- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Wir verbrachten unseren 2.Malediven Urlaub vom 01.02.-15.02.2017 auf der Insel Dhoores im aaaVeee Paradise Island. Nachdem wir bereits 2014 auf Kuredu Island waren und begeistert waren, dachten wir es gäbe keine Steigerung mehr. Aber aaaVeee war definitiv eine Steigerung. Aber was macht aaaVeee so besonders? Es ist zum einen das Robinson-Crusoe Feeling. Aufgrund Konzepts (... way of living in private retreats those days Feelings of 1972) der Betreiber und der nachhaltigen Bauweise (alle Materialien stammen von der Insel oder von den Malediven, fast alles ist aus Holz) fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Keine klobigen Wasserbungalows, die weit in das Meer reichen, keine Pools, keine Animation und kein übertriebener Luxus sind hier anzutreffen. Zudem hat man ständig das Gefühl nahezu alleine auf der Insel zu sein (außer vielleicht beim Abendessen). Es ist die perfekte Entspannung und Ruhe. Eine weitere Besonderheit, mit der sich das Resort von anderen abheben möchte, ist die warmherzige und fast schon persönliche Betreuung der Gäste. Es wirkte nie aufdringlich oder aufgesetzt. Wir wurden auch des öfteren vom Management gefragt, was aus unser Sicht verbesserungswürdig sei. Und zu guter Letzt das Essen: ein Thema für sich. Es war einfach fantastisch. Die Nationalitäten waren zu unserer Zeit gut gemischt, Ausnahme: ca. 50% der Gäste kamen aus Italien, ca. 30% Deutsche und der Rest verteilte sich auf Russen, Österreicher, Tschechen, Franzosen, Schweizer, Australier und andere. Alle Gäste empfanden wir als sehr angenehm, lediglich die Italiener, wenn sie in Gruppen auftraten, waren doch manchmal ziemlich laut und einige waren dabei, die doch tatsächlich vom Service-Personal Italienische Sprachkenntnisse erwarteten (sie selbst konnten aber kein Wort Englisch). Altersstruktur: gemischt von 25 - 70 Jahren, überwiegend Pärchen, wenig Kinder. Das Preis-Leistungsverhältnis ist meiner Meinung nach sehr gut, wenn man bedenkt, dass alles 100e oder 1000e von Kilometern teilweise aus Singapur angekarrt werden muss und wenn man bedenkt, dass ein überproportionales Verhältnis zwischen Gästen und Personal besteht, was letztendlich mehr Exklusivität bedeutet. Übrigens: wir haben unseren Plastikmüll gesammelt und wieder nach Hause mitgenommen. Ich finde in einem so nachhaltig und ökologisch betriebenen Resort war das für uns angemessen. Aber das muss jeder für sich entscheiden.
Wir hatten das Kotari-Zimmer 116, das letzte in der Reihe. Unser Auffassung nach eines der besten Zimmernummern, da man nur nach einer Seite Nachbarn hat und somit die Gefahr, nachts gestört zu werden geringer ist. Außerdem ist man in 20 Sekunden am Strand. Das Zimmer ist zweckmäßig eingerichtet aber nicht besonders groß und ziemlich dunkel. Da man sich aber die meiste Zeit sowieso außerhalb des Zimmers aufhält, störte uns das nicht besonders. Lediglich die Klimaanlage blies auch auch niedrigster Stufe und egal welche Neigung man einstellt immer direkt auf das Bett. Aber wir halfen uns, indem wir ein Handtuch auf das Gerät warfen :-). Das Zimmer war sicher nicht so schön und so gut ausgestattet wie in unserem letzten Malediven Urlaub, aber da hatten wir auch einen Stern mehr.
