Reisetippbewertung Burg Loket
Alter: >70
Reisezeit: im November 14
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Burg mit bewegter Geschichte
Die historische Stadt Loket liegt etwa 14 Kilometer von Karlsbad entfernt und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Kurgäste von Karlsbad. In einer engen Flussschleife an der Eger liegt auf einem Hügel die Stadt Loket mit der gleichnamigen Burg. Die Stadt Loket wurde erstmals im Jahr 1234 schriftlich erwähnt. Der deutsche Namen für Loket ist Elbogen. Wegen seines Stadtbildes wurde Loket auch oft als Böhmisches Rothenburg gerühmt. Zu Beginn des 15. Jhd. wurde rings um die Königsstadt eine Stadtmauer errichtet, wodurch Loket zu einem wichtigen Stützpunkt der Böhmischen Krone aufstieg. Im Jahr 1950 wurden der historische Stadtkern und die Burg Loket unter Denkmalschutz gestellt.
Die meisten Touristen von Loket besuchen natürlich das Wahrzeichen der Stadt, die romanisch - gotische Burg. Der Besuch der Burg ist kostenpflichtig. Wer photographieren möchte, hat eine Erlaubniskarte zu kaufen. Diese Erlaubniskarte kostete 1,00 Euro.
Die Burg gehört zu den ältesten Steinburgen in Böhmen. Im Jahre 1319 wurde hier über drei Monate der dreijährige Königssohn Wenzel, der spätere Kaiser Karl IV., gefangen gehalten.
Die Burg umfasst viele interessante Ausstellungstücke und Räumlichkeiten. Sehr schockierend fanden wir den Besuch der Folterkammer mit lebensgroßen Figuren. Wie in vielen mittelalterlichen Burgen wurden Gefangene auch in der Burg Elbogen gefoltert. In den Räumen wurden die Foltermethoden und Folterwerkzeuge dargestellt. Auch wenn es sich nur um ein Museum mit Puppen handelt, ist die Folterkammer nicht für Menschen mit schwachen Nerven oder kleinen Kindern geeignet.
Als nächstes besichtigten wir das Gefängnis von Loket. In den Jahren von 1822 bis 1948 befand sich in der Burg auch ein Gefängnis. Das Gefängnis erstreckte sich über einige Stockwerke. In einer der Zellen lebt Strakakal. Der Strakakal ist ein kleines Männchen, das mit einem Buch und einem Kamm die Burg Loket (Elbogen) durchstreift. Verwahrloste und struppige Kinder schlägt es mit dem Buch auf den Rücken und kämmt sie dann.
Interessant fanden wir auch das Porzellanmuseum indem neben alter Porzellan-Kunst auch aktuelle Erzeugnisse der Manufakturen von Loket zu sehen waren. Des Weiteren besichtigten wir das Waffenmuseum, Rittersaal und den Zeremoniensaal. Auch die Besteigung des Turmes gehörte zu unserem Rundgang in der Burganlage. Im Innenhof der Burg wurden bereits Vorarbeiten für den Weihnachtsmarkt getroffen.
Der Legende nach, treibt auf der Burg ein Geist sein Unwesen – der “verfluchte Burggraf”: Zu seiner Zeit ein gnadenloser Statthalter, der von der Bevölkerung gefürchtet und von einer Witwe verflucht wurde, als er sie ohne Rücksicht auf ihre Kinder in den Kerker werfen ließ.
Da die steilen Felsenklippen vor der Burg zur Eger schwer zugänglich und zu mähen sind, hat man das Areal eingezäunt und hält dort Kamerunziegen. Die Ziegen sind geschickte Kletterer, halten das Gras kurz und verhindern dadurch Verbuschung.
Eine sehenswerte Burg mit interessanter Geschichte in der Nähe von Karlsbad.
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