Kirchenburg Biertan/Birthälm

Biertan/Siebenbürgen / Transsilvanien
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Infos Kirchenburg Biertan/Birthälm

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Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Anna61-65
September 2012

UNESCO-Weltkulturerbe – touristische Attraktion

6,0 / 6

Etwa 80 km südwestlich von Sibiu/Hermannstadt zwischen Sighişoara und Mediaş liegt Biertan oder Birthälm. Der Ort hat etwa 1.600 Einwohner. 1283 wird Birthälm/Biertan zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Anlage der Evangelischen Kirchenburg in Birthälm zählt zu den größten und bekanntesten Kirchenburgen in Siebenbürgen. Sie wurde 1993 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. 1468 wurde die Kirchenburg als Wehranlage das erste Mal urkundlich erwähnt. Sie erhebt sich malerisch mitten im Dorf auf einem steilen Hügel. Die befestigte Kirche ist von zwei konzentrischen Mauerringen und einer dritten Teilberingung auf der West-, Süd- und Ostseite, mit sieben Türmen und zwei Basteien umgeben. Die Festung wurde im 16. Jahrhundert erweitert. Die innere Beringung ist teilweise abgetragen und hat vier Türme und eine Bastei. Diese Bastei diente als Scheidungshaus bzw. Ehegefängnis. Hier wurden Ehepaare, die zerstritten waren, eingesperrt, die dann ein einziges Bett, einen Tisch, einen Stuhl, einen Teller so lange gemeinsam benutzen mussten, bis sie gelobten, sich zu vertragen, und herausgelassen wurden. Man sagt, in 400 Jahren sei es nur einmal zu einer Trennung/Scheidung gekommen. Südlich der Kirche steht der katholische Turm, in dessen Erdgeschoss sich eine katholische Kapelle mit wertvollen Wandmalereien aus dem 15. Jh. befindet. Im Westturm war früher das Rathaus untergebracht und im Nordosten steht der Mausoleumsturm, heute Lapidarium (Sammlung von Steinwerken). In der zweiten Ringmauer steht ein weiterer Torturm. Die äußere Ringmauer hat zwei Türme, von denen einer ein Torturm ist. Der Baubeginn der heutigen Kirche fällt in die letzten Jahre des 15. Jahrhunderts. Es ist eine spätgotische dreischiffige Hallenkirche, mit einem Chor mit polygonaler Apsis, einer Sakristei und einem Wehrgeschoss. Sie ersetzte damals eine frühgotische Basilika und war die zuletzt erbaute Hallenkirche im Land. Sie bewahrt hervorragende Plastiken und Gemälde sowie Mobiliar aus der Spätgotik bis zur Renaissance (Ende des 15. Jh., Anfang des 16. Jh.). Westportal. Die Kostbarkeiten im Innern der Kirche sind vor allem der größte Flügelaltar Siebenbürgens mit 28 vorreformatorischen Bildtafeln, die Sakristeitür mit einem weltberühmten mittelalterlichen Schloss mit 13 Riegeln und die kunstvoll in Stein gemeißelte Kanzel mit schönen Reliefs. In der Kirche stehen heute noch die Gestühle und Fahnen seiner namhaften Handwerkerzünfte. Knapp 300 Jahre befand sich hier der Bischofssitz der evangelischen Kirche der Siebenbürger Sachsen (von 1572 bis 1867). Kein Wunder, dass hier eine absolut sehenswerte Kirche und Wehrburg entstand!