Tempel Aglag Buteelin Khiid

Buddhistischer Tempel mit Künstlerausbildung

Etwa 100 km nordwestlich von Ulaanbaatar an der Straße nach Darchan, kurz vor dem Ort Bornuur ist eine neue buddhistische Tempelanlage gebaut worden, die Stück für Stück erweitert und künstlerisch ausgestaltet wird. In einem landschaftlich schönen Gebiet mit bewaldeten Hängen thront die Anlage auf einem kleinen Berg, der sich mit nur geringer Mühe besteigen lässt (Autos müssen am Fuß des Berges in der Nähe der Straße abgestellt werden). Auf dem Gelände führt ein Pfad die etwas fitteren Spaziergänge durch den „Weg des Lebens“, der in verschiedenen Stationen dargestellt wird. Der hier residierende Mönch ist ein in der Mongolei sehr bekannter Künstler, besonders seine religiösen Statuen und Figuren sind berühmt. Er zeigt seine künstlerische Veranlagung an der Ausgestaltung der Gebäude, die weitgehend von ihm selbst vorgenommen wurde, und er bildet auch angehende Künstler aus. Neben den in buddhistischen Klöstern üblichen Statuen und Wandbildern, fallen hier die mit Fabelwesen oder Phantasie-Kreaturen verzierten Granitfelsen auf dem Gelände auf. Im Inneren des Tempels sind in einem Obergeschoss weitere Abbildungen von phantasievollen Kreaturen zu bewundern. Die als künstlerisch besonders beachtenswerten Klöster und Tempelanlagen in der Mongolei sind meist aus zurückliegenden Jahrhunderten – soweit sie überhaupt erhalten sind und nicht den kommunistischen „Säuberungen“ in den 1930er Jahren zum Opfer fielen. Was in den letzten Jahren seit Beendigung des kommunistischen Regimes an Neubauten entstanden ist, ist oft nicht besonders bemerkenswert. Aglag Buteeliin Khiid stellt hier eine löbliche Ausnahme dar, und damit, dass auch Ausbildung stattfindet, knüpft der hier residierende Mönch an alte Traditionen an.