Tour & Ausflug

Marijampole/Litauen
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Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Annette41-45
September 2010

Sehr zwiespältiger Ausflug von Polen nach Litauen

3,0 / 6

Litauen ist in der EU und daher ist ein Tagesausflug von Polen mit dem Auto nach Litauen durchaus ohne weiteres möglich. Im Glauben, die 3 Baltenstaaten Estland, Lettland, Litauen sind die am weitesten entwickelten der ehem. Sowjetunion, machte ich mich also von Polen aus auf den Weg. Meine Ziele sollten realistisch entfernt und daher nicht allzu weit hinein ins Land gelegen sein, denn bei einem Tagesausflug muss man die gleiche Strecke ja auch wieder zurück fahren. So entschloß ich mich, maximal bis Marijampole zu fahren. Kommend von Masuren, entschied ich mich (auf Grund von vorherigen Internetrecherchen daheim ), den südlichen Grenzübergang Ogrodniki/Lazdijai statt Budzisko/Kalvarija zu nutzen, da der südliche Grenzübergang für LKW gesperrt ist und auch landschaftlich schöner liegt. Dies würde ich auch so weiter empfehlen. Da Litauen wie auch Polen zur EU gehören, kann man einfach durch fahren, es gibt keine Passkontrollen. Litauen hat allerdings auch noch keinen EURO, so dass ein Geldwechsel oder Bankautomat zwingend ist. Meine erste Enttäuschung erlebte ich damit gleich hinter der Grenze, als ich (wie von anderwo gewohnt) im neuen Land, nämlich Litauen, Geld tauschen wollte. Deutsch versteht zunächst überhaupt niemand, aber darauf war ich innerlich schon vorbereitet. Aber dass ich auch mit Englisch oder Russisch kaum weiter kam, war mir zunächst nicht ganz einleuchtend. Ich war immerhin in der ersten Tourist-Info gleich hinter der polnischen Grenzen, die aus einem einzelnen Haus mit Parkplatz davor und leerer Tankstelle bestand. Mit Ach und Krach und einigen polnischen Worten, die ich zum Glück verstand, machte mir der litauische Mitarbeiter klar, ich müsse nach Polen zurück fahren und schon dort Geld in die litauische Landeswährung tauschen oder in Lazdijai am Automaten Geld ziehen, Geldwechsel gäbe es eben nicht in Litauen. Prima Einstand, dachte ich. Also auf nach Lazdijai, wo ich ohnehin hin wollte. Die Landschaft ist recht schön, kaum Autos auf den Straßen, viele Holzhäuser, wie sie für diese Region typisch sind. Die Sprache ist jedoch schlichtweg eine Katastrophe dort, es zog sich auch wie ein roter Faden durch, dass einen niemand verstehen wollte und man hatte den Eindruck, dass man auf Touristen weder vorbereitet ist noch dass sie in Litauen willkommen seien. Daher unbedingt Navi mitnehmen!!! Es ist völlig aussichtslos, vor Ort jemanden nach etwas zu fragen. Am besten so viele Infos wie möglich von daheim (Straßennamen etc.) mitnehmen und sich über das Navi orientieren. In Lazdijai gibt es am Markt (fürs Navi: Seiny Gatve) zwar eine Tourist-Info, aber die hatte erst mal zu während der regulären Öffnungszeiten. In aller Seelenruhe kamen 2 sich unterhaltende Damen zufällig an, die erstaunt auf schauten, als sie mich bemerkten. Eine von beiden konnte zum Glück etwas Englisch, so dass ich in Erfahrung brachte, das nur schräg gegenüber der Tourist-Info ein EC-Automat ist. Kleinste mögliche ziehbare Summe sind 100 Litas, was knapp 30 EURO entspricht. Ansonsten wird man in Lazdijai außer den typischen Holzhäusern am Stadtrand und einer schneeweißen Kirche ca. 200 m hinter dem Markt (fürs Navi: Vytauto Gatve) nichts weiteres an Sehenswertem finden, obwohl es eine Kleinstadt ist. Es gibt auch groß keine Läden, Cafe´s etc., geschweige denn Postkarten oder andere Souvenirs. So bin weiter nach Kalvarija gefahren, über etwas eigentümliche Bahnübergänge (2 verschiedene Spurbreiten mit Schotter dazwischen - siehe Fotos). Vorbei an vielen Holzhäuserrn und über fast leere Straßen bot sich mir jedoch auch in Kalvarija kaum ein anderes Bild als in Lazdijai. Im Gegenteil. So bin ich nach Marijampole weiter gefahren. Die Straßen fahren sich sehr gut, ordentlicher Zustand. Beschilderung ist auch i.O. In Marijampole habe ich am Supermarkt schräg gegenüber der Basilika geparkt (ins Navi eingeben: Bendoriaus Gatve oder Baznycios Gatve. Man fährt direkt auf die Kirche zu und davor rechts geht es auf den Parkplatz des dortigen Supermarktes, parken kostenfrei. In Marijampole fand ich die Basilika sehenswert, ansonsten kann man noch etwas die Hauptstraße entlang bummeln, die man gefahren kam. Aber sonst: es gibt kaum Läden, ein einziges Café an der Hauptstraße habe ich gesehen, wo geschlagene 2 Gäste drin saßen. Keine Postkarten, keine Souvenirs. Insofern war auch ich da ziemlich ernüchtert, denn sooo klein ist Marijampole nun nicht.... Meinen 100-Litas- Schein habe ich mit Hunger im Bauch bei einem Bäcker für ein Stück Kuchen ausgegeben, des Kaufen des Kuchens war auch noch mal eine Wissenschaft für sich. Die restlichen Litas habe ich an der polnischen Grenze in Zloty getauscht, ich hatte einfach keine weitere Möglichkeiten gehabt, sie auszugeben. Mein Fazit: Wer sich für ursprüngliche Holzhäuser und unberührte Natur interessiert (was dort ja auch schön ist) und sich zudem mit Händen und Füßen (oder gar litauisch) verständlich machen kann, dem könnte es gefallen (und nur deshalb meine Weiterempfehlung!!), aber der klassische Tourist ist hier eher auf verlorenem Posten. Sprachlich wie gesagt liegt eine hohe Hürde, im litauischen kann man sich gar nichts ableiten vom Wortstamm her. Deutsch versteht kein Mensch, Englisch im Glücksfall junge Leute, Russisch ebenso im Glücksfall ältere Leute. Ich kam mir wie gesagt nicht gerade willkommen vor, die Litauer waren recht zugeknöpft und insgesamt wirkte zumindest diese Region recht rückständig, in etwa wie Polen vor 15 Jahren.