Alpenhotel Wildschönau

Wo soll man anfangen, wo hört man auf? Ich fasse mal die für uns eklatantesten Mängel zusammen: Die auf dieser Plattform häufig als freundliche "Seniorchefin" bezeichnete Herrin des Hauses begegnete uns gegenüber meist im barschen Tonfall und stets unmotiviert und schlecht informiert. So wurden Fragen nach den Öffnungszeiten der Sauna mit "wie immer" beantwortet und bei Nachfrage, ob ein früheres Einschalten möglich sei, verneint. Hier lautete die Begründung, es ginge nur waschen oder Sauna. Ein weiteres Highlight war die Frage, wo man bei dem herrschenden Dauerschneefall und den frostigen Temperaturen Kinderwagen hinstellen könne, von mir vorgeschlagen wurde der Skikeller. Dies wurde kategorisch abgelehnt, da dieser ausschließlich für die Ski da sei. Andere Abstellmöglichkeiten im Hotel wurden ebenfalls verwehrt. Auf den Hinweis, dass Kinderwagen bei einer Außentemperatur von konstant -10°C auch im Auto zu kalt für Kleinkinder werden würden, entgegnete die „Seniorchefin“, dass das nicht anders ginge. Die „netten“ Begegnungen mit der Seniorchefin sollten nicht das einzige sein, was erwähnt werden sollte. Die Zimmer sind klein, vor allem für drei Personen mit Gepäck, alt, dreckig, staubig und abgenutzt. Augenscheinlich befindet sich noch die erste Einrichtung in den Zimmern (das Hotelalter schätze ich auf 30 Jahre +). Für Allergiker war die Luft in den Zimmern ein Alptraum. Schlafen ging nur bei geöffnetem Fenster. Während unseres Aufenthalts wurde im Zimmer lediglich das Bett gemacht, Handtücher gewechselt und der Müll geleert. Einen Staubsauger / Putzlappen hat das Zimmer in dieser Zeit nicht gesehen. Ein Highlight im Bad war das braune Wasser, das aus den Wasserhähnen kam, als wir diese zum ersten Mal aufgedreht hatten. Mit dem Wasser gab es noch ein weiteres Problem: Es wurde nicht warm, im Gegenteil. Wenn man mal kein eiskaltes Wasser zum Duschen zur Verfügung hatte, konnte man sich schon glücklich schätzen. Mit dem Nachwuchs sind wir zum Hallenbad nach Wörgl gefahren, damit der in den Genuss einer warmen Dusche während des Urlaubs kommen konnte. Ein weiteres Highlight war die Ausstattung des Essensraumes. Beim Frühstück musste der Gast seine Eier selbst braten oder kochen. Tolle Idee, wenn die Geruchskulisse bei defekter Dunstabzugshaube nicht wäre. Dementsprechend roch man nach jedem Frühstück. Wurden zu viele Elektrogeräte benutzt, flog die Sicherung raus (übrigens eine Gelegenheit, die die Seniorchefin nutzte, den armen Aushilfskellner vor versammelter Mannschaft zu verspotten, weil er die Stromproblematik nicht kannte). Je nach dem, was es zum Abendessen gab, roch das gesamte Erdgeschoss des Hotels danach, inklusive der Kleidung. Der Essensraum ist während unseres Aufenthaltes einmal gereinigt worden. Das ist uns deswegen aufgefallen, weil die Essensreste unter dem Kinderstühlchen unseres Nachwuchses jeden Tag mehr wurden. So befand sich auf dem Boden ein Potpourri an Frühstücks- und Abendessensresten. Lecker! Da ich nur die Highlights erwähnen wollte, schließe ich nun meinen Beitrag. Lobend sei erwähnt, dass die „Juniorchefin“ einen freundlichen Eindruck machte, leider viel zu selten zu sehen war. Dafür hat sie ein meist leckeres Abendessen zubereitet.

Beliebte Aktivitäten

• Sport