Akra Kemer

Wir sind mit großen Erwartungen in diesen Urlaub und in dieses Hotel gefahren, da uns die durchweg guten Bewertungen auf den verschiedenen Reiseportalen darin bestärkt haben - und wurden leider enttäuscht. Wir sind bereits ca. 15-mal im Urlaub in der Türkei gewesen und können daher sehr gut die einzelnen Hotels vergleichen, einschätzen und bewerten. Zum AI-Konzept muss man nicht mehr viele Worte verlieren, das ist weithin bekannt und klappt hervorragend in diesem Hotel. Die angebotenen Speisen und Getränke, die an allen Ecken des Hotels verfügbaren Möglichkeiten, sich auch außerhalb der regulären Mahlzeiten mit allem Erdenklichen zu versorgen, sind einfach nur spitze! Auch der Service, das Bemühen der Restaurantkräfte kann man nur lobend erwähnen. Die Abendveranstaltungen sind hochkarätig und wirklich sehenswert. Die Möglichkeiten abseits des Pooles oder der Liegen am Strand eine Beschäftigung zu finden, sind vielfältig, wobei die Animation in dem Bemühen eine good feel Stimmung zu erzeugen, oft übertreibt und aufgesetzt wirkt und, jetzt komme ich zum Hauptkritikpunkt - alles in einer Lautstärke stattfindet, die auf die verbliebenen 90% der Urlauber, die nicht an diesem Trubel teilnehmen, einfach nur störend wirkt. Die Lautstärke ist generell eines der unangenehmsten Probleme in diesem Hotel. Bitte buchen Sie, falls Sie sich für dieses Hotel entscheiden, unbedingt Zimmer zur Poolseite im Innenhof, oder falls Sie es sich leisten können, mit direktem Meerblick. Das Hotel war zu unserem Reisezeitraum, 10. - 24. Oktober ausgebucht und wir haben leider eines der letzten Zimmer zur Straße und an der Außenseite zum Nachbarhotel Orange County bekommen – die Lärmbelästigung war trotz geschlossener Balkontür unannehmbar, bedingt durch direkt gegenüberliegende Generatoren und Klimaanlagen, ständigen Lieferfahrzeugen, mit akustischen Warnsignalen beim Rückwärtsfahren und störendem Baulärm. Am Abend kam hinzu, dass das Nachbarhotel seinerseits mit dröhnenden Bässen auf sich aufmerksam machte und bis exakt 24.00 Uhr diese übermäßig laute Musik gespielt wurde. Nach Schilderung des Problems an der Rezeption und der Bitte um ein ruhiges Zimmer – kein Upgrade – wurde uns nach mehrmaligen Versuchen, ein Zimmer auf der direkt gegenüberliegenden Hotelseite zugewiesen, diesmal angrenzend zum Nachbarhotel DoubleTree by Hilton. Unserer anfänglichen Freude am Morgen, endlich ruhig schlafen zu können, wich im Laufe des Tages der Ernüchterung, dass wir jetzt ein Zimmer direkt gegenüber dem Lager des Reinigungspersonals, mit ständigem Begängnis bekommen hatten. Am Abend dann die große Enttäuschung, erst begann eine halbe Etage unter unserem Zimmer in der Lobby-Bar Lifemusik zu spielen, die zusammen mit einem feierfreudigen Publikum für täglichen Partylärm bis ca. 23.10 Uhr sorgte und im Zimmer nicht zu überhören war. All das wäre akzeptabel gewesen, wenn nicht zeitgleich im „DoubleTree by Hilton“ seinerseits die Musik mit wummernden Bässen der dortigen Bespaßungstruppe eingesetzt hätte, die ebenso wie im „Orange County“ bis 24.00 Uhr anhielt und mit der Musik aus der Lobby-Bar eine heimelige Atmosphäre im Zimmer entstehen ließ. Wir sahen dann von einer weiteren Bitte nach einem anderen Zimmer ab, da wir uns in unserem Anliegen einfach nicht ernst genommen und verstanden fühlten und versuchten daher, uns mit der Situation zu arrangieren. Das hieß, sich abends möglichst nicht vor 24.00 Uhr im Hotelzimmer aufzuhalten und wenn wir doch nach einem anstrengenden Tag zeitiger müde waren oder frühmorgens für einen Ausflug aufstehen mussten, sich mit Noise Cancelling Kopfhörer zu behelfen und zu versuchen mit Ohropax einzuschlafen. Zum Strand, Baden und Schwimmen muss man folgendes wissen, das Wasser des Mittelmeeres ist hier sauber und kristallklar. Der Kiesstrand selber ist relativ schmal aber mit ausreichend Liegen bestückt, man