aja Warnemünde

Meine schon recht hochschwangere Freundin und ich haben uns entschieden einen letzten Kurzurlaub (3 Übernachtungen) in ruhiger Zweisamkeit zu genießen. Das ist uns auch gelungen, leider konnte das ausgesuchte Hotel dabei nicht in allen Bereichen unterstützen. Das Positive vorweg: Es handelt sich beim a-ja Resort um eine neue Anlage, eröffnet im März 2013. Es ist mithin modern eingerichtet. Das hat uns persönlich gut gefallen. Die Lage direkt an der Ostsee, lässt aus dem Hotelzimmer, sowie dem Aqua- und Saunabereich einen freien Blick auf Strand und Wasser zu. Die Hotelzimmer, wir hatten ein Doppelzimmer mit Dusche, sind modern und recht praktisch eingerichtet. Nach dem Beziehen des Zimmers, folgten alsbald die Besichtigung des Hotels und ein erster Gang in den Spa-Bereich. Das Badeareal ist recht üppig, so waren zu jeder Zeit zwei freie Liegen parat, um am großen Pool, den zwei Whirlpools oder auch am bzw. im beheiztem Außenbecken, zu entspannen. Zugegeben ein bis zwei Palmen würden die recht kühle Atmosphäre etwas auflockern. Auch der Saunabereich, bestehend aus drei Saunen verschiedenen Typs, einem Dampfbad, großer Terrasse und Ruheräumen war sehr ansprechend. Besonders der unverbaute Ausblick auf die Ostsee. Alles ist auch sehr gut zu erreichen, im Bademantel über den Fahrstuhl. Negativ aufgefallen ist der "Service" der Selbstbedienung. Als wir uns am ersten Tag zur Halbpension im hauseigenen Restaurant über den Ablauf dieser informieren wollten, gab man uns zunächst zu verstehen "ob wir das denn jetzt wirklich wollen, da es recht kompliziert sei". Wir bestanden aber darauf. So wurden uns zwei zusätzliche Chipkarten ausgehändigt, auf denen dann die verzehrten Speisen gebucht wurden. So sind zur Halbpension inklusive: eine Vorspeise (Suppe, kleiner Salat), Hauptspeise (nicht alle auf der "Karte" befindlichen Gerichte), eine Nachspeise (leider kein Kuchen) und ein kleines Getränk (0,25 l Wein oder 0,33 l Bier oder ein Softdrink). Eigentlich gar nicht so kompliziert. Das Einholen der Speisen und Getränke jedoch erinnert an zurückliegende Studienzeiten. Einer Mensa gleich, steht man so mit einem Tablett vor den jeweiligen "Ständen" der verschiedenen Gerichte. Nach Bestellung des Hauptgerichtes bekommt man einen "Sender" oder was auch immer das war, welcher vibriert sobald das Essen fertig ist. Danach müht man sich wieder zur Theke und holt sein Hauptgericht. Artet irgendwie doch in Arbeit aus. Darüber hinaus hat das Essen eher Fastfood-Charakter. Nach Einnahme der Speisen, ist die Karte wieder im Kassenbereich abzugeben. Hat man alles richtig gemacht, muss man dann auch nichts drauf zahlen. An zwei Tagen hatten wir das Pech doch recht lange an dieser Kasse warten zu müssen. Nicht so gut! Das Frühstück, als Büffet aufgebaut, war hingegen recht OK! Die Freude darüber wurde jedoch am zweiten Tag getrübt, als meine Freundin recht unsanft im Kassenbereich zurückgerufen wurde, da sie einen Apfel und eine Banane in der Hand hielt. "Speisen sind nur im Restaurantbereich einzunehmen!". So wurde sie vor die Wahl gestellt, das Obst sofort zu verzehren oder der "Servicekraft" im Kassenbereich zu übergeben. Wir haben ihr das Obst in die Hand gedrückt. Eines der kulinarischen Highlights waren auch die Cocktails. Von den drei Alkoholfreien der Getränkekarte im Barbereich, suchte sich meine Freundin einen aus. Alle drei waren mit Kokos. Dieser war recht süß, so fragte sie den Barmann, welcher wirklich überaus nett war, ob sie den Zweiten ohne Kokos serviert bekommt. Das musste der Barmann leider verneinen, weil die Cocktails durch eine Maschine gemixt werden. Abweichungen unmöglich! Erklärt wohl auch das fehlende Schirmchen und die Obstdekoration. Übrigens hat sie zwei getrunken, da es ein Gutscheinheftchen bei Anreise gibt. Unter anderem zwei Cocktails zum Preis von einem. Auch konnte man sich mit zwei gezapften Bieren ein 24 h SKY Abo ertrinken. Aber nicht etwa SKY Film oder so. Nein SKY Krimi, drei Sportkanäle (auf zweien davon wurde nichts gesendet) und Beate Uhse TV... Aber zum fern schauen waren wir ja nicht da. So weit so gut. Als ich dann beim Auschecken nach dem Aufenthalt und unserem Empfinden an der Rezeption befragt wurde, äußerte ich u.a. Teile oben genannter Ausführungen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass meine Kritik Anklang gefunden hatte. Vielmehr bemühte man sich meine Kritik zu entkräften. Mir wurde, entgegen meiner Wahrnehmungen erläutert, dass gerade ältere Menschen den "Service" der Selbstbedienung schätzen, dass der Informationsbedarf ja durch das Menü im TV-Gerät gedeckt sei und Infobroschüren im Hotelzimmer ja eh nur die Umwelt verschmutzen. Sei es wie es sei, ich bin der Meinung, dass die Leute da einfach überarbeitet waren. Man sah eigentlich immer die gleichen Gesichter. Diese Servicepolitik ist wohl ein Auswurf der Hotelführung um Personal einzusparen. Wenn das nun die Zukunft für ein Wellness-Resort sein soll, dann Gute Nacht! Sonst ist Warnemünde ja nur zu empfehlen. Und bei 10 Grad Celsius im Februar am Alten Strom auf einer Terrasse im Freien, Fisch zu genießen, hat alle Wogen wieder geglättet!

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