10 Highlights in Kappadokien
Eine Felslandschaft wie auf dem Mond, unterirdische Städte und in Felsen gebaute Höhlen-Hotels – wer nach Kappadokien reist, dem eröffnet sich eine ganz eigene Welt. Auch kulinarische Köstlichkeiten, Wandergebiete und traumhafte Sonnenuntergänge gibt es dort zu erleben. Hier die 10 besten Urlaubsideen für Kappadokien:
Feenkamine, Love Valley und Ürgüp
Feenkamine im Love Valley und in Ürgüp bestaunen
Es gibt Orte, die sich völlig anders anfühlen. Die einem das Gefühl geben, ganz weit weg zu sein. Kappadokien, eine Region in der Zentraltürkei, ist so ein Ort. Denn dort findet man sich in einer Landschaft wieder, die ein wenig dem Mond gleicht. Wie große Kegel ragen hier Gesteinsformationen in den Himmel, manchmal bis zu 30 Meter hoch. Ihre Gestalt verdanken diese Erdpyramiden Vulkanausbrüchen vor ungefähr 30 Millionen Jahren. Wind und Wasser haben die Ablagerungen aus Lavagestein und Tuffasche dann erodieren lassen – bis nach mehreren Millionen Jahren irgendwann die sogenannten "Feenkamine" entstanden waren. Als habe sich jemand einen Scherz erlaubt, so bizarr haben sich die Felsen an manchen Stellen geformt. Im Love Valley beispielsweise erinnern sie an Phalli. Besonders schön sind sie rund um die Kleinstadt Ürgüp.
Felsbauten, Göreme
Felsbauten im Nationalpark Göreme
Eine Siedlung schmiegt sich rund um einen Felsen, Feenkamine ragen wie Stadttürme zwischen den Dächern hervor. In Kappadokien sehen Städte und Dörfer aus, als seien sie mit der Natur verschmolzen. In Göreme beispielsweise, dem kulturellen Zentrum Kappadokiens. Rund um die Stadt erstreckt sich der Nationalpark Göreme. Wer durch die sandfarbene Tufflandschaft wandert, trifft dort unweigerlich auf eine weitere Besonderheit Kappadokiens – in den Fels gehauene Wohnhöhlen, Kirchen und Klöster. Mönche, die seit der Bronzezeit in Kappadokien siedelten und in der Antike dort ihr Eremiten-Leben führten, haben sie in den weichen Tuffstein gegraben. Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch in den Steinkirchen Tokalı Kilise und Karanlık Kilise, die bei Reisenden besser als Dark Church bekannt ist: Weil nur wenig Sonnenlicht in die Felskirchen dringt und wegen der kühlen Luft dort, sind viele der bunten, aus der Zeit des Oströmischen Reichs stammenden Malereien an den Wänden und Kuppeln erhalten geblieben. Gemeinsam mit anderen Felsbauten in Kappadokien und dem Nationalpark gehören sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Höhlen-Hotels, Göreme
In Göreme eine Nacht im Höhlen-Hotel verbringen
In Kappadokien leben heute noch viele Einhemische in Felsenwohnungen. In den Höhlen haben aber auch Restaurants, Bars und Hotels eröffnet. Eine Übernachtung in einem Höhen-Hotel gehört denn auch zu einem besonderen Erlebnis eines Kappadokien-Urlaubs – schon weil Du von deinem Zimmerbalkon- oder Fenster aus die Feenkamine direkt vor Augen hast. Auf Komfort verzichten musst Du in den Höhlen übrigens nicht. Viele der Hotels sind auf anspruchsvolle Gäste eingestellt und verfügen über großzügige Räume, Pools und Spa-Bereiche. Besonders viele Höheln-Hotels findest Du in Göreme.
Kaymakli
Die unterirdische Stadt Kaymakli erkunden
Kaymakli wirkt erstmal wie ein ganz unauffälliges Dorf. Und doch befindet sich hier eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten von Kappadokien: eine unterirdische Stadt auf mehreren Ebenen, die sich wie ein weitverzweigtes Höhlensystem durch die Erde zieht. Ziemlich schmal und recht niedrig sind die Gänge, die von Kammer zu Kammer führen und die Ebenen miteinander verbinden. Schon im 3. Jahrhundert v. Chr. sollen hier Menschen im Untergrund gelebt haben; zur regelrechten Stadt ausgebaut wurde das unterirdische Kaymakli in der römischen Zeit von Christen, die in der Tiefe Schutz vor den Römern und später vor den Arabern suchten. Bis zu sechs Monate am Stück konnten die früheren BewohnerInnen hier ausharren. Wohin Du auch schaust, überall entdeckst Du Relikte des früheren Höhlenlebens: Wohnräume und Lagerstätten mit in die Wände gemeißelten Gefäßen, in denen Wein und Öl lagerten. Eine Küche, deren Wände vom Ruß der Feuerstellen geschwärzt sind. Sogar eine kleine Kirche. Kaymakli ist nur eine von bisher 36 bekannten unterirdischen Städten in Kappadokien. Gemeinsam mit Derinkuyu, der größten unterirdischen Siedlung aus der Antike, gehört Kaymakli zum Nationalpark Göreme.
