Naturschätze entdecken
3 UNESCO-Weltnaturerbestätten zeigen Deutschlands Naturvielfalt
Die UNESCO führt weltweit 227 Naturerbestätten in ihrer Liste bedeutsamer Schutzgebiete. Deutschland kann stolz auf drei dieser außergewöhnlichen Naturräume verweisen, die internationalen Schutzstatus genießen.
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Bei Weltnaturerbestätten handelt es sich um natürliche Formationen, geologische Besonderheiten und Landschaften, deren Bewahrung die Mitgliedsstaaten der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation sicherstellen müssen. Bekannte Beispiele sind der Grand Canyon in Amerika oder Australiens Great Barrier Reef. Drei dieser Naturjuwelen befinden sich ganz oder anteilig auf deutschem Territorium.
Nordsee-Wattenmeer: Deutschlands größtes Naturerbe
Das Wattenmeer erhielt 2009 offiziell den Status als größtes deutsches Weltnaturerbe. Die geschützte Zone erstreckt sich entlang der kompletten Nordseeküste einschließlich der West- und Nordfriesischen Inseln wie Sylt oder Borkum sowie niederländischer Küstenbereiche. 2011 und 2014 kamen das Hamburgische sowie das dänische Wattenmeer hinzu. Das Gesamtgebiet misst 11.500 Quadratkilometer entlang einer 500 Kilometer langen Küstenlinie.
Geologisch betrachtet ist diese Landschaft mit ihren 10.000 Jahren verhältnismäßig jung. Wind und Gezeitenkräfte formen kontinuierlich neue Strukturen, an die sich die reiche Pflanzen- und Tierwelt permanent anpassen muss. Zahlreiche Arten, die andernorts rar geworden sind, finden hier Lebensraum – darunter knapp 10.000 einzellige Organismen und Pilze. Besonders beeindruckend zeigt sich der Vogelzug im Frühjahr und Herbst, wenn bis zu zwölf Millionen Vögel das Gebiet durchqueren – ein Naturspektakel, das auch viele Reisende anzieht.
Fossilienfundstätte Grube Messel: Zeitreise in die Erdgeschichte
Als erste deutsche Weltnaturerbestätte wurde 1995 die Grube Messel in Hessen ausgezeichnet. Der bei Darmstadt liegende ehemalige Ölschiefer-Tagebau birgt Fossilien aus dem Eozän – einer Erdepoche, die vor 56 Millionen Jahren begann und vor etwa 34 Millionen Jahren endete.
Die Fundstätte gewährt laut offizieller Darstellung "einzigartigen Aufschluss über die frühe Evolution der Säugetiere und dokumentiert die Entwicklungsgeschichte der Erde vor 48 Millionen Jahren". In dieser Zeit habe es "nach dem Ende des Dinosaurierzeitalters explosionsartige Veränderungen" in der Tier- und Pflanzenwelt gegeben. Die Grube, die vor 48 Millionen Jahren als Maarvulkan-See entstand, hat bereits mehrere 10.000 Fossilien hervorgebracht, die teilweise in außergewöhnlicher Qualität konserviert sind. Jährlich kommen bis zu 3.000 weitere Exemplare hinzu.
Buchenwald Grumsin: Naturentwicklung in der Uckermark
2011 wurde auch ein deutscher Wald Teil eines UNESCO-Weltnaturerbes: der Buchenwald Grumsin in der Uckermark. Insgesamt 78 außergewöhnliche Buchenwaldgebiete in zwölf europäischen Ländern sind unter der Bezeichnung "Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas" vereint. Der Grumsin wird laut Uckermark-Tourismusbehörde seit 1990 nicht mehr forstwirtschaftlich bewirtschaftet und kann deshalb langfristig wieder als "Urwald" eingestuft werden.
Das nordöstlich von Berlin in Brandenburg befindliche Waldgebiet bildet das größte Naturentwicklungsgebiet des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin. Es zeigt ein "außergewöhnliches Oberflächenrelief, mit seinen tiefen Senken und schroffen Höhenzügen, die an Mittelgebirge denken lassen". Verantwortlich dafür ist die letzte Eiszeit "vor etwa 10.000 bis 15.000 Jahren", durch die unzählige Rinnen und Senken entstanden, "die das ablaufende Wasser aufhielten". Die Faszination des Buchenwaldes Grumsin liegt auch in den zahlreichen Mooren und Erlenbrüchen, die eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt beherbergen.
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