Haspelmoor

Hattenhofen/Bayern

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Manfred(71+)
September 2014

Geführte Wanderung durch das Haspelmoor

5,0 / 6

Das Haspelmoor ist ein Moor in den Gemeinden Hattenhofen und Althegnenberg im Landkreis Fürstenfeldbruck. Da wir eine angekündigte Wanderung machten, wurden wir von unserer Wanderführerin bereits am Bahnhof Haspelmoor erwartet. Vom Bahnhof gingen wir eine kurze Strecke bis zum Haspelmoor. Nach wenigen Minuten bog auf der rechten Seite (bei zwei Hinweisschilder) ein schmaler Wanderweg ab. Auf einem Hinweisschild wird das Haspelmoor erklärt und auf der anderen Tafel wird gewarnt, dass das Betreten des Moorkörpers verboten ist und Hunde an der Leine zu führen sind. Die Wanderführerin erklärte uns die Entstehung dieses Moors. Dabei erzählte sie, dass es über viele Jahrtausende dauerte, bis sich das Moor entwickelte. Gesunde Moore wachsen auch heute noch, im Schnitt nur 1mm pro Jahr. Entstanden ist das Haspelmoor, als sich der Isar-Loisach-Gletscher immer weiter zurück zog. Heute ist das Haspelmoor der nördlichste Hochmoorrest des bayerischen Alpenvorlandes. Das Gelände wurde 1985 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das Naturschutzgebiet ist 157 ha groß. Bereits in den Jahren 1838/39 wurde das Haspelmoor für den Bau der Eisenbahnstrecke München – Augsburg entwässert. Es war die erste Eisenbahntrasse Europas, die durch ein Moor geführt wurde. In den Jahren 1846 – 1875 wurde der Torf überwiegend für den Betrieb der Lokomotiven gestochen. Zeitweise arbeiteten bis zu 1600 Torfarbeiter in Haspelmoor. Im Zeitraum 1888 – 1931 baute das „ Torfstreu- und Mullenwerk Haspelmoor „, Torf ab. Bis 1958 wurde von den Anwohnern noch Torf als Brennmaterial gestochen. Der Torfabbau endete im Laufe des Jahres 1960. Der schmale markierte Weg führte uns bei der Wanderung, zuerst über einem Steg und dann durch das Naturschutzgebiet. Wir hatten somit die schönsten Einblicke auf das Moor. Unterwegs erzählte uns die Wanderführerin etwas über Gräser und Pflanzen, die im Umfeld des Weges standen. So z.B. über Rauschbeeren, Pfeifengras, Pilze und Rosmarinheide. Erwähnenswert ist, dass Pilze und Beeren in einem Naturschutzgebiet nicht mitgenommen werden dürfen. Die Rauschbeere ist ein Strauch aus der Gattung der Heidelbeeren. Nach dem Verzehr von Früchten wurden gelegentlich Vergiftungserscheinungen – wie rauschartige Erregung und Erbrechen – beobachtet. Die Pfeifengräser sind eine Pflanzengattung der Familie der Süßgräser. Eine Besonderheit im Haspelmoor ist das Vorkommen der Rosmarinheide. Die Ausbreitung dieser seltenen Pflanze ist lt. Aussage unserer Führerin im Großraum Augsburg nur auf dieses Naturschutzgebiet begrenzt. Vor unserem Rückweg, legten wir bei einem kleinen Moorsee noch eine kurze Pause ein. Unsere Führerin erzählte uns dann noch einiges über die Tierwelt des Moores. Wir haben jedoch nur Libellen am Moorsee und Schmetterlinge am Rande des Moores gesehen. Eine empfehlenswerte Wanderung durch ein Moor, das noch aus der Altmoränenzeit stammt. Wenn möglich, sollte man sich bei diesem Ausflug einer geführten Wanderung anschließen.

Haspelmoor
Haspelmoor
von Manfred • September 2014
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von Manfred • September 2014
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von Manfred • September 2014
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