Restaurant Kupferle

Restaurant Kupferle Ravensburg

Nach einem ausgedehnten Altstadtbummel besuchte ich an einem warmen Frühlingstag das „Kupferle“ in der Ravensburger Innenstadt. Angelockt durch die Tische in der Sonne und einer kleinen, aber vielversprechenden Speisekarte mit regionalen Spezialitäten nahm ich Platz und wurde kurz danach vom zuständigen Kellner besucht, der wortlos an meinem Tisch stand und mich weder mit einen „Guten Tag“ noch einem „Was kann ich Ihnen bringen?“ begrüßte. Etwas befremdlich bestellte ich die hausgemachten Maultaschen mit einem kleinen Salat, wobei auch meine Bestellung wortlos quittiert wurde und die Service-Kraft wieder im Restaurant verschwand. Nach kurzer Zeit brachte mir mein wortkarger Kellner - ebenfalls kommentarlos - Getränk, Besteck und den Salat. Kein „Bitte“, kein „Danke“. Ab jetzt kann ich allerdings nur noch schwärmen: Der Salat war knackig frisch, unter den Salatblättern fanden sich noch ein eindeutig hausgemachter Kartoffelsalat, angemachte Gurken und Paprika - alles von einer würzigen Joghurt-Vinaigrette überzogen. Klein, aber fein und sehr lecker! Kurze Zeit danach landete vor mir, wiederum kommentarlos, ein Teller mit vier großen, in Butter gebräunten Maultaschen mit Kräuterfüllung und dazu angeschmolzenen Zwiebeln, garniert mit frischem Schnittlauch – ein Gedicht und echte schwäbische Küche, wie sie nicht besser sein könnte! Erst beim Wunsch nach der Rechnung konnte ich das erste Mal die Stimme meines Kellners vernehmen, als er mir den Betrag nannte. Es ist mir sehr schwer gefallen, aber es war seit vielen Jahren das erste Mal, dass ich kein Trinkgeld gegeben habe. Dabei ist das „Kupferle“ aufgrund seiner exponierten Innenstadtlage und der hervorragenden Küchenleistung mehr als empfehlenswert und auf jeden Fall einen Besuch wert. Den drittklassigen Service muss man vielleicht einfach nur mit Humor und einem Lächeln quittieren.