Tour & Ausflug

Senegambia/West Coast Region
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Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Stephan46-50
September 2011

Eine unvergessliche Fahrt ins Ungewöhnliche

6,0 / 6

Am 4. Tag meiner Ankunft in Gambia suchte ich etwas Außergewöhnliches ! Ich traf Charles , meinen Taxifahrer vom Vortag , und erkundigte mich , ob er bereit sei , mit mir nach Dakar zu fahren ! Charles , Fahrer eines Golf I , sagte zu ! Aufbruch war am nächsten Morgen , 07.00 Treffpunkt am Hotel ! Charles war pünktlich , unser erstes Ziel war die Fähre von Banjul nach Barra ! Nach dem Kauf der Tickets(150 Dalasi für Auto und 2 Personen ) , ca. 90 min Wartezeit , befuhren wir mit dem Auto die Fähre ! Die Fähre , leicht angerostet , befördert ein unglaubliches Gewimmel an Menschen ,Fahrzeugen und Tieren ! Es verkehren 2 Fähren von 08.00 bis 20.00 im Pendelverkehr ! Verpasst man abends die Fähre , besteht keine Möglichkeit noch überzusetzen ! Der Transfer mit der Fähre dauert ca. 45-60 min , je nach Strömung und Gezeiten ! Nach dem Übersetzen sind es noch ca. 11 km bis zur Grenze zum Senegal ! Der Grenzposten beherbergt eine Menge an Händlern , Geldwechslern , aber auch eine Menge an bettelnden Kindern , die zeitweise sehr fordernd und aufdringlich sind ! Nach der Grenzkontrolle ( Ausstempeln Gambia , Einstempeln Senegal in den Reisepass) fuhren wir weiter Richtung Dakar ! Bereits wenige Kilometer hinter der Grenze bemerkt man im Vergleich zu Gambia eine deutlich zunehmende Armut ! Die Siedlungen an der Strasse sind einfacher , die Häuser vielfach ohne Wellblechdach , vermehrt Rundhütten aus Lehm , von geflochtenen Zäunen umgeben ! Strom ist nicht vorhanden , Brunnen prägen das Bild ! Die Strasse wird immer schlechter , Schlaglöcher und Hindernisse in Form von Vieh am Strassenrand , das überwechselt , nimmt zu ! Vielfach befuhr Charles den Strassenrand , weil ein Weiterkommen auf der Strasse ohne Risiko eines Achsbruches nicht mehr möglich war ! Und plötzlich gibt es keine asphaltierte Strasse mehr ! Auf einer Länge von ca. 20 km gibt es keine asphaltierte Strasse mehr ! Es besteht nur noch ein Hindernisparcour aus Pfützen , Schlaglöchern und Steinen ! Und dann bitte die Kontrollen der örtlichen Polizei und des Militärs nicht zu vergessen ! Wir wurden insgesamt 7 mal angehalten und kontrolliert ! Dabei wurde 5x abkassiert , irgend einen Mangel fanden sie immer ! Sei es , das Charles angeblich zu schnell gefahren sei , sei es , das irgend etwas am Fahrzeug zu bemängeln war ! Erstaunlicher Weise erhält man keine Quittung , der Polizist steckt das erhaltene Geld in die Hosentasche ! Der Gesamtschaden auf Hin- und Rückfahrt belief sich auf 22 Euro , das Problem aber ist auch der Zeitverlust ! Die Polizei hat alle Zeit der Welt , steckt erstmal Führerschein und Papiere ein , und dann wartet man schon mal 15 bis 20 Minuten ! Gegen Mittag belief sich die Außentemperatur auf 41 Grad , 3 bis 4 mal war der Kühler des Golfs am Kochen ! In den größeren Siedlungen , wie überall in Westafrika , spielt sich das Leben an der Strasse ab ! Ich hoffe hierzu im Nachtrag Bilder übermitteln zu können ! Nach insgesamt 8 Stunden Fahrt ab Barra erreichten wir mit Unterbrechungen durch Pannen und Polizeikontrollen gegen Einbruch der Nacht Dakar , eine unglaublich schmutzige und arme Stadt ! Ein über Handy engagierter Guide lotste uns dann zum Hotel La Detente , wo wir übernachteten ! Der gleiche Guide brachte uns am nächsten Morgen zum Bootsanleger zur Insel Goree ! Auf der Insel Goree war die Festung bzw, das Sklavengefängnis , von dem aus die Sklaventransporte zu den Westindischen Inseln abgingen ! Nach 1 h Wartezeit fuhren wir mit einem deutlich besseren Sc hiff als die Barrafähre nach Goree ! Die Festungsanlage ,, Häuser und das Gefängnis bestehen noch , aber die Senegalesen haben aus diesem Mahnmal eine Ferieninsel gemacht ! Liegestühle und Sonnenschirme um die Festung , Restaurants und Souvenirshops wohin man sieht ! Gegen 13.00 brachen wir von Dakar wieder Richtung Banjul auf ! Die Fahrt verlief wie die Hinfahrt , kochender Kühler und Polizeikontrollen und das Bild der Armut ! Durch die vorletzte Polizeikontrolle , Charles sollte zu schnell gefahren sein , verpassten wir um 20.00 die letzte Möglichkeit , mit dem Auto auf die Fähre zu fahren ! Wir ließen den Wagen stehen , und setzten mit der Fähre von Barra nach Banjul über ! Von dort fuhren wir mit einem Taxi nach Kololi zum Hotel zurück ! Ich möchte insbesondere Charles noch einmal danken , ohne dessen fahrerisches Können ich Dakar nicht erreicht hätte ! Diese Fahrt im Mietwagen ohne einheimischen Fahrer zu unternehmen , rate ich ab ! Es ist einfach zu gefährlich ! Ich habe in diesen 2 Tagen mehr gesehen und erlebt , als im gesamten restlichen Urlaub , obwohl ich an 7 von 14 Tagen unterwegs war ! Wer etwas von Afrika sehen will , dem sei diese Fahrt empfohlen ! Reisepass )