Schumah-Moschee

Tiflis / Tbilisi/Georgien
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Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Manfred71+
Mai 2019

Die einzige Moschee von Tiflis

5,0 / 6

Nach einem Kurzaufenthalt bei der Festung ging es abwärts zu der Juma Moschee (bzw. Jumah Moschee). Die Moschee befindet sich im Stadtteil Abanotubani in der Altstadt in unmittelbarer Nachbarschaft von den Schwefelbädern. In der Altstadt stehen Kirchen, Synagogen und Moscheen in nur wenigen Metern Abstand voneinander. Die Tifliser Bewohner sind stolz darauf, dass das Zusammenleben der Religionen seit Jahrhunderten ohne Probleme funktioniert. So wie neben vielen Kirchen eine Moschee steht, wird auch in der Moschee selbst kein Unterschied gemacht zwischen den Gläubigen oder zwischen Mann und Frau. Die große Mehrheit der Georgier bekennt sich zur Georgisch-Orthodoxen Apostelkirche. Etwa 10 % der Bevölkerung sind Muslime, knapp 4 % gehören zu verschiedenen christlichen Konfessionen wie der Armenisch-Apostolischen oder Armenisch-Katholischen Kirche. Die Juma Moschee wurde aus rotem Backstein erbaut und ist die einzige Moschee in Tiflis. Die Moschee wird sowohl von Sunniten wie von Schiitten gemeinsam genutzt. Vor dem Betreten des Gebetsraums ziehe ich die Schuhe aus, aber ansonsten geht es hier sehr locker zu. Der Innenraum der Moschee ist verziert mit arabischen Aufschriften vom Koran und Blumenverzierungen im blauen Gamma. Der Koran ist die heilige Schrift des Islams, die gemäß dem Glauben der Muslime die wörtliche Offenbarung Gottes an den Propheten Mohammed enthält. Ich stellte fest, es gab keinen gesonderten Bereich für Frauen, sondern alle beten zusammen. Die Moschee ist durch einige Säulen in zwei Hälften mit jeweils einer eigenen Gebetsnische unterteilt, die Richtung Mekka zeigen – zwei Mihrabs nebeneinander habe ich noch in keiner Moschee gesehen. Während die eine Längswand mit sunnitischen Aussprüchen bemalt ist, werden auf der anderen die schiitischen Imame gepriesen. Unsere Reiseleiterin erzählte uns, es gab seit 1950 nur eine Moschee, eine zweite erlaubten die sowjetischen Behörden nicht. Da verständigten sich Sunniten und Schiiten darauf, sie sich brüderlich zu teilen. Jeder hat seinen eigenen Mihrab, alle haben ein gemeinsames Dach. Die Spaltung im Islam zwischen der großen Mehrheit der Sunniten (85 -90 Prozent) und der Minderheit der Schiiten geht auf die Diskussion über die legitime Nachfolge des Propheten Mohammed nach dessen Tod im siebten Jahrhundert zurück. Die späteren Sunniten waren der Ansicht, Mohammed habe keinen Nachfolger benannt und wollte diesen wählen. Ihr Name leitet sich von "Sunna" (arabisch für "Brauch") ab. Die späteren Schiiten hingegen forderten, der neue Kalif oder Imam müsse aus der Familie des Propheten stammen. Ihrer Ansicht nach hatte der Prophet das ebenso gesehen und seinen Vetter und Schwiegersohn Ali benannt. Aus ihrem Namen "Schiat Ali", Partei Alis, entwickelte sich die Bezeichnung Schiiten. Die Umgebung der Moschee war ebenfalls einen Besuch wert. In der engen kleinen Straße im Umfeld von der Moschee gab es viele typische Häuser mit schönen Balkonen. Eine sehr interessante Moschee in der Altstadt von Tiflis.