Almhotel Pinter

Für eine Auszeit vom beruflichen Alltag buchen wir gerne Wellness-Kurzurlaube, gerne auch im Bayerischen Wald, da dort das Preis-Leistungs-Verhältnis noch stimmig ist. Wir hatten das Dolce Vita schon einmal in der Auswahl, weil uns das kleinkinderfreie Konzept sehr entgegen kommt. Das Dolce Vita ist ein kleines, feines Hotel mit 30 Zimmer am Ortsrand von Bodenmais mit Panoramablick über den Ort. 2007 haben die Hotelchefin und ihr Freund das Hotel übernommen und neu im mediteranen Stil und mit einem neuen Konzept eröffnet. Diesmal entdeckten wir das Hotel als Angebot eines Reiseveranstalters, der über einen großen deutschen Discounter vermarktet, und schlugen zu. Schon alleine die witzige Homepage (Suggaring der Zähne – unbezahlbar!) ließ darauf schließen, dass der Aufenthalt sehr lustig werden könnte. Bei der Anreise wurden wir sehr herzlich durch die Hotelleiterin empfangen und wir wurden in einem Komfort-Zimmer im Haupthaus untergebracht – ein absoluter Komfortpluspunkt, wenn man Behandlungen hat, zum Essen geht oder spontan ins Schwimmbad möchte. Das Zimmer war eine positive Überraschung: Das Schlafzimmer groß, hell und modern, das Badezimmer mit Wanne, welches durch einen kleinen Gang von Schlafzimmer getrennt wurde, versprühte den Charme der 70er oder 80er Jahre, war aber auch sehr großzügig geschnitten. Toilette neu, ansonsten waren die Keramik und die Fliesen in Altrosa mit zum Teil Blumendruck gehalten. Das störte uns aber nicht im Geringsten, da das Zimmer von den Mädels immer außerordentlich sauber gehalten wurde. Als besondere Zimmerausstattung sind Tassimo-Kaffeemaschine, Minibar, Safe und Flach-TV mit der Option für Sky zu nennen. Freies WLAN konnten wir im Zimmer empfangen oder war problemlos im Foyer im Erdgeschoss oder ersten Stock nutzbar. Der Balkon hatte seitlichen Panoramablick auf Bodenmais. Hinter dem Haus fährt die Waldbahn vorbei, störte aber absolut nicht. Das Essen (Frühstück und 3-Gang-Abendessen) wurde im schön arrangierten Panoramarestaurant eingenommen. Da das Hotel mehr Zimmer als Tische besitzt, wurden Pärchen zusammengesetzt, was unserer Meinung nach nicht alle Gäste für gut befunden haben, aber man arrangierte sich dann doch problemlos. Unsere Sitznachbarn haben wir fast nie gesehen, da sie einen anderen Essens- und Tagesrhytmus als wir hatten. Das Frühstück war großzügig und sehr reichlich, es war alles vorhanden, um den Tag gestärkt starten zu können. Frische Eierspeisen wurden auf Anfrage gebraten und serviert, man muss nur fragen. Auch das Abendessen war von sehr guter Qualität: 3-Gang-Wahlmenü (Fleisch, Fisch und vegetarisch), es waren immer sehr leckere und auch ausgefallene Vorschläge dabei und auch Sonderwünsche wurden gerne berücksichtigt. Der Service hat dem Gast (fast) jeden Wunsch von den Augen abgelesen, vor allem Frau Peters (Petra) war mit ihrer aufmerksamen und freundlichen Art sehr herausragend. Die Preise für Getränke sind moderat, zweimal in der Woche gibt es einen Cocktailabend – je mehr man trinkt, desto billiger wird es. Petra war auch für die Massagen im sehr schön neu und modern gestalteten Wellnessbereich mit Bar zuständig. Massagen und auch die Gesichtsbehandlung durch eine externe Dame haben wir sehr genossen. Vielen Dank! Im Massage- und Kosmetikbereich befinden sich Liegen, Sauna und Dampfbad. Der Schwimm- und „Wohlfühlbereich“ besteht zudem aus einer weiteren Sauna, einer Hydrojetliege, einer Infrarotkabine und dem Schwimmbad, das wir nach unseren Ausflügen ins Umland nachmittags intensiv genutzt haben. Teilweise waren wir ganz allein am recht großen Becken oder dem Wintergarten mit Blick auf die Liegewiese, obwohl das Hotel ausgebucht war und es nachmittags fast immer gewittert und geregnet hat. Das Schwimmbad dürfte der nächste große Renovierungspunkt sein, es ist doch etwas in die Jahre gekommen, aber immer sauber. Das Hotelpersonal und vor allem die Hotelleitung ist sehr engagiert, dem Gast Abwechslung zu bieten. Das fing schon mit der Begrüßung an, wo Frau Stiefel den Neuankömmlingen das Hotel und Bodenmais sehr ausführlich vorstellte. Auch was man alles machen kann, wenn das Wetter mal schlecht sein sollte. Highlight für uns war der Ausflug zur Verkostung in einer bekannten Schnapsdestillerie für nur 2 Euro inklusive Transport durch die Hotelchefin hin und wieder zurück. Sie bringt die Mitarbeiter dort auch dazu, die wirklich leckeren Sachen zur Verkostung zu bieten (Eierlikör, lecker!). Selten haben wir so einen lustigen Ausflug erlebt, wir denken jetzt noch daran. Zudem hätte es noch diverseste Veranstaltungen gegeben, vom Bauchredner bis zur Wanderung oder auch zum jodelnden Japaner und viele andere Ausflüge. Als Anekdote bleibt uns in Erinnerung, dass Frau Stiefel bei der Begrüßung sagte: „Nicht jeder Gast passt in unser Hotel!“ - Betretenes Schweigen bei den Neuankömmlingen, jedem sieht man an, dass er sich fragt, ob ER in dieses Hotel passe. Die sehr direkte (manche mögen sagen: schnippische) Art der Hotelchefin fanden wir sehr erfrischend und macht ein Hotel authentisch und ehrlich. Auch die Tatsache, dass man sich bei Verbesserungen immer auf die Gästebewertungen bezieht und sich die Mühe macht, jede Bewertung zu kommentieren, zeigt das Engagement der Hotelleitung. Man kommt als Gast und geht als Freund. Vielen Dank für den netten Aufenthalt, wir kommen gerne wieder!

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