Klosteranlage Dawit Garedscha

Gurjaani/Georgien
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Infos Klosteranlage Dawit Garedscha

Der Klosterkomplex Dawid Garedscha (engl. Transliteration: David Garedji; siehe auch Straßenhinweisschilder) besteht aus 13 Klöstern und liegt beiderseits der Grenze von Georgien zu Aserbaidschan. Im Jahre 2012 hat es in dieser Gegend noch Grenzstreitigkeiten gegeben und der Besuch der Klöster war nicht möglich. Heute sind von georgischer Seite nur zwei Klöster zugänglich. Das erste ist nach einstündiger Fahrt über schlechte Straßen erreichbar, das zweite ist vom ersten Kloster aus nur zu Fuß über steile Pfade erreichbar. Dort soll es auch giftige Schlangen geben. Dauer des Rundwegs ca. 2 Stunden. Von Tbilisi aus gibt es organisierte Bustouren nach Dawid Garetscha, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar ist. Mit einem Pkw, am besten einem mit 4-Rad-Antrieb,  fährt von Tbilisi aus die M5 in Richtung Telawi nach Osten. Nach der Ortschaft Sagaredscho (Sararejo) weist ein Hinweisschild nach David Gareji. Dies ist aber auch für lange Zeit der einzige Hinweis. Zunächst ist die Straße No. 172 – ohne Hinweise auf die Nummer – noch asphaltiert. Der Straßenzustand wird aber zunehmend schlechter: Schlaglöscher und nicht asphaltierte Teilstücke häufen sich. Nach einer Eisenbahnunterführung gabelt sich die Straße – wieder ohne Hinweis; man halte sich dort links. Unterwegs fährt man durch Udabno, was georgisch Wüste heißt. Der eine Teil Udabnos ist nahezu eine Geisterstadt. Die zunächst steppenartige Landschaft wird zunehmend durch sanfte Hügel abgelöst, bis dass am Horizont Felsformationen auftauchen. „In the middle of nowhere”, nach ca. 40km, weist dann ein überraschend großes Straßenschild nach links zum Klosterkomplex. Doch nun werden die Straßenverhältnisse zunehmend "rauher". Die Straße ist auf den letzten 10km bis zum Ziel nicht mehr asphaltiert und ist nach Regenfällen mit riesigen Pfützen übersät.   Ab Sagaredscho braucht man ungefähr eine Stunde bis zum Endpunkt der Straße, wo es einen kostenlosen Parkplatz für die Besucher des Hauptklosters Dawid Garedscha gibt. Die Klöster gehen auf das 6. Jahrhundert n. Chr. zurück. Sie wurden von St. David Gareji gegründet, einem der 13 in Georgien für die Ausbreitung des Christentums bedeutsamen syrischen Mönche. Diese Klöster waren über viele Jahrhunderte, insbesondere vom späten 11. bis zum frühen 13. Jahrhundert, bedeutende religiöse und kulturelle Zentren. Am leichtesten zugänglich ist heute das westlichste der Klöster auf georgischem Gebiet, wo auch heute noch Mönche leben. Das östlichste, das 13. Kloster mit seinen berühmten Fresken aus dem 13. Jahrhundert, die die Königin Tamara und ihren Sohn Giorgi Lascha zeigen, ist heute nicht zugänglich. Es liegt auf Aserbaidschanischem Gebiet. Die meisten anderen Klöster sind heute nur noch Ruinen. Allerdings kann man, wie bereits gesagt, zu Fuß ein zweites Kloster besuchen. Es trägt ebenfalls den Namen Udabno. Der Startpunkt des steilen Fußweges beginnt links vom Kiosk vor dem Hauptkloster, der übrigens nur Devotionalien anbietet, aber keine Speisen und auch kein Wasser führt! Für weitere Details, siehe z.B.: Thea Kvastiani, Vadim Spolanski und Andreas Sternfeldt: Georgien – unterwegs zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer, Trescher Verlag, 6. Aufl., 2012.

