Rund um den Olga-See
Peterhof/Nordwestrussland/St. PetersburgInfos Rund um den Olga-See
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Rund um den Olgasee
Sie haben in Peterhof gerade den Dom der Hlg. Peter & Paul besucht und haben nun noch eine Stunde Zeit, bevor Sie nach St. Petersburg zurückfahren? Wie wäre es mit einem kleinen Spaziergang rund um den Olgasee, der sich vom Dom aus in Richtung Süden erstreckt und vom großzügig angelegten Kolonisten-Park umgeben ist. Zar Nikolaus I. ließ von seinen Baumeistern diesen Park und den See mit den beiden künstlichen Inseln aus einem mückenverseuchten Sumpfgelände mitten in der damals entstehenden Stadt Peterhof erschaffen. Auf den Inseln wurden romantische Pavillons erbaut, die heute wieder restauriert sind und besichtigt werden können. Der Kolonisten-Park dient noch heute sommers wie winters den Bürgern Peterhofs zur Erholung. Vom Dom aus gehen Sie am besten rechts (in westlicher Richtung) um den See herum, so kommen Sie bald an den Samson-Kanal, der das Wasser für die große Fontäne „Samson mit dem Löwen ringend“ im Unteren Park liefert. Am Samson-Kanal liegen zwei auffallende Gebäude. Das erste ist das Haus der Peterhofer Feuerwehr. Das gewaltige Gebäude daneben war lange Zeit eine Bauruine, von den Peterhofern „Pentagon“ genannt, da hier angeblich zu Sowjetzeiten ein Computer-Zentrum für das Militär entstehen sollte. Heute sind in diesem Block Luxusappartments für die „Neuen Russen“ mit viel Geld ausgebaut und sehr rasch verkauft worden. Nur wenige Schritte weiter kann man die „anderen“ Russen sehen: Vor einem der modernen Supermärkte bieten alte Mütterchen den Ertrag ihrer Schrebergärtchen zum Kauf an, um die kärgliche Rente ein wenig aufzubessern. Im Süden des Olgasees steht Peterhofs Zentralbibliothek und dahinter befinden sich die tristen Wohnblocks einer „Chrutschovka“. Chrutschov wollte in den 60er Jahren die Familien aus der drangvollen Enge der Kommunalwohnungen befreien, in denen pro Zimmer oft eine ganze Familie leben musste. Diese neuen, sehr einfachen Wohnblocks waren damals nur für eine Zeit von 20 – 30 Jahren bis zum Bau besserer Wohnungen gedacht, aber daraus ist leider nichts geworden und so leben die Menschen noch heute in diesem Provisorium. An der östlichen Seite beherrscht ein Prachtbau mit aufwändigen Dekorationen, Giebeln und Erkern das Straßenbild, das ist das sogenannte „Geirot-Haus“, das kurz vor dem endgültigen Verfall von einer Bank gekauft und detailgetreu restauriert wurde. Auch das zweistöckige Holzhaus daneben und der hübsche kleine Gartenpavillon gehörten zu dem Besitz der Familie Geirot. Diese Medizinerfamilie deutscher Herkunft hatte zunächst die hölzerne Villa bewohnt, doch mit steigendem Ansehen von A. F. Geirot - er war Generalmajor und ein Kriegsheld in einem frühen „Tschetschenienkrieg“ - stiegen auch seine Ansprüche und so ließ er Mitte des 19. Jahrhunderts von dem damaligen Stararchitekten A. Stakenschneider eine prächtige Villa aus Stein erbauen. Wenn jetzt immer noch etwas Zeit bleibt, können Sie über den lebhaften Markt von Peterhof schlendern oder vielleicht die wenigen Schritte bis zum neuen Kulturzentrum Peterhofs, dem ehemaligen Kino „Kaskade“ gehen. Dieser Bau sieht aus, als stamme er aus der Bauhauszeit, doch er ist erst gut 20 Jahre alt. Hier gibt es in unregelmäßigen Abständen Ausstellungen einheimischer Künstler. Ihr Spaziergang endet an der Bushaltestelle an der Hauptstraße am Café Vena (Wien). Von hier aus gehen Busse zum Bahnhof oder auch bis nach St. Petersburg.