Urlaubstipp
Top 10 Sehenswürdigkeiten an der Algarve
Schmucke Städtchen, großartige Rad- und Wanderwege sowie beeindruckende Felsformationen – unsere Empfehlungen für einen Urlaub an der Algarve.
Via Algarviana
Wandern mit Wow-Faktor
Die Fernwanderroute Via Algarviana erstreckt sich auf einer Länge von 340 Kilometern vom Ort Alcoutim im Osten an der spanischen Grenze bis ans Cabo de São Vicente im äußersten Südwesten. Der Weg schlängelt sich durchs ruhige und grüne Hinterland: von den Hügeln der Serra do Caldeirão über die waldreiche Serra de Monchique und durch traditionelle Dörfer, in denen altes Handwerk gepflegt und regionale Spezialitäten serviert werden. Entlang der Route, die in 14 Etappen unterteilt ist, kannst Du in einfachen Landhotels und Pensionen übernachten. Die Tagesabschnitte sind zwischen 14 und 30 Kilometer lang und gut ausgeschildert. Informationstafeln weisen auf den Streckenverlauf und die Sehenswürdigkeiten hin. Achtung: Im Sommer kann es sehr heiß werden, weshalb sich der Rest des Jahres besser für die Wandertour eignet. Im Frühling blühen am Wegesrand zahlreiche Wildpflanzen.
Rota Vicentina
Von Traumbuchten auf mächtige Klippen strampeln
Leidenschaftliche RadfahrerInnen finden an der Algarve wundervolle Fernrouten. Eine landschaftlich besonders spektakuläre Strecke ist die Rota Vicentina an der Westküste. Von deren insgesamt 13 Etappen auf 450 Kilometern liegen sechs auf dem Gebiet der Algarve. Sie führen über kleine Wege und Pfade durch Wälder und Täler, über Hügelketten und an Flüssen und Bächen entlang sowie durch die wilde Natur des Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina.
Faro
Historisch, authentisch, ruhig
Der Hauptort der Algarve ist für die meisten UrlauberInnen ein reiner Durchgangsort. Das hat den Vorteil, dass die Hafenstadt Faro nicht überlaufen ist, aber auch den Nachteil, dass das Beste übersehen wird. Denn die historische Altstadt ist mit einer Stadtmauer umgeben und der Hafen liegt in einer malerischen Lagune mit langgezogenen Sandstränden und einer vorgelagerten Düneninsel. In der Universitätsstadt gibt es viele gemütliche Cafés, Kneipen und Restaurants, in denen überwiegend Einheimische das Leben genießen. Authentische lokale Spezialitäten bekommst Du hier zum reellen „Portugiesen-Preis“. Die skurrilste Sehenswürdigkeit ist die Capela Dos Ossos, die Knochenkapelle: Eine kleine Kapelle, die Anfang des 19. Jahrhunderts aus den Gebeinen von mehr als 1.200 Mönchen errichtet wurde. Ganz schön gruselig!
Naturpark Ria Formosa
Wasservögel voraus!
Rund um Faro erstreckt sich eines der größten Lagunengebiete Europas, der Parque Natural de Ria Formosa. Dieses Natur-Idyll aus Salzmarschen, Dünen, mäandernden Wasserkanälen und Inseln schützt die Küste vor dem rauen Atlantik und ist Lebensraum vieler Vogelarten. Die weißen Sandbänke verändern im Spiel der Gezeiten und wegen starker Winde beständig ihre Form. Die eindrucksvollste Art, das Naturschutzgebiet kennenzulernen, ist auf einer geführten Kajaktour. Beim gemächlichen Paddeln durch die Wasserlandschaft begegnest Du seltenen Watvögeln wie schwarzen Enten, Löffelreihern oder Purpurhühnern. Für RomantikerInnen: In Faro werden auch Sonnenuntergangs-Fahrten auf einem Katamaran durch das Lagunengebiet angeboten.
Loulé
Stadt der Feste
Im schmucken Hinterlandstädchen Loulé, dem Handwerkszentrum der Algarve rund 17 Kilometer nördlich von Faro, gibt es immer mal wieder etwas zu feiern – von Karneval über Osterprozessionen bis hin zu diversen Musikfesten wie dem bekannten Worldmusic-Festival MED im Juli. Sehenswert sind aber auch die Altstadt mit ihren engen Gässchen, ein kleines Kastell und die gegenüberliegende Kapelle Nossa Senhora da Conceição, die mit wunderschönen Azulejos (typische Fliesen) und vergoldetem Schnitzwerk glänzt. Die Attraktion von Loulé ist jedoch die Markthalle, ein neomaurischer Bau mit hufeisenförmigen Bögen und Zwiebeltürmchen – in Rot und Weiß. Innen herrscht geschäftiges Treiben an aufwändig hergerichteten Ständen, wo es Obst, Gemüse, Brot, Fisch und auch Kunsthandwerk von einheimischen KünstlerInnen zu kaufen gibt.
