Foodie-Traum
10 typisch österreichische Gerichte
Wiener Schnitzel, Tafelspitz, Käsespätzle, Kaiserschmarrn und Sachertorte – viele österreichische Gerichte haben sich als traditionsreiche Klassiker ihren internationalen Ruhm verdient. Diese Schmankerln sind sowohl Highlights der deftigen Hausmannskost als auch süße Verlockungen, die sich Reisende in gemütlichen Gasthäusern, Restaurants und den typischen Wiener Kaffeehäusern servieren lassen. Begib Dich mit uns auf einen kulinarischen Ausflug nach Österreich, um mehr zu erfahren über die Welt aus köstlichen Aromen und kulturell bedeutenden Speisen. Diese zehn typischen österreichischen Gerichte solltest Du unbedingt probiert haben.
Wiener Schnitzel
Das beliebte Wiener Schnitzel ist das Nationalgericht schlechthin. In einem Kochbuch aus dem Jahr 1831 findet sich das älteste Rezept unter diesem Namen. Es besteht aus dünn geschnittenem zartem Kalbfleisch, das in Mehl, Ei und Semmelbrösel gewälzt und in wenigen Minuten in der gefetteten Pfanne goldbraun gebraten wird. Alternativ bereiten KöchInnen dieses Essen mit Schweine- oder Putenfleisch zu, dann wird es Schnitzel Wiener Art genannt. Garniert wird die Spezialität oft mit einer Scheibe Zitrone und einer Kartoffelspeise wie Kartoffelsalat, der in Österreich auch Erdäpfelsalat heißt. In allen traditionellen Restaurants des Landes ist das Wiener Schnitzel fester Bestandteil der Speisekarte. Bei diesem populären Gericht wird nicht gegeizt. Wundere Dich daher nicht, wenn das Wiener Schnitzel den Teller fast komplett ausfüllt.
Tafelspitz vom Rind
In Sachen deftige österreichische Gerichte zählt Tafelspitz zu den kulinarischen Höhepunkten der Wiener Küche. Dabei handelt es sich um ein feinfaseriges, gut abgehangenes Stück von der Hüfte beziehungsweise der Spitze des Schwanzstücks eines Kalbs oder Rinds. Über mehrere Stunden hinweg wird es schonend in einer Brühe mit verschiedenen Gemüsesorten gekocht, bis der Tafelspitz richtig zart ist. Die Speise ist durch die obere Rundung mit einem schmalen Fettrand unverkennbar. Das Fleisch wird Dir in Scheiben geschnitten mit Beilagen wie Röstkartoffeln, Gemüse und einer pikanten Meerrettichsoße serviert. Ein großer Fan dieses Essens soll laut Erzählungen der österreichische Kaiser Franz Joseph I. gewesen sein, der vor über 100 Jahren entscheidend zur Bekanntheit des Tafelspitzes beigetragen habe.
Variantenreiches Gulasch
Österreichs vielseitige Küche ist geprägt von mitteleuropäischen Einflüssen und der Vergangenheit des österreichisch-ungarischen Reichs. Für diese Vielfalt der europäischen Kultur ist Gulasch ein gutes Beispiel, weil die Wurzeln des typischen Gerichts in Ungarn liegen. Die klassisch-österreichische Variante besteht aus mundgerechten Rindfleischstücken, die in einer aromatischen braunen Soße aus Zwiebeln, Paprika und verschiedenen Gewürzen geschmort werden. Gelungen ist das Gulasch, wenn das Fleisch zugleich saftig und zart ist, die Soße dick und würzig. Knödel, Kartoffeln oder Spätzle passen perfekt dazu.
Zur entsprechenden Saison entdeckst Du das Eierschwammerlgulasch auf österreichischen Speisekarten, eine vegetarische Alternative, die mit Pfifferlingen statt Fleisch zubereitet wird. Vegetarisch oder mit Wursteinlage ist außerdem das Erdäpfelgulasch aus Kartoffeln zu finden.
Leckere Käsespätzle
Die sogenannten Kasspatzln, Spätzle mit einer reichen und cremigen Käsesoße, sind nicht nur eine köstliche Beilage. Das traditionell österreichische Gericht wird, mit knusprigen Röstzwiebeln und frischer Petersilie garniert, zur sättigenden Hauptmahlzeit. Die Spätzle werden dafür aus einem einfachen Teig aus Mehl, Eiern und Wasser mit einem Spätzlesieb oder -hobel hergestellt und anschließend angebraten. Zum Einsatz kommt meist österreichischer Bergkäse, der diesem Leckerbissen die typische cremige Konsistenz verleiht. Wer den Favorit der alpinen Küche nach einer ausgedehnten Bergwanderung oder rasanten Skiabfahrten zu sich nimmt, weiß die Hausmannskost noch mehr zu schätzen.