Heißluftballons
Eine Fahrt mit dem Heißluftballon
Was für ein Farbspiel! Dutzende bunte Heißluftballons steigen dem Himmel entgegen oder schweben über der Felslandschaft von Kappadokien. Wer das Spektakel am Himmel beobachtet, versteht einmal mehr, warum Kappadokien als Märchenland der Türkei bekannt ist. Und wie könnte man diese magische Landschaft auch besser bestaunen als aus der Luft? Viele Touren mit dem Heißluftballon starten sehr früh, noch im Morgengrauen. Umso besser: Es ist ein wundervolles Erlebnis, wenn die ersten Sonnenstrahlen durchbrechen und die Landschaft allmählich in sanftes Gelb tauchen. Eindrucksvoll sind aber auch die Flüge zum Sonnenuntergang. Besonders schön sind die Fahrten über den Nationalpark Göreme und das Rose Valley. Eine Tour buchen kann man vorab online oder vor Ort bei lokalen Anbietern und in Hotels. Viele Touren bieten Shuttels an, die Dich zum Startpunkt der Ballonfahrt bringen.
Weinverkostung, Uchisar
Weinverkostung in Uchisar
Auch wenn in der Türkei Weinbau eine eher kleine Rolle spielt: Rund um die sonnenverwöhnten Weinhänge Kappadokiens haben sich einige lokale Weingüter angesiedelt, die hervorragenden Wein produzieren. In Uchisar beispielsweise, wo Weingüter und Wein-Boutiquen zu Verkostungen einladen. Tipp: eine geführte Kulinarik-Tour durch die Weinberge mit gemeinsamem Mittag- oder Abendessen.
Anatolische Küche in Höhlen
In Höhlen-Restaurants anatolische Küche probieren
Gefüllte Weinblätter, mit Hackfleisch gefüllte Teigtaschen (Manti) oder Testi Kebab, ein scharfes Fleischgericht aus Lamm oder Rind unter einem köstlichen Teigdeckel – wer in Kappadokien Urlaub machen will, darf sich auf eine anatolische Küche freuen, die zwar nicht immer leicht, aber umso schmackhafter ist. Unterwegs in den Städten oder Dörfern Kappadokiens, muss man nie lange nach einem Restaurant suchen, das klassische Gerichte serviert. Wenn Du in einem der Höhlen-Lokale einkehrst, wie es sie beispielsweise in Göreme gibt, gibt es obendrein noch jede Menge Atmosphäre.
Töpfern, Avanos
Töpfern in Avanos
Eine grüne Hügellandschaft, durch die sich ein breiter Fluss windet, fasst die Kleinstadt Avanos ein. Wer durch die Gassen der Altstadt schlendert, vorbei an alten Steinhäusern, dem Stadttor, Minaretten und der großen Moschee, atmet Geschichte ein, denn in Avanos haben die Hethiter, die alten Römer und Perser Spuren hinterlassen. Bekannt ist das Städtchen aber vor allem für Keramikkunst und Töpferarbeiten, die hier seit Jahrhunderten hergestellt werden. Du findest sie an jeder Ecke, ob beim Stöbern in den Läden der Einkaufsstraße oder auf dem Wochenmarkt. Wer mehr über das Handwerk erfahren möchte, kann den Handwerksleuten bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken – und bei eigenen Kursen sogar selbst eine Vase töpfern.
Rose Valley
Sonnenuntergang im Rose Valley
Felsen. Felsen. Felsen. Es ist, als höre die Landschaft gar nicht mehr auf. Langsam verschwindet die Sonne am Horizont und taucht die Welt in Rosarot. Ein Sonnenuntergang im Rose Valley bei Göreme gehört zu den schönsten Kappadokien-Momenten überhaupt. Wer sichergehen möchte, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, kann bei geführten Touren mitmachen. Wie wäre es beispielsweise mit einer Reittour, die zu den schönsten Sunset-Aussichtspunkten führt? Beliebt sind auch geführten, zweistündigen Quad-Touren zum Sonnenuntergang.
Ihlara Valley
Eine Wanderung durch das Ihlara Valley
Auf den Hängen wachsen Weinreben, ein Fluss plätschert, und rechts und links der Schlucht ragen steil die Felswände in die Höhe. Das Ihlara Valley in der Provinz Aksaray im Südwesten Kappadokiens ist dank des Flusses Melendiz besonders grün und fruchtbar – und ein beliebtes Wanderziel bei Kappadokien-Reisenden. Zirka 14 Kilometer lang ist die Schlucht, die der Fluss zwischen Ihlara und Selime in die weiche Tufflandschaft gegraben hat. Unterwegs passierst Du kleine Dörfer mit Einkehrmöglichkeiten; auch an Höhlenwohnungen und uralten Felskirchen führt der Weg vorbei.