Zitadelle Warschau

Warszawa / Warschau/Masowien
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Infos Zitadelle Warschau

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Neueste Bewertungen (2 Bewertungen)

Adere61-65
März 2018

Großflächige Verteitigungsanlage

4,0 / 6

Die Zitadelle befindet sich nördlich der Neustadt von Warschau. Es ist ein großes Areal, von einer roten Backsteinmauer umgeben. Auf dem Gelände sind u.a. div. Museen untergebracht ( Katyn-Museum und im X. Pavillion das Unabhängigkeitsmuseum). Geht man vom Zugang zum Katyn-Museum an der Südseite der Zetadelle nach rechts und dort an der Ostseite der Zitadelle der Backsteinmauer entlang, so kommt man zum Brama Straceń ( Tor der Hinrichtungen), durch dem die zum Tode verurteilten zu ihrer Hinrichtung geführt wurden. Unterhalb des Tores sind Kreuze zur Erinnerung an diejenigen, die hier getötet wurden. Insgesamt gesehen gehört die Zitadelle nach meiner Meinung nicht zu den absoluten Top-Sehenswürdigkeiten in Warschau. Wenn man aber sowieso in der Nähe ist, so kann man jedoch einen kleinen Umweg auf sich nehmen.

Herner61-65
März 2018

U.a. Gefängnis, Folterwerkstatt, Hinrichtungsstätte

5,0 / 6

Cytadela Warszawska, die Warschauer Zitadelle, ist ein ganzes Stück von der Altstadt entfernt (zu Fuß ca. 1,5 km ab Altstadt-Marktplatz). Vom Neustädter Marktplatz in der Neustadt sind es immerhin noch ca. 1 km. Die Zitadelle wurde von der russischen Armee im 19. Jahrhundert errichtet (als Warschau zum russischem Zarenreich gehörte). Die Bauarbeiten der Zizadelle begannen 1832 (als Reaktion auf den polnischen Novemberaufstand 1830/31). Sie sollte ein Bollwerk gegenüber den Unabhängigkeitsbewegungen und Freiheitsbestrebungen sein. Außerdem sollte sie als Teil der Befestigung gegen die Großmächte Preußen und Österreich dienen. Zu Zeiten der russischen Besatzung wurde die Zitadelle als Gefängnis, Folterwerkstatt und Hinrichtungsstätte genutzt (bis zum Abzug der russischen Truppen). Auf dem Gelände der Zitadelle befindet sich der „X. Pavillon der Zitadelle Warschau“ (X Pawilon Cytadeli Warszawskie), ein ehemals berüchtigtes Gefängnis. Der 10. Pavillon wurde bereits zwischen 1826 und 1828 errichtet, also bereits vor dem Bau der Zitadelle. Man geht davon aus, dass bis 1918 insgesamt ca. 40.000 Häftlinge dieses Gefängnis durchlitten haben. Es handelte sich bei den gefangen, verschleppten und ermordeten Männer und Frauen um Widerstandskämpfer, Aufständische, Mitglieder div. Unabhängigkeitsbewegungen, Mitglieder der Arbeiterbewegung, Demonstranten usw. Die Gefangene wurden oft gefoltert, tausende nach Sibirien in Straflager transportiert, hunderte wurden hingerichtet. Durch das Tor der Hinrichtungen (Brama Straceń), wurden die zum Tode verurteilten zum Richtplatz vor dem Tor geführt. Dieses Tor liegt auf der Seite Richtung Weichsel (Wisła). An den Wänden sind inzwischen 6 Gedenktafeln mit den Namen der Opfer angebracht. Unterhalb des Tores erinnern außerdem 152 Kreuze und 7 Matzevot (jüdische Grabsteine) an die hingerichteten Menschen. Im zweiten Weltkrieg war die deutsche Wehrmacht in der Zitadelle stationiert, außerdem war sie (wieder) ein Gefängnis, Folterwerkstatt und eine Hinrichtungsstätte. Heute ist in dem X. Pavillion eine Zweigstelle des Unabhängigkeitsmuseums untergebracht, bei dem es sich um ein bedeutendes polnisches Märtyrer-Museum handelt. Außerdem befindet sich seit 2015 in der Zitadelle das Katyn-Museum (Muzeum Katyńskie), welches an das Massaker von Katyn erinnert. Im Jahr 1940 wurden ca. 4.400 polnische Gefangene, meist Offiziere, vom sowjetischen Geheimdienst ermordet. Anmerkung: auch Rosa von Luxemburg und ihr damaliger Lebenspartner Leo Jogiches kamen am 4. März 1906 in russische Gefangenschaft und wurden hier inhaftiert. Rosa von Luxemburg kam Ende Juni 1906 unter strengen Auflagen wieder frei, Leo Jogiches wurde zu acht Jahren Zwangsarbeit in Weißrußland verurteilt (im Febr. 1907 gelang ihm jedoch die Flucht nach Berlin).