

Reisetippbewertung Tempelanlage des Orakels von Delphi
2 von 3 User (67%) finden diese Bewertung hilfreich.
Alter: 41-45
Reisezeit: im September 08
Weiterempfehlung: Nein
Ø dieser Bewertung: 3.0
Massentourismus trifft antikes Orakel
Inmitten der Berge findet man die Ruinen einer der bedeutendsten Orakelstätten der antiken Welt. Hier erhoffte man sich Antworten auf Fragen zu Politik und Religion – und dass diese meist positiv ausfielen, sieht man an den vielen von Königen gestifteten Tempeln, von denen nur noch einige wenige Mauerreste übrig geblieben sind. Die eigentliche Ausgrabungsstätte ist an einem relativ steilem Hang gelegen, so dass man für die Besichtigung ein klein wenig Kondition und vor allem gutes Schuhwerk mitbringen sollte. Gut erhalten sind Theater und Stadion, wobei man beides jedoch nicht betreten darf. Vom Theater bekommt man jedoch immerhin mehr zu sehen als vom Stadion (groß gewachsene Leute sind in Sachen Stadion auf jedem Fall im Vorteil). Vor allem sollte man aufpassen, dass man keinen Schritt von den vorgegebenen betonierten Wegen abkommt, sobald man „übertritt“, wird man von dem zahlreich vorhandenen Aufsichtspersonal aufs schärfste zurechtgewiesen. Das kann einem schon den Spaß ein wenig verderben. Vom ehemaligen Sitz der Pythia – dem Apollo-Tempel, sind noch sechs stehende Säulenreste übrig geblieben, unterhalb dieses Tempels findet man einen gut restaurierten kleinen Tempel. Zu Bemängeln ist, dass an den antiken Bauwerken kaum Hinweistafeln angebracht sind, welche eine Erklärung zum jeweiligen Bauwerk abgeben. So kann man sich, wenn man ohne Reisegruppe unterwegs ist, nicht unbedingt einen guten Überblick verschaffen. Es scheint leider, dass Delphi zu einem absoluten Produkt des Massentourismus geworden ist, so dass die gesamte Ausgrabungsstätte irgendwie ihren sicherlich einstmals vorhandenen Charme verloren hat, was sicherlich auch auf den Betonpfad zurückzuführen ist, welchen man als Rundgang zu beschreiten hat. Eine Besichtigung ist wirklich nur absolut interessierten Kulturfans zu empfehlen, da auch der Eintrittspreis nicht gerade niedrig ist. Sehenswert sind unterhalb der eigentlichen Ausgrabungsstätte die Ruinen von Tholos, hier befinden sich die Überreste zweier Tempel, wovon eines das berühmte Postkartenmotiv von Delphi darstellt, den überall abgebildeten dorischen Rundtempel. Weiterhin findet man hier die (aber weniger sehenswerten) Überreste eines Gymnasiums, in dem die Sportler, welche an den Phythischen Spielen teilnahmen, trainieren konnten. Und dieser Bereich ist sogar kostenlos zu besichtigen!
Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)