Lummenfelsen
Helgoland/Schleswig-HolsteinNeueste Bewertungen (11 Bewertungen)
Brutgeschäft und "Lummensprung" auf Helgoland
Wer in den Monaten Juni und Juli die Insel Helgoland besucht, kann Zeuge eines seltenen Naturschauspiels werden, nämlich des sogenannten „Lummensprunges“. Die Trottellummen, Basstölpel und Dreizehenmöwen brüten nämlich vorwiegend in der Felsküste des Oberlandes, wo man die riesigen Brutkolonien beim Rundgang über die Insel in Ruhe beobachten kann (wer ein Fernglas mitgenommen hat, ist sich neidischer Blicke gewiss...). Die Lummen bauen kein Nest, sondern legen ihr einziges Ei einfach auf einen Felssims. Während des Brütens ruht das Ei auf den Schwimmhäuten der Eltern und wird vom dichten Bauchgefieder gewärmt. Die birnenförmige Eiform verhindert das Hinabrollen und nach dreiwöchigem Brutgeschäft schlüpfen die Jungvögel. Danach werden sie, bis zu 40m über dem Meer hockend, von den Eltern mit Nahrung versorgt und wagen dann irgendwann in der Abenddämmerung, und zwar immer noch flugunfähig, den Sprung ins Meer. Dort bleiben sie die nächsten 2 bis 4 Jahre und kehren in aller Regel erst wieder an Land zurück, wenn sie selbst brüten. Lummen sind übrigens, ähnlich wie die Pinguine, ausgezeichnete Taucher. Das Brutgeschäft der Seevögel beeindruckt auch Kinder – die großen und neugierigen Silbermöwen stehen gerne als Fotomodell zur Verfügung.