Das Essen gehört sicher zum Besten und Kreativsten, was ich bisher erlebt habe. Jeder Abend (wir hatten HP) war ein absoluter Genuss. Das Essen war abwechslungsreich, interessant zubereitet und gewürzt und es wiederholte sich nach einer Woche (im Gegensatz zu einigen anderen Bewertungen hier) nur zu einem kleinen Teil. Lediglich die Tatsache, dass sich die Auswahl der Gerichte teilweise an den überwiegend Italienischen Gästen orientierte, hat mich etwas verwundert. Es gab jeden Abend mindestens 1-2 Pasta Gerichte, die ich natürlich nicht probierte. Das habe ich zur Genüge bei uns zu Hause. Aber die meisten der Italienischen Gäste aßen ausschließlich Pasta - na ja, was der Bauer nicht kennt .... An Vorspeisen gab es frische Salatvariationen, aber auch Kartoffelsalat, Bulgursalat uvm. Die Hauptgerichte orientierten sich hauptsächlich an der lokalen und indischen Küche. Rindfleisch, Huhn und verschiedene Fischsorten (aber hauptsächlich Thunfisch), für Vegetarier wichtig: große Auswahl an gekochtem und/oder gebratenem Gemüse, immer 2 verschiedene Reisgerichte. Verschiedene Desserts und Obst zum Nachtisch. Ich habe einige Bewertungen gelesen, es gäbe zu wenig frischen Fisch. Das kann ich so nicht bestätigen. Klar, es gab jeden Abend nur 1-2 Fischgerichte (meist ein Curry und ein frisch gegrillter), aber ich muss doch nicht, nur weil ich meinen Urlaub am Meer verbringe, den ganzen Urlaub über Fisch essen. Nur die Tatsache, dass wir tagsüber immer unterwegs oder beim Schnorcheln waren, verhinderte letztendlich, dass wir einige Kilos zunahmen. Und nun noch zur Frage: Halbpension oder All Inclusive? Diese Frage stellten wir uns noch bis kurz vor unserem Urlaub. Denn der Aufpreis von HP auf AI für 14 Tage waren schlappe 1000 Euro. Wir entschieden uns für Halbpension, obwohl die Preise für Speisen und Getränke in aaaVeee wie zu erwarten sehr hoch waren. Es war definitiv die richtige Entscheidung. Für jeden, der ein gesundes Verhältnis zum Essen hat - und wer schlägt sich denn bei der Hitze schon mittags, 3 Stunden nach dem Frühstück, den Bauch voll - würde ich Halbpension empfehlen. Ich schätze, dass die Hälfte aller Gäste HP und die andere Hälfte AI hatten. Ein paar Preise: Dose Bier, Cola 5 $, Cocktails ca. 10-12 $, Caipirinha 14$ (aber der ist wirklich sensationell und jeden $ wert), Essen an der Snack-Bar: Tomaten-Käse-Sandwich 18 $ (das reicht aber für 2 Personen), Chicken-Burger 14 $, Pizza zwischen 18 und 49 $. Übrigens alle Presie sind inkl. Steuern, also keine böse Überraschung am Ende des Urlaubs. Zu den Cocktails: die sind wirklich sehr lecker, was auch daran liegt, dass hier qualitativ hochwertige Spirituosen verwendet werden .... aber man bezahlt es halt auch. Tipp für Trinkgelder: genügend 1$-Noten mitnehmen, €-Scheine werden aber auch gern genommen.
Der Service, ausgenommen der Zimmerservice, war absolut perfekt und nicht zu verbessern. Unser Kellner war beim Essen immer zur Stelle, wenn wir ihn brauchten, war unheimlich nett und konnte gut Englisch. Das Personal an der Bar und an der Snack-Bar war ebenfalls sehr professionell und freundlich. Der Zimmer-Service war zwar gut bis sehr gut, erreichte aber unserer Meinung nach nicht das Niveau des übrigen Service. Des Öfteren wurde vergessen, Trinkwasser auf das Zimmer zu bringen, das Duschgel wurde nicht aufgefüllt (das war etwas nervig, wenn man gerade unter der Dusche stand und das dann erst bemerkte) und ob wir Kaffeetüten hatten, war eher Zufall. Wir teilten das dem Management mit, aber lediglich als Verbesserungsvorschlag, es war keine Beschwerde, dementsprechend freundlich war unser Ton. Aber wenn wir gewusst hätten, was wir damit losgetreten haben, hätten wir uns das wahrscheinlich gespart. Der General Manager kam zu uns sagte uns, dass wir zu den seltenen Gästen gehörten, die auch einmal Kritik äußern. Die meisten verlassen die Insel ohne irgendetwas zu sagen. Zu Hause werden Missstände dann in Tripadvisor aufgeführt (Das war die Aussage des General Managers Nazeeh). Wir bstanden übrigens darauf, dass unser Zimmer Boy keinen Ärger bekommt. Kurzum, Nazeeh war uns so dankbar, dass er sich abends an der Bar zu uns gesetzt hat und uns 2 Caipirinha spendierte. Wir hatten einen tollen Abend mit interessanten Gesprächen. Eigentlich wollte ich in dieser Kategorie 5 Sonnen geben, aber wegen der Art und Weise wie dort mit Kritik oder Verbesserungsvorschlägen umgegangen wird, kann ich guten Gewissens 6 Sonnen geben.
