Gängeviertel
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Auf Zeitreise durch die Hamburger Geschichte
Die Gängeviertel gab es schon seit dem 17. Jahrhundert und die Reihen winziger Fachwerkhäuser zogen sich damals vom Hafen über die Hamburger Neustadt bis in die Innenstadt. Bewohnt wurden sie von Arbeiterfamilien, die hier auf engstem Raum zusammen lebten und weder Zugang zu frischem Trinkwasser hatten, noch über eine Kanalisation verfügten. Zwischen den Häuserzeilen gab es statt Straßen nur die namensgebenden Gänge, enge Torwege und dunkle Hinterhöfe. Die Situation verschärfte sich noch, als der Bau der Speicherstadt die dort lebenden Arbeiter zusätzlich in die Gängeviertel trieb, die nun weitere 24.000 Menschen beherbergen mussten. Fäkalien wurde in die Fleete gekippt, aus denen die Bewohner aber auch ihr Trinkwasser schöpften. Das Jahr 1892 bescherte Hamburg dann eine verheerende Cholera-Epidemie, deren Ursprung in den Gängevierteln lag und letztlich zum Entschluss führte, die Elendsquartiere abzureißen. Was die Stadtplaner nicht schafften, erledigten die Bomben des zweiten Weltkrieges und später stadtplanerische Projekte. Nur noch wenige Ganghäuser sind bis heute erhalten geblieben und diese werden inzwischen von einem gemeinnützigen Verein betreut, der die alten Gebäude sanierte, alternative Kultur fördert und damit bis heute ein wichtiges Stück Hamburger Geschichte bewahrt. Die Überbleibsel des „Arme-Leute-Viertels“ findet man entlang des Bäckerbreitergangs und zwischen Caffamacherreihe, Valentinskamp und der Speckstraße, in der Komponist Johannes Brahms 1833 geboren wurde. Wer auf der Suche nach Hamburger Stadtgeschichte ist, erlebt im Gängeviertel eine spannende Zeitreise und vom Gänsemarkt (Hochbahn U2) sind es nur wenige Gehminuten bis dorthin.
Gängeviertel
Bäckerbreitergang 49 –58 Diese Fachwerkhäuser gehörten zu den „Gängevierteln“ der Neustadt und sind die letzten Überbleibsel dieser einst dicht besiedelten Quartiere, die seit dem 17. Jahrhundert als Wohnviertel der städtischen Unterschichten entstanden waren. Die Häuser 49/50 wurden 1780 erbaut, Nr. 51/58 Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Erdgeschosswohnungen und das Obergeschoss haben jeweils einen eigenen Hauseingang