Am Lesumdeich des Blocklandes im Bremer Norden findet sich ein kleines Industriedenkmal, welches einen Besuch lohnt: Die Blocklander Entwässerungsanstalt. Bis zu ihrer Inbetriebnahme im Jahre 1864 waren die Wiesenflächen durch regelmäßige Hochwasser verschlammt und sumpfig, wobei herkömmliche Sielzüge die Flächen für eine landwirtschaftliche Nutzung nur unzureichend drainieren konnten. Das neue Schöpfwerk wurde für damalige Verhältnisse extrem effizient projektiert: Von Dampfmaschinen angetrieben, beförderte die Blocklander Entwässerungsanstalt pro Sekunde 8500 Liter Wasser in die Lesum zurück und galt als die größte und modernste Anlage in Deutschland. 1924 wurde der Dampfantrieb zugunsten elektrischer Motorpumpen umgestellt und die Anlage blieb insgesamt 120 Jahre lang in Betrieb, bis sie durch ein neues Schöpfwerk ersetzt werden musste. Heute kann man noch die Fassade des Zentralgebäudes besichtigen und auf dem Areal sind die alten Pumpen, Turbinenteile und Sperrschieber ausgestellt. Zusammen mit dem noch gut erhaltenen Wasserhorster Siel bekommt man einen Eindruck von der Ingenieursleistung, die durch die Trockenlegung der Sumpfflächen eine Erschließung späterer Stadtteile erst möglich gemacht hat.