allsun Hotel Los Hibiscos

Diese Rezension schreibe ich im Flugzeug zurück. Eigentlich wollte ich es schon während des Aufenthaltes auf Teneriffa machen, aber dafür war mir die Zeit zu schade und wir wollten lieber noch mehr von der Insel sehen, als uns den Urlaub durch zu viel Ärgern kaputt zu machen. Ich hätte zunächst 2 von 5 Sternen gegeben, aber ein besonderes Erlebnis führte schließlich doch zur Tiefstnote. Dazu später mehr. Vielleicht erstmal etwas Positives: Die Zimmer sind sauber und das Essen bzw. die Auswahl zufriedenstellend, wenn auch nicht landestypisch oder in irgendeiner Form besonders. Nun aber die Punkte, die dazu führen, dass ich dieses Hotel nicht guten Gewissens empfehlen kann: - Fast alle Zimmer gehen mit ihren kleinen Terrassen in Richtung Pool/Cafeteria/Bühne. Wir hatten ein etwas größeres Zimmer und diese liegen wohl alle im Erdgeschoss (das Hotel hat nur zwei Etagen: Erdgeschoss + obere Etage). So gelegen, dass einem jede:r auf die Terrasse und ins Zimmer starren konnte, wenn man den Vorhang nicht zuzog. Wir hatten auch noch das „Glück“, dass unser Zimmer an einem Knotenpunkt der Flure lag, also besonders viele Menschen (mit oder ohne lauten Koffern) dran vorbei liefen. Doppeltes „Glück“ hatten wir, dass es in unmittelbarer Nähe zur Bühne lag, wo entweder Bühnenprogramm, Dauerdudelbeschallung oder sonst etwas bis in die Nacht stattfand. Um das Hotel zu verlassen, musste man immer durch die Cafeteria (= der Außenbereich des Speisesaals mit Poolbar) und an den Horden von Camp David oder Fußballtrikot tragenden Pauschalurlaubern vorbei. Im Essenssaal wurde sich an keine der vorgegebenen Regeln („Keine kurzen Hosen“, „Keine Tanktops“) gehalten. Dieser Essensbereich wirkte von der Atmosphäre, dem Gedrängel und der Lautstärke eher wie eine schlechte Betriebskantine. Die Lautstärke ist sowieso ein Thema für sich. - Überall rumpelt und poltert es. Morgens um 7 fahren die Putzkräfte bereits mit klappernden Wagen an den sehr hellhörigen Zimmern vorbei. Gespräche auf dem Flur klingen als stünden die Personen bei einem im Raum. Also hier mal in Ruhe auszuschlafen war unmöglich. Man kam sich vor wie im Film „Club Las Piranjas“! - Unsere Zimmertüre war defekt. Wir mussten also mit dem ganzen Gepäck wieder durch die volle Cafeteria und zurück zur Rezeption. Dort wollte man uns für doof verkaufen, allerdings funktionierten die Zimmerkarten wirklich erst nach Reparatur des elektronischen Schlosses. Auf die Reparatur mussten wir zweimal bestehen. Die Tür wirkte so, als wäre es nicht das erste Mal gewesen, dass man sie versuchte gewaltsam zu öffnen, weil die Karte nicht funktionierte. - Es gibt zwei Essenszeiten am Abend, denen man zugeteilt wird. Uns wurde am ersten Tag schriftlich (!) mitgeteilt, dass wir zur ersten Essenzeit gehörten (so, dass man immer die schönen Sonnenuntergänge verpasst). Als wir am zweiten Tag gebeten haben, bitte in die zweite Essenszeit zu wechseln, sagte man uns, dass wir ja sowieso zur zweiten Zeit gehörten. Hier weiß also die eine Hand nicht was die andere tut. - Für mich der ausschlaggebende Punkt für diese Bewertung ist allerdings eine Gegebenheit beim Essen: Als Vegetarier erwarte ich, dass eine als „Gemüselasagne“ deklarierte Speise ohne Fleisch ist. Beim Kauen kam mir der Geschmack allerdings komisch vor. Der Kellner behauptete, es sei alles nur Gemüse. Eine Nachfrage beim Koch ergab dann: es ist Lachs drin. Sowas geht gar nicht!

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