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Hans Josef66-70
Juni 2016

Medidativ beeindruckendes Felsenkloster

6,0 / 6

Dies ist der erste einer Reihe von Reisetipps zu einer 11tägigen Georgienreise, die ich im Juni 2016 mit meiner Frau und georgischen Freunden unternommen habe. Weitere Reisetipps werden folgen. Zunächst ist eine Reise durch Georgien sehr empfehlenswert, zum einen wegen seiner sehr langen christlichen Kultur, die sich in zahlreichen Kirchen, Klöstern und zugehörigen Akademien aus der Frühzeit des Christentums manifestiert. Zum anderen besitzt Georgien fast alle Landschaften der Erde von der Steppe über die Subtropen bis hin zu den Gebirgsriesen des Kaukasus und den Küsten des Schwarzen Meeres. Überdies ist es ein Land im Aufbruch, dessen jüngste politische Entwicklung spannend und verwirrend ist. Und schließlich ist Georgien heute ein sicheres Reiseland mit geringer Kriminalitätsrate. Allerdings ist Georgien nicht einfach zu bereisen. Fast keiner spricht Englisch, nur wenige Russisch – wir nicht – und die georgische Sprache ist extrem schwierig (siehe Wikipedia). Selbst die Komplexität der Buchstaben verhindert ein schnell Erlernen und Lesen der Straßenhinweisschilder, die aber zum Glück weitgehend auch in lateinischen Schriftzeichen vorzufinden sind. Überdies würde ich davon abraten, in Georgien ein Fahrzeug zu mieten, jedenfalls nicht in Tbilisi (Tiflis), wo es keine Straßenverkehrsregeln zu geben scheint und zudem der Verkehr bereits jenseits des Kolapses zu sein scheint. Man wird sogar oft gnadenlos zugeparkt, wenn man denn einen Parkplatz findet. Was bleiben: Minibusse und Taxis. Bei letzteren empfiehlt es sich aber, dass Georgier für Sie den Fahrpreis aushandeln. Sonst werden Sie „abgezockt“. Und natürlich geführte Studienreisen! Wir waren in der glücklichen Lage, dass uns georgische Freunde das Land gezeigt haben, und uns mit ihrem SUV überall hingefahren und uns zudem tiefe Einsichten in Land und Leute ermöglicht haben. Doch kommen wir nun zur Beschreibung unseres ersten Reisetipps, vielleicht der für uns beeindruckensten Sehenswürdigkeit, dem Klosterkomplex Dawid Garedscha (engl. Transliteration: David Garedji; siehe auch Straßenhinweisschilder). Dieser Komplex aus 13 Klöstern liegt diesseits und jenseits der Grenze zu Aserbaidschan. Im Jahre 2012 hat es in dieser Gegend noch Grenzstreitigkeiten gegeben und der Besuch der Klöster war nicht möglich. Heute sind von georgischer Seite nur zwei Klöster zugänglich, von denen wir nur das erste besichtigt haben. Das zweite ist nur zu Fuß über steile Pfade erreichbar, und dort soll es auch giftige Schlangen geben. Von Tbilisi aus gibt es organisierte Bustouren nach Dawid Garetscha, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar ist. Man fährt von Tbilisi aus die M5 in Richtung Telawi nach Osten. Nach der Ortschaft Sagaredscho (Sararejo) weist ein Hinweisschild nach David Gareji. Dies ist aber auch für lange Zeit der einzige Hinweis. Zunächst ist die Straße No. 172 – ohne Hinweise auf die Nummer – noch asphaltiert. Der Straßenzustand wird aber zunehmend schlechter: Schlaglöscher und nicht asphaltierte Teilstücke häufen sich. Nach einer Eisenbahnunterführung gabelt sich die Straße – wieder ohne Hinweis; man halte sich dort links. Unterwegs fährt man durch Udabno, was georgisch Wüste heißt. Der eine Teil Udabnos ist nahezu eine Geisterstadt; siehe Bilder. Die zunächst steppenartige Landschaft wird zunehmend durch sanfte Hügel abgelöst, bis dass am Horizont Felsformationen auftauchen. „In the middle of nowhere”, nach ca. 40km, weist dann ein überraschend großes Straßenschild nach links zum Klosterkomplex. Doch nun werden die Straßenverhältnisse zunehmend rauher. Die Straße ist auf den letzten 10km bis zum Ziel nicht mehr asphaltiert und war bei uns mit riesigen Regenpfützen in den gigantischen Schlaglöchern übersät. Allerdings kamen wir noch ohne Vier-Radantrieb durch. Ab Sagaredscho braucht man ungefähr eine Stunde bis zum Endpunkt der Straße bei dem Parkplatz zum Kloster Dawid Garedscha. Wir haben aus Zeitgründen, weil wir noch nach Telawi wollten, nur das westlichste der Klöster besucht. Die Klöster gehen auf das 6. Jahrhundert n. Chr. zurück. Sie wurden von St. David Gareji gegründet, einem der 13 in Georgien für die Ausbreitung des Christentums bedeutsamen syrischen Mönche. Diese Klöster waren über viele Jahrhunderte, insbesondere vom späten 11. bis zum frühen 13. Jahrhundert, bedeutende religiöse und kulturelle Zentren. Leider ist das östlichste, das 13. Kloster mit seinen berühmten Fresken aus dem 13. Jahrhundert, die die Königin Tamara und ihren Sohn Giorgi Lascha zeigen, heute nicht zugänglich. Es liegt auf Aserbaidschanischem Gebiet. Die meisten anderen Klöster sind heute übrigens nur noch Ruinen. Allerdings kann man, wie bereits gesagt, zu Fuß ein zweites Kloster besuchen. Es trägt ebenfalls den Namen Udabno. Der Startpunkt des steilen Fußweges beginnt links vom Kiosk vor dem Hauptkloster, der übrigens nur Devotionalien anbietet, aber keine Speisen und auch kein Wasser führt! Ich möchte hier keine weiteren kunst- und geschichtshistorischen Hinweise geben, denn jeder wird wohl bei einer Reise durch Georgien einen Reiseführer mitnehmen. Da diese nicht zahlreich sind, möchte ich einen empfehlen: Thea Kvastiani, Vadim Spolanski und Andreas Sternfeldt: Georgien – unterwegs zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer, Trescher Verlag, 6. Aufl., 2012. Leider enthält dieser Reiseführer noch nicht Kommentare zu den jüngsten politischen Entwicklungen, die unserer Erfahrung nach im Westen anders gesehen werden als in Georgien. Uns ließ insbesondere die Bewertung der Zeit unter Michail Saakaschwili ratlos zurück. Überdies scheint auch der Einfluss Russlands zuzunehmen, obwohl Russland Teile Georgiens besetzt hält – Georgien war ja ehemalige Sowjetrepublik. Insgesamt ist dieses Kloster, das sich über mehrere Stockwerke hinzieht, in dieser verlassenen Landschaft ein meditativ beeindruckender Ort und es verdient allen Respekt, was die Mönche dort über die Jahrhunderte aus dem Fels geschlagen haben. Siehe auch die zahlreichen Bilder. So etwas kann man wohl weltweit nicht oft besichtigen.