Brettljause zur Stärkung
Mit der rustikalen Brettljause lässt sich die Liebe zur Natur mit dem Genuss regionaler Köstlichkeiten verbinden. Diese kalte Platte aus abwechslungsreichen geschmacklichen Komponenten kommt auf einem rustikalen Holzbrett zu jeder Tageszeit auf den Tisch, wenn Du in einer Almhütte oder einem Heurigen (Weinschenke) einkehrst. Auf dem Brettl wirst Du eine Auswahl aus schmackhaften Wurst- und Fleischsorten wie Schweinsbraten und Speck vorfinden, zusätzlich zu Bergkäse, Parmesan und anderem Käse. Abgerundet wird die authentische Mahlzeit häufig durch Aufstriche wie Verhackertes, knackiges Gemüse, saure Gurken und Essigkren (eine Beilage aus geriebenem Meerrettich, Essig und Zucker). Zu dieser Brotzeit genießt Du am besten frisch gebackenes Brot, während Du nach einer Wanderung in guter Gesellschaft die malerische Umgebung bewunderst. Ihren Ursprung hat die Brettljause in den Zwischenmahlzeiten der regionalen Bauern.
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Wiener Backhendl
In der breiten Auswahl der kulinarischen Genüsse Österreichs nimmt das Backhendl eine herausragende Stellung ein. Diese Wiener Spezialität, deren Tradition bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, war einst der Adelsschicht vorbehalten. Schließlich fand sie ihren Weg in die gehobene Bürgerschicht sowie in die Herzen und Mägen der breiten Bevölkerung. Das Rezept ist einfach, aber geschmackvoll. Ein ganzes Huhn wird in kleine, nicht entbeinte Stücke zerteilt, die die KöchInnen würzen, panieren und goldgelb braten. Das Ergebnis ist ein leckeres Hähnchenfleisch, das innen saftig und außen herrlich kross ist. Zum Backhendl munden Kartoffelgerichte, Salate und die obligatorische Zitronenspalte für eine erfrischende Note.
Leberknödelsuppe
Die österreichische Küche ist bekannt für ihre vielfältigen Suppenkreationen, die zum Teil zum kulinarischen Erbe der Habsburger Monarchie zählen. Bei ÖsterreicherInnen wecken sie ein vertrautes Heimatgefühl, bei Österreich-UrlauberInnen stehen sie für Gemütlichkeit und Gastfreundschaft. Gerade im Winter ist die Leberknödelsuppe aus Rinderleber, Eiern, Semmelbröseln, Kräutern, Gewürzen und einer klaren Rinderbrühe für viele die erste Wahl.
Eine weitere traditionelle Suppe aus Österreich ist die Frittatensuppe, eine klare Bouillon mit herzhaften Pfannkuchenstreifen als Einlage. Gaumen und Seele erwärmt zudem Grießnockerlsuppe mit Grießklößchen in einer reichhaltigen Rinderbrühe.
Süße Sachertorte
Zu Recht sind die WienerInnen stolz auf ihre Kaffeehauskultur, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Zu diesen landestypischen Einrichtungen und einer Kaffeespezialität gehört ohne Frage ein Stück Sachertorte als Gebäck mit langer Tradition. Der junge Konditorlehrling Franz Sacher soll sie 1832 für Fürst Metternich kreiert haben. Seitdem ist das österreichische Originalrezept streng gehütet, was dem internationalen Siegeszug dieser berühmten Torte keinen Abbruch getan hat. Der verführerische Schokoladenkuchen setzt sich aus zwei üppigen Schichten zusammen, zwischen denen sich feine Aprikosenmarmelade befindet. Die Sachertorte wird mit einer glänzenden Hülle aus dunkler Schokoladenglasur überzogen, die die Oberseite und die Seiten umhüllt. Ein Klecks Schlagsahne darf bei echten Naschkatzen und -katern nicht fehlen.
Kaiserschmarrn
Welche österreichische Süßspeise wird sowohl als leichtes Mittagessen wie auch als herrliches Dessert genossen? Die Rede ist vom legendären Kaiserschmarrn, der Spezialität aus Eiern, Mehl, Milch und Zucker. Der luftige Pfannkuchenteig wird goldbraun gebacken, anschließend in kleine Stücke zerteilt sowie mit Rosinen und Puderzucker ergänzt. Damit jedoch nicht genug. Die einen essen Apfelmus dazu, andere Sauerkirschen, Zwetschgen oder Preiselbeeren. Wer Kaiserschmarrn bestellt, erhält ein Stück Geschichte Österreichs. Es wird nämlich erzählt, dass es Kaiser Franz Joseph I. war, der dem österreichischen Gericht in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu Ruhm verholfen hat und diesem Genuss seinen kaiserlichen Namen verlieh.
Apfelstrudel
Eine weitere süße Versuchung aus Österreich ist der Apfelstrudel. Sein aromatischer Duft, gepaart mit der knusprigen Textur des Teigs und der fruchtigen Füllung, macht ihn zu einem unwiderstehlichen Highlight der österreichischen Dessertkultur. Der Apfelstrudel besteht aus einem hauchdünnen, kross gebackenen Teigmantel, der mit einer Mischung aus Äpfeln, Rosinen, Semmelbröseln, Zucker und einer Prise Zimt gefüllt wird. Den häufig noch warm servierten Strudel verfeinert eine großzügige Portion Sahne, Vanillesoße oder -eis. Die Wurzeln des österreichischen Apfelstrudels gehen mindestens bis ins späte 17. Jahrhundert zurück. Das älteste heute bekannte Strudelrezept stammt aus dem Jahr 1696. Seit dem 18. Jahrhundert ist dieser Klassiker von den Speisekarten Österreichs nicht mehr wegzudenken.