Jesuitenkirche Igreja do Colegio / Igreja de S. João Evangelista
Funchal/MadeiraNeueste Bewertungen (6 Bewertungen)
Faszination der historischen Ordenskirche
Vor Jahrhunderten besaß der Jesuitenorden auf Madeira ausgedehnte Weingüter, trieb regen Handel und baute neben dem Klosterkomplex auch die Kollegiumskirche, die korrekt den Titel „Igreja de São João Evangelista do Colégio“ trägt. Wie auch das schräg gegenüber liegende Rathaus, wirkt die Fassade der Kirche streng strukturiert und teilt sich in drei Ebenen. Die weiße Wand steht dabei in einem streng-formalen Kontrast zu den dunklen Lavasteinen der Fenstereinrahmungen und Gesimse – allein die vier Statuen in ihren Mauernischen lockern den Eindruck etwas auf und zeigen bedeutende Geistliche des Ordens. Ihre überbordende Pracht entfaltet die Kirche allerdings erst im Inneren mit dem unbeschreiblichen Glanz vergoldeter Holzschnitzarbeiten, den zahlreichen Altären, perspektivischen Bemalungen, gemauerten Rundbögen und so vielen Details, dass man dieses sakrale Kunstwerk nur schwer in Worte fassen kann. „Unbeschreiblich schön!“ – das trifft es wohl am besten. Besonders lohnend ist der Abstecher in die Sakristei mit ihrer eindrucksvollen Gewölbedecke und der anschließende Aufstieg auf den Turm – der dafür zu entrichtende Preis ist beschämend gering und animiert spontan zu einer Spende für die Gemeinde. Auf historischen Spuren: Die Jesuiten, die sich bereits 1566 auf Madeira niederließen, waren eine sehr wohlhabende Gemeinschaft. Sie unterrichteten unter anderem die Kinder der begüterten Familien, während der Orden vom Festland aus durch den Handel mit Diamanten- und Gold aus den portugiesischen Kolonien mehr und mehr in den Fokus rückte, was letztlich zur Ausweisung der Mönche und der Auflösung der Klöster führte. Im Kolleg hat inzwischen die Universität von Madeira ihren Sitz gefunden und die Kollegiumskirche ist wieder ein Gotteshaus der örtlichen Gemeinde. Vielleicht noch gut zu wissen: Die Kollegiumskirche ist von Montag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet, am Samstag von 15 bis 18 Uhr und am Sonntag nur zu den Gottesdiensten um 10, 12, 19 und 20 Uhr.
Prunkvolle Kirche
Die von außen schlichte Kirche ist innen überwältigend mit ihrer prachtvollen Ausstattung.
Mit Reliquien, welche aus Köln stammen sollen
Die wundervolle, mit viel Gold verzierte Kirche der Jesuiten ist eine Sehenswürdigkeit der Sonderklasse. Für den Hauptaltar und für die diversen Seitenaltäre sollte man sich schon genügend Zeit nehmen. Eine Besonderheit hat es mit einem der Altäre, welcher sich im linken Bereich befindet. Hier sollen sich die Reliquien der Heiligen Ursula und deren 11.000 Jungfrauen befinden. Die Reliquien stammen angeblich aus Köln. Wie sie jedoch nach Madeira gekommen sind, ist unbekannt. Sehenwert sind auch die schönen Azulejos, die die Wände schmücken und aus Lissabonner Werkstätten stammen.
Beeindruckender Gottesdienst in der Jesuitenkirche
Direkt am beeindruckendem Praça do Município liegt die prunkvolle, reich verzierte Jesuitenkirche Igreja de S. João Evangelista. Herausragende Sehenswürdigkeit in der Kirche ist der Hochaltar. Aber auch die kuriose Kapelle der Kapelle der Elftausend Jungfrauen (die Reliquien dieses Altares sollen von der Heiligen Ursula und ihren 11.000 Jungfrauen sein und aus Köln stammen, wobei unbekannt ist auf welchen Wegen diese nach Funchal gekommen sein sollen). Die Wände der Kirche und der diversen Nebenkapellen sind teilweise mit schönen, alten Azulejos (portugiesischen Wandkacheln) verziert. Wir waren im Januar mehrfach in dieser Kirche und konnten an einem Sonntag von 12:00 – 13:00 einen beeindruckenden Gottesdienst miterleben (ich kann aber nicht sagen, ob diese Zeit immer gültig ist, wer also interessen an der Teilnahme an einem Gottesdienst hat, sollte die Zeit nochmals nachprüfen).
Kirche des heiligen Johannes Evangelist
Am Praca da Municipio steht die Kirche des heiligen Jahannes Evangelist. Gebaut von 1629 bis Anfang des 18. Jahrhunderts im Stil eines tytischen Jesuiten Tempels. Sie hat mehrere Altäre die reich verziert golden strahlen. Eine Besonderheit ist der Altar der 11 Tsd. Jungfrauen der der Heiligen Ursel gewidmet ist. Sie Können auch den Glokenturm bis zu einer Aussichtsterasse besteigen und haben hier einen schönen Blick auf Teile von Funchal. Eine kleine Besonderheit, es gibt in der Kirche auch eine öffentliche Toilette. Für die Benutzung wird gern eine kleine Spende gegeben.
