Warschauer Ghetto

Warszawa / Warschau/Masowien
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Infos Warschauer Ghetto

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Neueste Bewertungen (4 Bewertungen)

Heidi61-65
April 2017

Ergreifend und bedrückend

6,0 / 6

Aus diesem Stadtbereich mussten 1940 die nicht-jüdischen Bewohner ausziehen. Das Gebiet wurde mit einer 18 km langen, 3 m hohen Mauer umgeben. Jüdische Bewohner Warschaus, die ausserhalb dieses Bereiches wohnten, mussten in den – wie er offiziell hieß - „Jüdischen Wohnbezirk in Warschau“ umsiedeln. Warschau hatte damals ca. 350.000 jüdische Bewohner. Aber auch andere, nicht aus Warschau stammende Juden wurden hierher verfrachtet. In Spitzenzeiten lebten auf diesem kleinen Raum von ca. 4 km² mehr als 400.000 Menschen. Die Essensrationen wurden stark rationiert. Seuchen, Epidemien, Unterernährung und Tod waren die Folgen. Wer noch zum Arbeiten fähig war, wurde oft zu Zwangsarbeit verpflichtet. Das Ghetto war als „Durchgangsstation“ für den Weitertransport in die Vernichtungslager angelegt. Ab Juli 1942 wurde das Ghetto aufgelöst – d.h., die Menschen wurden nun in großen Mengen in die Konzentrationslager verfrachtet, die meisten davon nach Treblinka, wo sie ermordet wurden. Anfang 1943 lebten nur noch ca. 50.000 Menschen von vorher über 400.000 Menschen im Warschauer Ghetto. Am 19. April 1943 erhoben sich die noch verbleibenden Menschen gegen ihre Peiniger. Bekannt wurde dies als „Aufstand im Warschauer Ghetto“. Gegen die viel besser ausgerüstete deutsche Wehrmacht waren sie aber ohne einen Hauch von Change. Das Ghetto wurde abgebrannt und dem Erdboden gleich gemacht und die Aufständischen und die restlichen Bewohner getötet. Denen, die sich damals erhoben hatten, ist mit dem Pomnik Bohaterów Getta, dem Denkmal der Helden des Ghettos ein Ehrenmal errichtet worden. Vom Warschauer Ghetto blieb fast nichts erhalten. Als eines der wenigen Gebäude blieb die Nożyk Synagoge erhalten, da sie von den deutschen Besatzern damals als Lagerhaus genutzt wurde. Der Cmentarz Żydowski – der Jüdische Friedhof - an der Ul. Okopowa, der am Ghetto angrenzte, wurde kaum beschädigt und blieb ebenfalls erhalten. Auch wenn von den Gebäuden und Straßen des Ghettos kaum mehr etwas erhalten ist, ist eine Führung durch das Gebiet des einstigen Ghettos sehr empfehlenswert (aber auch sehr ergreifend und bedrückend).

Reisender61-65
Oktober 2016

Wut, Trauer und Scham über das, was hier geschah

6,0 / 6

Nach dem Überfall auf Polen wurde Warschau im Sept. 1939 von der deutschen Wehrmacht besetzt. Für die jüdsche Bevölkerung bedeutete dies eine Beschränkung der Freheit, gefolgt von Enteigung von jeder Art von Eigentum, Kennzeichnungspflicht für Juden, völlige Entrechtung, bis zum Zusammenpferchen im Ghetto und schließlich der Ermordung - meist in einem der Konzentrations- und Vernichtungslager. Das Warschauer Ghetto wurde ab Mitte 1940 „errichtet“. Die ursprünglich in diesem Gebiet lebende nichtjüdische Bevölkerung musste ihre Wohnungen verlassen und sich ausserhalb eine neue Unterkunft suchen. Ab 2.Okt. 1940 wurde der jüdischen Bevölkerung befohlen, in dieses Gebiet umzusiedeln. In der Nacht v. 15.Nov. zum 16.Nov. 1940 wurde mit dem Bau einer 3 m hohen Mauer begonnen, die das Ghetto von der Aussenwelt abriegelte. Am Schluss war die Mauer ca. 18 km lang. Das Warschauer Ghetto wurde einzig zum Zweck eines Sammellagers errichtet. Hier wurden Juden aus Warschau, aber auch aus den von NAZI-Deutschland besetzten Gebieten Polens, aus anderen besetzten Ländern und aus dem Deutschen Reich unter menschenunwürdigen Verhältnissen eingepfercht. Die Nahrung wurde streng rationiert (und später wurde auch dies noch weiter gekürzt). In der Folge starben viel Menschen an Seuchen und Hunger. Das Warschauer Ghetto war das mit Abstand größte dieser Art. Wie bereits erwähnt, diente das Ghetto in erster Linie als Sammellager und zwar für die Deportationen in die Vernichtungslager (wobei die meisten in das Vernichtungslager Treblinka deportiert wurden). Ab dem 19.04.1943 erhoben sich einige der im Ghetto unter menschenunwürdigen Verhältnissen eingepferchten jüdischen Bürger gegen den Transport in die NAZI-Vernichtungslager und setzten sich, schlecht bewaffnet, zur Wehr. Dieser „Aufstand im Warschauer Ghetto“ wurde von der SS in kurzer Zeit niedergeschlagen. Der 16.05.1943 wird als Tag der Niederschlagung des Aufstandes im Warschauer Ghetto angesehen (der Tag, an dem die große Warschauer Synagoge gesprengt wurde). Das Ghetto wurde aufgelöst, d.h., die Bewohner wurden teils an Ort und Stelle erschossen oder sofort in ein Vernichtungslager gebracht. Das Ghetto selbst wurde dem Erdboden gleichgemacht (es blieben nur wenige Gebäude in dem Gebiet des Ghettos stehen, darunter die Allerheiligenkirche / Kościół Wszystkich Świętych, da man den Turm gut als Aussichtspunkt zur Überwachung nutzen konnte und die Nożyk Synagoge, welche als Pferdestall und Lagerhaus für die deutschen genutzt wurde). Heute sind nur noch einige wenige Mauerreste des Ghettos erhalten, so z.b. in einem der Hinterhöfe in der Ulica Złota oder aber auch in der Ulica Sienna und Ulica Waliców.

Andrzej56-60
Mai 2014

Sehr eindrucksvoll

5,0 / 6

Das neue Museum (noch im Aufbau) ist ein Meisterstick der modernen und auch ausgewogenen Architektur. Die Aisstellungsräume sind sehr modern una aber auch interessant ausgestattet

Knut61-65
April 2014

Ein Muss für deutsche Touristen

6,0 / 6

Der Eindruck über die Behandlung der jüdischen Bewohner Warschaus und deren Deportation in Vernichtungslager ist bedrückend, die Darstellungen hierzu sind eindringlich, was als gut bezeichnet werden muss, da es Mahnungen sind, dass sich Vergangenes nicht wiederholen darf.