Reisetippbewertung St. Elisabeth Kirche Nürnberg
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Alter: 66-70
Reisezeit: im September 14
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
St. Elisabeth, der Nürnberger Petersdom
Die St.-Elisabeth-Kirche in Nürnberg an Jakobsplatz gehörte ursprünglich zur ehemaligen Niederlassung des deutschen Ritterordens. Durch eine Schenkung des Reichshofs vor den Toren Nürnbergs im Jahre 1209 durch König Otto IV an den Orden. Durch eine weitere Zuwendung durch Kaiser Friedrich II erhielt dieser 20 Jahre später auch eine Heilstätte und eine Kapelle. Diese Hauskapelle wurde 1235 der Heiligen Elisabeth von Thüringen geweiht. Nach der Reformation war es die einzige römisch-katholische Kirche im protestantischen Nürnberg.
Bereits Ende des 17. Jahrhunderts wollte der Orden die im Laufe der Zeit zu klein gewordene bescheidene gotische Kirche durch einen Neubau ersetzen. Über 60 Jahre dauerten die Verhandlungen und Streitigkeiten mit dem Nürnberger Magistrat. Erst im Jahre 1784 konnte sie abgebrochen und durch den mächtigen klassizistischen Kuppelbau ersetzt werden. Auf Geheiß des Rates der Stadt Nürnberg durfte aber durch die Nähe zur gegenüberliegenden evangelischen St. Jakobs Kirche kein Glockenturm errichtet werden. Am 19. Mai 1785 erfolgte durch den Deutschherren-Orden die feierliche Grundsteinlegung der Elisabethkirche. Aber erst im Jahre 1803 konnte dem Bau des Gotteshauses ein goldenes Ordenskreuz auf die mächtige, 50 Meter hohe Kuppel gesetzt werden.
Nach der Verstaatlichung der Kirchen im Jahre 1806 stoppte man aber den weiteren Ausbau. In den folgenden Jahren plante man wiederholt die Beendigung der Bauruine als Kirche, Museum oder Bibliothek. Das Gebäude wurde in der Folgezeit als Heulager (1840-1851), Baumagazin (1851-1860) und als Militärdepot (1860-1884) umfunktioniert. Der bischöfliche Stuhl von Bamberg erwarb 1885 den Kirchenbau und man begann 1899 mit der Fertigstellung nach den ursprünglichen Entwürfen. Die Weihe von St. Elisabeth als katholische Pfarrkirche durch Erzbischof Friedrich Philipp von Abert konnte am 25. Juni 1905, also über hundert Jahre nach der Kuppelfertigstellung, durchgeführt werden. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg konnte am 23. September 1951 die Kirche St. Elisabeth wieder eröffnet werden.
Bei unserem Besuch im September 2014, das Gotteshaus kann täglich von 9 bis 18 Uhr besichtigt werden, waren wir beeindruckt von der Ausgestaltung der Kirche in ihrem Inneren. Der quadratische Eingangs- und Chorbereich wird von einem Tonnengewölbe überspannt. Der Rundbau trägt mit seinen 40 Säulen die Kuppel mit den Statuen der 12 Apostel.
An zentraler Stelle unter der Kuppel befindet sich der in weißem Marmor gehaltene Zelebrationsaltar. Im Boden vor dem Altar ist eine Reliquie der heiligen Elisabeth eingelassen.
Die Orgel der Elisabethkirche wurde 1903 von der Orgelbaufirma Bittner aus Eichstätt geschaffen. Sie ist eine „Romantische Orgel“ und wurde seit dem Zeitpunkt ihres Einbaus nicht mehr verändert. Sie ist die älteste Orgel Nürnbergs und wird vom Denkmalamt als orgelhistorisches Kulturgut bezeichnet.
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