Algarve mit dem Mietwagen erleben
Albufeira
Fischerdorf, Felsklippen, Feier-Hotspot
Die weiß gekalkten Häuser in der Altstadt, die malerisch auf Felsklippen thronen, erzählen aus den Zeiten, als Albufeira noch ein Fischerdorf war. Heute ist es einer der beliebtesten Badeorte an der Algarve. Zum einen, weil die 23.000-EinwohnerInnen-Stadt von rund 20 Sandstränden umgeben ist und sich der Stadtstrand Praia dos Pescadores direkt unterhalb der Altstadt befindet, zum anderen, weil der „Strip“ die Partymeile schlechthin ist. Tagsüber kannst Du bequem per Aufzug und Rolltreppe hinunter an den langen Sandstrand schweben und abends wieder hinauf in die lebhafte Klippenstadt.
Die Höhle von Benagil
Ein Wunder der Natur
Von der Küste aus kannst Du sie nicht sehen, nur vom Meer aus: Die auch „Kathedrale“ genannte Benagil Cave, die zwischen den Städten Albufeira und Portimão am Strand Praia de Benagil liegt. Die geschwungenen Gesteinsformationen im Innern der Höhle leuchten in Gold- und Honigtönen, da die Sonne über einen Durchbruch in der Decke hineinscheint. Kein Wunder, dass die spektakuläre Location auch als Postkartenmotiv verwendet wird. Tipp: Bitte achte bei Deinem Höhlenbesuch auf die Gezeiten, denn die Höhle von Benagil kann nur bei Ebbe besucht werden.
Serra de Monchique
Natürliches Wellness-Paradies
Eine ganz andere Algarve erlebst Du im Hinterland, rund 25 Kilometer nördlich von Portimão: Die Serra de Monchique, wo sanfte Hügel in wild zerklüftetes Bergland übergehen. Kork- und Steineichenwälder, Eukalyptusbäume und Rhododendren ziehen sich bis auf die beiden höchsten Gipfel Picota (773 Meter) und Foia (902 Meter) hinauf. Das Küstengebirge ist vulkanischen Ursprungs, wovon noch heute heiße Quellen zeugen. Schon die alten RömerInnen kurierten in diesem Thermalwasser Rheuma, Haut- und Atemwegskrankheiten. In Caldas de Monchique, einem zauberhaften Bergort im Belle-Epoque-Stil, kannst Du eine Wellness-Pause einlegen und Deine müden Glieder im 32 Grad warmen Heilwasser entspannen. Nimm Dir eine leere Flasche mit und füllt etwas von dem schwefel- und mineralhaltigen Wasser ab, das aus dem Fels sprudelt und in ganz Portugal als Besonderheit verkauft wird.
Lagos
Das Zentrum der portugiesischen Seefahrtsgeschichte
Heinrich der Seefahrer trieb im 15. Jahrhundert von Lagos aus die Entdeckungsfahrten Richtung Afrika voran. Dieser EntdeckerInnengeist ist noch heute in der Stadt an der Mündung des Flusses Ribeira de Bensafrim in den Atlantik zu spüren. Statuen der großen SeefahrerInnen zieren die nach ihnen benannten Plätze. Die Altstadt, die sich entlang des Flusses landeinwärts zieht, ist zum Großteil von einer Mauer aus dem 16. Jahrhundert umgeben und mit kunstvoll verlegten Calçadas (Pflastersteinen) verziert. Sie ist gut zu Fuß zu erkunden, und auch der Stadtstrand Praia da Batata ist nur einen Spaziergang weit von der palmengesäumten Hafenpromenade entfernt. Einen fantastischen Blick über die Felsküste, den Sandstrand sowie die ein- und ausfahrenden Boote hast Du von der Piratenabwehrfestung Forte Da Ponta Da Bandeira. Über eine Zugbrücke tritts Du in die Burganlage aus dem 17. Jahrhundert ein, die über der Mündung des Hafenkanals thront.
Cabo de São Vicente
Am Ende der Welt
Wenn das Land immer karger, der Wind immer rauer, die Felsen immer steiler und die Wellen immer kolossaler werden, dann bist Du am Kap São Vicente angekommen. Sechs Kilometer westlich von Sagres erhebt sich auf einer Landzunge eine riesige Leuchtturmanlage. Sie markiert den südwestlichsten Punkt des europäischen Festlands. Bis ins 14. Jahrhundert war hier das bekannte Ende der Welt. Heute kannst Du dort an einem Imbissstand eine Bratwurst essen – die letzte Bratwurst vor Amerika –, wofür Du auch ein Zertifikat bekommst. Klar, dass die Location viele TouristInnen anlockt, aber nur ein paar Schritte Richtung Norden oder Osten oder abends zum Sonnenuntergang hast Du Deine Ruhe. Achtung: Wegen der extrem starken Windböen und der hochspritzenden Gischt musst Du bei Wanderungen extrem vorsichtig sein! Das Leuchtfeuer des 1846 errichteten Turms gehört zu den leistungsstärksten Europas und sein Lichtkegel reicht bis zu 60 Kilometer über den Atlantik.