St.-Jakobs-Kathedrale

Katholische Kirche mit lutherischer Vergangenheit

Die St.-Jakobs-Kathedrale, heute Bischofskirche des römisch-katholischen Erzbistums Riga, war 1522 die zweite Kirche in Riga, in der lutherisch gepredigt wurde, nachdem sie die 200 Jahre zuvor eine katholische Kirche war. Während Riga nach dem Livländischen Krieg dem polnisch-litauischen König Stephan Báthory unterstand, kaufte dieser 1582 der Stadt die Kirche ab und übergab sie den Jesuiten. Als Riga dann 1621 unter schwedische Herrschaft kam, wurde die Jakobskirche für die nächsten 300 Jahre wieder lutherisch. Zwischendurch wurde die Kirche 1812 unter Napoleon als Lagerhalle für Mehlsäcke und Lebensmittel genutzt. Nach der Unabhängigkeit Lettlands erfolgte per Gesetzgebungsverfahren die Übertragung von St. Jakob an die katholische Kirche. All diese Veränderungen haben ihre Spuren in mehrfachen Umgestaltungen der Kirche hinterlassen. Geblieben ist jedoch die gotische Backsteinarchitektur aus dem 13. Jahrhundert. Auch ist die Kirche trotz vielfacher Verwüstung wieder reich an wertvollen Ausstattungsstücken. Und mit ihrem schlanken Turm prägt die Kirche auch heute noch das Bild der Altstadt.