenhöfen. Besonders schön und sehenswert sind der Mondpalast (Chantra Mahal) und der Blumenpalast (Phool Mahal) mit kunstvollen Marmorarbeiten, Malereien, Glas- und Spiegelverzierungen. Ein Prunkstück des Palastes ist der Saal der Privataudienzen (Karan Mahal), mit wunderschönen Intarsienarbeiten, Goldverzierungen, Malereien und Spiegel-Dekorationen. Auch hier ist, wie in den meisten der Paläste Rajastans, der Einfluß der Mogul-Architektur deutlich zu sehen. Da das Fort nie in Feindeshand viel und zerstört wurde, sind Paläste und Innenausstattung noch in sehr gutem Zustand. Fort Junagarh war wohl der beeindruckenste Fort-Komplex mit den schönsten und besterhaltensten Palastanlagen unserer Rundreise durch Rajasthan. Die Innenausstattung der verschiedenen Paläste ist einzigartig und die Vielzahl der Ausstellungsstücke im Museum unbedingt sehenswert.

Dirk46-50
Dezember 2013

Zurück in die Zeit der Maharadschas

5,0 / 6

Sehr beeindruckend ist dieses Highlight, der Prunk, in dem die Maharadschas früher gelebt haben, lässt sich nur erahnen, ist aber sogar so noch spürbar

Manfred66-70
März 2008

Junagarh-Fort, wurde niemals erobert

6,0 / 6

Das Junagarh-Fort steht es inmitten der Stadt Bikaner und ist mit den 37 Bastionen und Wallanlagen weithin sichtbar. Das weitläufige Fort wurde Ende des 16. Jahrhunderts vom Raja Rai Singh erbaut und konnte nie erobert werden. Die Palast Innenarchitektur des Junagarh-Forts soll laut Aussage unseres Reiseleiters einmalig in Indien sein. Das Junagarh-Fort war früher auch ein Schutzort für Karawanen auf dem Weg von Gujarat nach Nordindien. Noch heute gilt das Junagarh-Fort als eines der hervorragendsten Bauwerke von Rajasthan. Beeindruckend sind bereits schon die von den Sati-Königinnen hinterlassenen Handabdrücke an der Mauer in der Nähe eines Tores. Wir gingen bei unserer Führung durch mehrere schöne bemalte und verzierte Gemächer, die großteils durch Gold und Edelsteine geschmückt waren. Auf jeden Fall soll man die Gemächer des Chandra Mahal, des Mondpalastes besuchen. Auch zu erwähnen ist der Pool Mahal aus dem 18. Jh. der ganz mit Spiegeln ausgekleidet ist. Eine besondere Attraktion der Festungsanlage ist das Bett der Maharani, da sein Großvater von seinen Feinden die sich unter dem Bett versteckt hatten, ermordet wurde, hatte er sich ein schmales, niedriges Bett aufstellen lassen, damit sich niemand unter seinem Bett verstecken konnte. Von den Dächern der Festung hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt Bikaner. Der Besuch dieses Palastes gehörte nach meiner Ansicht zu den Höhepunkten unserer Rundreise.

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