Tula Museum

Lagun/Nordwesten
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Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Jörn51-55
März 2016

Erinnerung an die Ketten der Sklaverei

6,0 / 6

Der 17.08.1795 war ein historisches Datum für Curaçao, denn an diesem Tag begann der größte Sklavenaufstand der Insel – beginnend auf der Plantage des Landhuis Kenepa, in dem sich heute ein beachtenswertes Museum befindet: Das „Museo Tula“. Die großen Ländereien wurden von bis zu 400 Sklaven bewirtschaftet, die unter ärmlichsten Bedingungen Schafwolle und Pflanzengerbstoffe produzieren mussten. Unter ihrem Anführer Tula, der inzwischen als Nationalheld verehrt wird, zogen sie bis nach Santa Cruz, wo der Aufstand schließlich niedergeschlagen wurde. Tula wurde von der Polizei verhaftet und später hingerichtet. Im „Museo Tula“ bekommt man einen spannenden Einblick in diese nun schon Jahrhunderte zurückliegende Zeit, denn die Räume des Landhauses sind original erhalten und beherbergen einen wahren Schatz an Gebrauchskultur: Von geburtshilflichen Instrumenten, Waschbrettern und Kochgeschirr bis zur Rekonstruktion einer Sklavenunterkunft taucht man in eine fremde Welt ein. Besonders beeindruckend sind dabei die Räume des Obergeschosses, in denen nicht nur vom Anführer des Aufstandes berichtet wird, sondern auch vom täglichen Umgang mit den Sklaven. Ein Strafregister liegt aus, in dem namentlich Verfehlung und deren Bestrafung akribisch verzeichnet ist: Im Mai 1860 erhält die 14jährige Evelina 20 Peitschenschläge für das Entwenden von Obst aus dem Garten des Plantagenbesitzers, während der 25jährige Lucas zwei Monate später für den Diebstahl eines Ochsenfells mit 6 Monaten Zwangsarbeit büßen muss. In den Vitrinen liegen alte Halseisen, Ketten und Peitschen – eine bedrückende Zeit, an die im „Museo Tula“ erinnert wird. Man erreicht das Landhuis Kenepa (auch als „Landhuis Knip“ ausgeschildert) auf der Straße von Lagún nach Westpunt, kostenlose Parkplätze sind ausreichend vorhanden und der Eintritt beträgt inklusive einer 45minütigen Führung umgerechnet knapp 3 Euro. Der Rundgang durch das Museum hat mich nachhaltig beeindruckt und lohnt auch eine längere Anfahrt.