kann auch die hoteleigene Holzplattform zum Sonnen nutzen die ins Meer hinausführt und über Leitern, ohne dass Badeschuhe nötig sind, ins Wasser steigen. Das Thema Liegen mit Handtüchern zu reservieren ist leider auch in diesem Hotel eine sehr große Unsitte. Diejenigen die später an die Pools oder an den Strand gehen, schauen in die Röhre was akzeptable Liegeplätze betrifft. Traurigerweise werden dann auch noch einige der so reservierten Liegen gar nicht benutzt oder nach dem Gehen werden die hoteleigenen Handtücher einfach liegengelassen und die Liegen werden dadurch weiterhin als belegt wahrgenommen. Womit wir bei den Hotelgästen wären. Die Hautgruppen waren laut Hotelpersonal ca. 40% Briten und etwa 30% Russen, wobei wir Letztere als wesentlich stärkere Gruppe wahrnahmen, da die russische Sprache im Hotel Standard war und man auch ständig auf Russisch angesprochen wurde. Leider sind vorrangig einige Vertreter dieser beiden Nationen nicht gerade rücksichtsvoll, wenn man diese als Tischnachbarn im Restaurant hat oder neben ihnen am Pool bzw. Strand liegt. Warum in alles in der Welt muss man am Handy oder Tablet mit eingeschalteten Lautsprecher Games zocken, Filmchen schauen oder Telefonate mit eingeschaltetem Handylautsprecher führen, wenn unmittelbar nebenan am Tisch andere Gäste sitzen und in Ruhe essen wollen bzw. am Strand daneben liegen und einfach nur entspannen möchten? Apropos Entspannung, die konnte selten in der ganzen Hotelanlage aufkommen, da irgendwo immer laute Musik, sei es von der Animation oder von den Nachbarhotels herüberschallend, zu hören war. Wie schon angesprochen, die Abendveranstaltungen ab 21.30 Uhr waren fast ausschließlich wirklich spitze und sind sehr zu empfehlen. Aber warum muss man seinem Publikum, das unmittelbar vor der Bühne sitzt, immer wieder beweisen, welches Potential die eigene Soundanlage besitzt und dass man mit Sicherheit sehr viel Geld dafür investiert hat? Wer bisher zum Thema Tinnitus aus eigener Erfahrung noch nicht mitsprechen durfte, kann das mit Sicherheit nach diesem Urlaub. Die Möglichkeiten Wassersport zu betreiben sind im Hotel und den angrenzenden Hotelanlagen ausreichend gegeben. Es wird Paragliding angeboten, man kann sich Jet Skis oder Motorboote ausleihen, kann eine Ausfahrt mit einem Speedboot buchen, kann Wasserski fahren oder hat die Möglichkeit zum Flyboarding mitgenommen zu werden, deren Piloten, ähnlich wie die Jet Ski Ausleiher, ständig und sehr offensiv ihre Künste demonstrieren. Dabei bleibt leider die Möglichkeit auf der Strecke, einfach entspannt zu schwimmen, sich im Meer treiben zu lassen und bei ruhiger See relaxed durch das Wasser zu gleiten, weil wirklich immer eines der aufgezählten motorbetriebenen Spaßgeräte für eine unruhige See sorgt, man deren Abgase inhaliert und natürlich dem schlechten Musikgeschmack der Bootsinhaber lauschen darf, die diesen dem ganzen Strand lautstark kundtun müssen. Womit ich am Ende meiner sicherlich sehr subjektiven Hotelbeschreibung angelangt bin. Also bitte nicht falsch verstehen, das Hotel ist wirklich spitze für Partypeople, unternehmungslustige, gesellige Menschen, die im Urlaub Action zusammen mit dem Komfort dieses Luxus-Hotels suchen. Aber leider nichts für Urlauber die Ruhe, Entspannung und Erholung suchen, die ausreichend und ungestörten Schlaf benötigen oder einfach nur ihre Seele baumeln lassen wollen, um von einem anstrengenden Arbeitsalltag abschalten zu können. Postscriptum: noch ein Warnhinweis zum Einkauf am Flughafen Antalya, Abflug Terminal 2. Im dortigen Duty Free Shop Urart, Dufry .com, werden die ohnehin schon zu teuren Preise in Euro angegeben, abgerechnet wird aber mit einem viel zu hoch angesetzten Preis in Türkische Lira, sodass man bei der Kreditkartenabrechnung etwa 10% mehr gezahlt hat, als für den ursprünglich angegebenen Europreis.

Beliebte Aktivitäten

• Strand