Dhoores liegt im Dhaalu Atoll, ca. 150 km südwestlich von Male. Mit dem Wasserflugzeug erreicht man die Insel in ca. 45 Minuten. Umgeben von einem schönen Hausriff, das an einigen Stellen aber unter den Folgen von El Ninho zu leiden hat, bietet es vor allem Schnorchlern eine interessante Unterwasserwelt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es werden zahlreiche Ausflüge angeboten, wie z.B. Schnorchel-Exkursionen, Manta-Exkursionen, Besuch einer Einheimischen Insel, Nacht-Schnorcheln, Delfine-Exkursion uvm. Die Preise scheinen überteuert zu sein, allerdings muss man das relativieren. Die Gruppen für die Exkursionen sind ziemlich klein: 4-6 Personen (aufgrund der fehlenden Nachfrage wird aber auch zu zweit gefahren) und es sind immer 3-4 Leute vom Personal auf dem Boot dabei, so dass die Betreuung für jeden Einzelnen schon sehr exklusiv ist. Es ist also schon ein großer Aufwand der hier betrieben wird und Exklusivität hat halt mal ihren Preis. Wir machten 2 Ausflüge: eine Schnorchel-Exkursion (ca. 50 $) zu 2 außerhalb liegenden Riffen und eine Nacht-Schnorchel-Exkursion (ca. 50 $). Beide sind sehr zu empfehlen, da sich der Schnorchel Guide Hashim unheimlich viel Mühe gibt. Er nimmt auch mal die Kamera der Gäste und taucht ganz nahe an die Fische heran um schöne Aufnahmen zu machen. Außerdem gibt es viel zu sehen unter Wasser. Von der Manta-Exkursion habe ich von anderen Gästen eher Negatives gehört. Denn die Wahrscheinlichkeit Mantas zu sehen ist ca. 50:50. Die Gäste mit denen wir sprachen haben keine Mantas gesehen und mussten unverrichteter Dinge wieder zurück fahren. Schnorcheln: Leider hat El Ninho im März 2016 ganze Arbeit geleistet. Ein großer Teil des Hausriffs ist von der Korallenbleiche betroffen, vor allem der Westen und Süden der Insel. Ausnahme: das Riff am und östlich des Jetty-Bereichs. Hier findet man zahlreiche intakte Korallen und auch die von der Bleiche betroffenen Korallen scheinen sich wieder zu erholen. Ich habe dort riesige Fischschwärme gesehen, darüber hinaus mehrere Anemonen mit Clown-Fischen, Wasserschildkröten, Yellow Margin Trigger-Fish, Blacktip Reef Shark, Rainbow Runner, Lionfish, Blue Surgeon Fish, Scythe Trigger Fish, Butterfly Fish, Moorish Idol, Oriental Sweet Lips, uvm (kenne leider nur die Englischen Bezeichnungen). Die Riffe bei unserer Schnorchel-Exkursion waren sogar noch artenreicher. Hardcore-Schnorchler oder -Taucher würden wahrscheinlich die Nase rümpfen, aber für uns war die Unterwasserwelt wirklich fantastisch. Man muss nur die Augen aufmachen, denn oft liegen die interessanten Dinge im Kleinen verborgen und ein bisschen Tauchen (4-8 m) sollte man halt auch können. Ich habe einen 10-minütigen Unterwasserfilm von den Riffen dort gedreht. Man kann sich ihn ansehen, wenn man auf YouTube nach Unterwasserwelt und aaaVeee sucht. Da ich nicht tauche, kann ich zum Tauchen auf aaaveee nichts sagen. Es gibt auch einen Spa-Bereich, der aber zu unserer Zeit nach 6 Tagen vorübergehend geschlossen wurde. Wir vermuten, dass das daran lag, dass keiner der Gäste das Angebot wahrgenommen hat. Bei Preisen von über 100 $ pro Massage wohl kein Wunder. Das Abendprogramm: Karaoke, Maledivischer Filmabend (es wird eine Doku über das Leben und die Probleme auf den Malediven gezeigt), einmal in der Woche Disco am Strand. Diese Angebote wurden aber von den wenigsten genutzt. Wir hielten uns die meiste Zeit über am Strand im Ost-Teil der Insel auf. Das ist zwar die etwas windigere Seite, allerdings waren wir meistens bis 15 Uhr nachmittags völlig alleine dort. Einfach fantastisch.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Februar 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dieter |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 5 |